Medellín

Medellín ist die Hauptstadt des Departamento Antioquia in Kolumbien. Mit mehr als 2,4 Millionen Einwohnern ist Medellín die zweitgrößte Stadt und gleichzeitig mit 3,7 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Metropolregion Kolumbiens nach der Hauptstadt Bogotá (Stand 2015).

Die Stadt ist berühmt für ihre Gartenanlagen, ihre Blumen und die Vielfalt der Orchideen, die dort heimisch sind. Deswegen hat sie auch den Beinamen Capital de las Flores (Hauptstadt der Blumen).

 

Nach dem Tod des Drogenbarons Pablo Escobar, dem Gründer des “Medellinkartelles“ wurden die Paramilitärische Milizen vertrieben und entwaffnet. Die Mordrate sank drastisch von 6.500 Fällen (1991, 381/100.000 Einwohner) auf 778 Fälle (2005, 32/100.000 Einwohner) und lag somit unter dem Durchschnitt anderer lateinamerikanischer Großstädte. In den Jahren 2006 bis 2008 stieg die Anzahl der Morde aber wieder drastisch an und lag 2009 bei 2.189 Fällen.

 

Medellín verfügt als einzige Stadt Kolumbiens über eine Hochbahn (eröffnet 1995), die die Stadt mit ihrer Umgebung verbindet. Die Metro de Medellín hat zwei Linien mit insgesamt 42 km Schienennetz. Die Stadt betreibt auch zwei Seilbahnlinien zu den Armenvierteln Santo Domingo und San Javier. Pro Jahr transportieren die Seilbahnlinien rund 100 Millionen Passagiere. Der Betrieb und Ausbau der Linien finanziert sich über das UN-Konzept zum Klimaschutz durch Emissionshandel. Da das Seilbahnsystem jährlich etwa 20.000 Tonnen CO2 einspart, ist die Stadt in der Lage, entsprechende Emissionszertifikate zu verkaufen. Die Auswirkungen des Seilbahnsystems werden hinsichtlich Abgasemissionen, Kriminalität und Strukturveränderungen in den einbezogenen Armenviertel positiv bewertet.

 

Metrocable in Medellin                                                                                                                                        Plaza Botero, hier stehen die 23 Monumentalskulpturen von Fernando Botero