Verschiffung Panama - Kolumbien, Hobel im Hafen von Manzanillo abgegeben, was für eine Prozedur....................................................

Ich kann Euch sagen, das war eine Prozedur. Ich bereite schon seit einigen Tagen die Verschiffung von Colon, Panama nach Cartagena, Kolumbien vor. Zuerst muss in Panama City eine Fahrzeuginpektion durchgeführt werden. Das Polizeirevier, wo die Inspektion stattfindet, befindet sich mitten in einem Elendsviertel. Die meiste Zeit verbringt man mit warten. Nachmittags um 14:00 Uhr kann ich das Inspections- Formular beim Zoll wieder an einem anderen Ort abholen. Ich lasse von allen Papieren je 8 Kopien machen, in der Hoffnung, dass das reicht.

Am selben Nachmittag fahre ich weiter nach Colon, der zweitgrößten Stadt in Panama. Dort im Hafen Manzanillo muss das Fahrzeug am nächsten Tag abgegeben werden. In Colon angekommen, tanke ich nochmal voll, da Diesel hier spottbillig (0,53 Cent) ist. An der Tankstelle stehen schwer bewaffnete Polizisten. Ich frage, ob es hier sicher ist und sie antworten, Nein!!! Nicht herumlaufen, im Hotel bleiben. Sehr unsicher hier. So sieht es auch aus, alles heruntergekommen und die letzten Gestalten treiben sich auf den Straßen herum. Unverständlich, hier befinden sich die 2 größten Häfen von Panama und die zweitgrößte Freihandelszone der Welt (nach Hongkong), in der jeden Tag Millionen umgesetzt werden. In den beiden Häfen arbeiten ca. 5000 Personen und trotzdem ist Colon so ein übler Moloch. Das sind 2 Welten, hier die von Stacheldraht eingezäunte Freihandelszone und davor das hässliche Colon. Das Hotel befindet sich auch hinter dem Zaun der Freihandelszone.

Früh am nächsten Morgen fahre ich zum Hafen in das Office von Seaboard, der Container- Spedition. Die Dame stempelt mir 4 Kopien des Frachtbriefes und anschließend muss ich zum Zoll, der sich  allerdings wieder 2,5 km Richtung Colon befindet. Ich frage mich durch und finde dann das versteckte Büro. Die Dame verlangt je 3 Kopien vom Pass, KFZ- Schein, Zollformular von der Grenze, Formular der Fahrzeuginspektion, Fahrzeugversicherung und Frachtbrief. Meinen Pass behält sie auch. Dann heißt es wieder warten. Nach einer ½ h werde ich aufgerufen und bekomme 2 Sätze der kompletten Papiere, plus meinem Pass mit dem Ausreise- Stempel des Fahrzeugs. Dann geht es wieder zurück zum Hafen. Ich muss mir an verschiedenen Customer- Fenstern noch alle möglichen Stempel abholen, cuarentena (Quarantäne), nochmal Zoll, Einlagerung Containerhafen, die Einlagerung bezahlen und dann bekomme ich noch 2 Papiere, damit ich überhaupt in den Containerbereich des Zolls hineinkomme.

Anschließend suche ich den Eingang in den Zoll- Containerbereich für Autos. Alles ist voll von Lastwägen, die wie die Verrückten in dem Hafengelände umher fahren. Ich fahre zweimal im Kreis herum und werde immer wieder weiter geschickt, bis ich endlich den kleinen verschlossenen Eingang finde. Ein Seguridad sagt mir, hier an der Seite parken, dann muss ich meinen Pass abgeben und werde eingelassen. Ich muss zum Office, gebe die beiden Papiere ab, die ich zuvor erhalten habe, hole meinen Pass wieder ab, erst dann wird mir das Tor geöffnet, damit ich hineinfahren kann. Unter einem großen Dach muss ich parken. Jetzt heißt es wieder warten. Zuerst kommt ein Inspektor, der den Hobel von außen und innen aus allen möglichen Winkeln fotografiert. Nach einer weiteren1/2 h kommt die Sicherheitskontrolle mit dem Drogenhund. Ich muss alles öffnen, die Bakskisten die Wäschetaschen, die Motorhaube usw.. Dann schnüffelt der Drogenhund durch das Auto außen und innen, alles o.k. Zuletzt muss ich noch den Schlüssel abgeben, dann ist es endlich geschafft. Das ganze Primborium dauert ca. 5 h, kostet viel Mühe und Schweiss und ist sehr anstrengend.