Puerto Vallarta am Pazifik

01.04 - 11.04-2016

Nach einem Tipp von Claudia und Juan, die wir im Boca Beach kennen gelernt haben, besuchen wir Mazamitla, angeblich ein “Pueblo Magico“.

 

Auf dem Campingplatz “Hacienda Contreras RV Park“ sind wir die einzigen Gäste. Ein riesen Platz, mindesten 300 m lang und kein Mensch da, aber das Tor ist offen. Ich frage an der benachbarten Pemex Tankstelle und der Tankwart holt die Tochter des Besitzers. Wir bezahlen und alles ist i.O.

 

Dann fahren wir die 6 km nach Mazamitla und es erwartet uns tatsächlich ein “Pueblo Magico“. Wir kommen gerade recht zu einer Fiesta. Die Mexikaner feiern in der Kirche und auf dem Vorplatz die Auferstehung Jesu. Für uns wieder etwas fremd. Es sind Tänzer auf dem Vorplatz mit riesigem Kopfschmuck (ähnlich dem Fasching in Rio) und sie werden nach und nach von einem Schwertkämpfer getötet. Sind offenbar die bösen Geister. Anschließend werden sie wieder zum Leben erweckt und jeder Einzelne tanzt nochmal, als offensichtlich jetzt guter Geist. Begleitet wird das Ganze von chaotischer mexikanischer Guggenmusik. Danach gibt es noch ein Feuerwerk mit einer waghalsigen Konstruktion aus Rädern die sich drehen und unentwegt Feuer spucken. Dabei zeigen sich erstaunliche christliche Formationen, so lange die Feuerspeienden Raketen brennen. Wirklich sehenswert das Ganze.

Dann geht’s zurück zum einsamen Campingplatz. Wir schließen das Tor und gehen dann zu Bett. Der Campingplatz Besitzer ist nach wie vor nicht da, und lässt sich auch am nächsten Tag nicht blicken.

Fiesta zur Auferstehung Jesu in Mazamitla

Weiter geht es nach Guanajuato. Wir fahren gleich zum Morrill Trailer Park. Die Anfahrt gestaltet sich etwas schwierig, da es in der Stadt sehr enge Gassen hat, die zudem steil bergauf gehen. Im zweiten Anlauf finden wir den auf einer Terrasse liegenden Platz. Wir sind die einzigen Camper, alle anderen Fahrzeuge sind PKW.

Wir gehen zu Fuß in das Zentrum, ca. 20 min entfernt. Wir müssen den Santa Fe- Tunnel durchqueren, dann geht es etwas den Berg hoch zur Kathedrale. Das Zentrum liegt wunderbar am Hang, so konnten die spanischen Eroberer nicht ihren gewohnten schachbrettartigen Stadtaufbau verwirklichen. Das ist auch das Besondere an Guanajuato. Die engen verwinkelten Gässchen und die vielen versteckten Plätze, haben ein ganz besonderes Flair. Guanajuato ist eine Studenten- Stadt mit einer berühmten Universität. Dementsprechend lebhaft geht es im Zentrum zu. Was in Morelia gefehlt hat, ist hier vorhanden, Kaffee‘s, Bar’s, Restaurant’s, Plätze zum Verweilen und Relaxen. Also bis jetzt mit Abstand die schönste Stadt in Mexiko und zu Recht in das UNESCO Weltkulturerbe aufgenommen. Wir verbringen den ganzen Tag in der Stadt und sehen sie uns abends noch beleuchtet an.

Historische Altstadt (UNESCO- Weltkulturerbe) von Guanajuato

Morgens fahren wir die Carretera Panoramica um Guanajuato herum. Wir benötigen etwas Glück und die richtige Orientierung, um den schönsten Aussichtspunkt auf die tolle Stadt zu finden. Aber letztendlich klappt es doch und wir haben einen überwältigenden Blick auf die historische Altstadt herunter.

Guanajuato

Die nächste Station ist die Kolonialstadt San Miguel de Allende. So fahren wir die restlichen 75 km auf den San Miguel RV Park. Der Campingplatz liegt mitten in der Stadt und ist vollständig eingemauert. Zu Fuß ist man in ca. 15 min im Zentrum. San Miguel de Allende ist eine nette Stadt, hat aber bei weitem nicht das Flair von Guanajuato. An der Kathedrale läuft gerade eine Aktion des Gesundheits- Ministeriums und viele Mexikaner nutzen das Angebot um bei lauter Musik auf dem Vorplatz der Kathedrale Gymnastik zu machen. Etliche haben das auch nötig, denn viele sind einfach zu dick. Man sieht sie aber auch den ganzen Tag essen.

San Miguel de Allende

Der nette junge Mann von Pepe’s RV Park organisiert uns ein Hotel und ein Taxi nach Mexico City relativ günstig und so fahren wir um 09:00 Uhr los in die Stadt. Alles klappt reibungslos, auch wenn der Verkehr ganz ordentlich ist. Wir checken im Palace Hotel ein und gehen anschließend los. Unterwegs sehen wir einen Bus für eine Stadtrundfahrt und wir entschließen uns spontan das zu machen. Die Tour dauert 3 h und ist sehr interessant. Man bekommt einfach einen schnellen Überblick über die Stadt. Mexico City ist riesengroß. Wir fahren eigentlich nur durch das Zentrum und zwei angrenzende Stadtteile. Anschließend geht es zu Fuß zum “Zocalo“ der Hauptplaza im Zentrum. Ein großer Platz, eingerahmt unter anderem, von der Kathedrale und dem Palacio Nacional. Hinter dem Zocalo beginnt die Klamottenmeile. Unvorstellbar wie viele Klamottenläden und Straßenhändler es da gibt. Sie schreien unentwegt ihre Angebote lauthals in die Menge und so herrscht ein unglaublicher Trubel mit einem Höllenlärm. Weiter unten an einem Platz spielt eine Band professionell lateinamerikanische Musik. Wir setzen uns eine Weile dazu und lauschen den perfekten Klängen der unzähligen Instrumenten zu.

 

Auf dem Rückweg gehen wir noch hoch zum Mirador auf dem Torre Latino. Von dort oben hat man einen schönen Blick auf Mexico City.

Mexico City                                                Monumento de la Revolucion                                                                    Paseo de la Reforma

                                                                      Blick vom Torre de Latino                                                                  Strassenhändler hinter dem Zocalo

Wir besuchen am zwiten Tag den Palacio Nacional am Zocalo, der auch einige Wandmalereien von Diego Rivera, dem Ehegatten der berühmten Malerin Frida Kahlo. Der Palacio Nacional ist ein tolles Gebäude, aber durch viel Militär abgesichert. Im zweiten Stock des Innenhofes befinden sich die Wandmalereien. Sie sind chronologisch aufgebaut. Sie beginnen bei den Darstellungen der Ureinwohner und gehen bis zur Spanischen Kolonialisierung Mexikos. Sehr kritisch wird auch auf die Umgangsweise der Kolonialherren und der Kirche mit den Indigenas eingegangen. Sehr interessant das Ganze.

 

Abends fahren wir noch mit dem Taxi in die “Zona Rosa“, das Vergnügungsviertel und der Schwulen/Lesben- Treffpunkt von Mexico City. Auch dort das gewohnte Bild, es ist unglaublich viel los und teilweise sollte man Ohrenstöpsel haben, bei dem Lärm der da herrscht.

Kathedrale am Zocalo                               Altar in der Kathedrale                                                          Palacio Nacional, mit den Wandmalereien von Diego Rivera

Morgens stehen wir früh auf, damit wir pünktlich am Theater sind. Wir haben eine Vorstellung des "Ballet Folkloroco de Mexico" im Palacio de Belles Artes gebucht. Die Vorführung beginnt um 09:30 Uhr. Was wir dann erleben, ist ein wahres Feuerwerk an Mexikanischer Musik und Tänzen aus verschiedenen Epochen, wahrlich beeindruckend. Eine Farbenpracht seinesgleichen. Immer wieder ziehen sich die Tänzerinnen und Tänzer um, und erscheinen in einem anderen Outfit auf der Bühne. Die Musiker sind richtige Profi’s und beherrschen ihr Metier aus dem F F. Ein tolles Erlebnis.

Zurück am Hotel checken wir aus und finden dann leider keine Fahrräder mehr zum Ausleihen. Heute ist Sontag und da ist die Innenstadt bis mittags 14:00 Uhr für den Verkehr gesperrt. Und somit können sich jede Menge Fahrradfahrer auf de Avenidas und Paseos vergnügen. Wir fahren dann eben mit dem Taxi zum empfohlenen Museum Antropologia. Dort erwartet uns ein riesiger hochmoderner Komplex, in dem die gesamte Entstehungsgeschichte Mexikos und die Kultur der unterschiedlichen Mexikanischen Ureinwohner ausgestellt ist. Es gab unglaublich viele verschiedene Indianerstämme. Wobei anzumerken ist, dass man die Fülle an Informationen auch an einem ganzen Tag nicht aufnehmen kann.

                                                                                                               Ballet Folkloroco de Mexico

11.04.2016 - 17.04.2016

 

Wir fahren von Mexico City nordöstlich nach Teotihuacan um die Ruinen zu besichtigen. Eine beeindruckende Anlage erstreckt sich mit über 4 km Länge und 2,1 km Breite vor unseren Augen. Bei der Ankunft der Azteken im Hochland von Mexico war Teotihuacan 50 km nordöstlich von Mexico City ein namenloser verlassener Ort. In der Sprache der Azteken bedeutet Teotihuacan "Der Ort an dem man zu Gott wird".

Noch sind nicht alle Rätsel um das bislang freigelegte Areal von über 4 km Länge und 2,1 km Breite gelöst. Teotihuacan 1 wurde um 150 v. Chr. gegründet. Im 1. Jh. v. Chr. lebten hier schon auf ca 6 km² 10 000 Leute. Im 1. Jh. n. Chr. hatte die Stadt mit ca.  25 000 - 30 000 Einwohner bereits eine Ausdehnung von 22 km² erreicht. Während der Blütezeit (Teotihuacan 3) 250 - 600 n.Chr. war Teotihuacan mit ca. 200 000 Einwohner eine religiöse, wirtschaftliche, kulturelle und militärische Supermacht geworden. Ungeklärt ist nach wie vor das Ende Teotihuacans. Es gibt verschiedene Hypothesen, warum letztendlich die Stadt von den Einwohnern verlassen wurde.

Piramide de la Luna                                 Auf der Piramide de la Luna                      Palacio del Quetzalppapalotl                    Auf der Piramie del Sol

Blick über die Calzada de los Muertos (Strasse der Toten) von der Ciuadela über ca 2 km zur Piramide del la Luna

Leider zeigt sich der Popocatepetl nicht. Wir sind auf dem Paso Cortes (3700 m) und wollten eigentlich einen Blick auf den berühmtesten Berg Mexikos werfen. Der Pass befindet sich genau zwischen den beiden Bergen Iztaccihuatl und Popocatepetl.

Cholula:

Wir stehen früh auf, fahren mit dem Bus zum Zocalo und gehen dann zu Fuß die restlichen ca. 500 m zur Pyramide von Cholula, die flächenmäßig größte Pyramide der Welt (460 x 430 x 66). Auf der Pyramide haben die Spanier eine Kirche gebaut, nachdem die Indigenas auf dem Gipfel der Pyramide Menschen ihren Göttern geopfert haben. Wir sehen uns zuerst das Museum an (wir haben schon etliche Keramiktöpfe gesehen, von daher nicht so interessant) und anschließend die Tunnel, die im Laufe der Zeit zur Erforschung in die Pyramide gegraben wurden (8 km). Wir nahmen einen englisch sprachigen Führer (sehr schlecht verständlich) und ließen uns alles erklären. Trotz des schlechten Englisch, wusste der Führer jede Menge Interessantes zu erzählen.

Cholula, die Kirche auf der Pyramide                            Die neue Pyramide wurde über die alte gebaut              Das Innere der Kirche

Wir fahren mit Hildegard und Franz zusammen mit dem Bus in das historische Zentrum von Puebla. Zuerst gehen wir zum Zocalo und ich muss sagen, das ist bisher der schönste Zocalo den wir gesehen haben. Es sind viele Bäume gepflanzt die Schatten spenden und auf einer Seite ist wie bei allen die Kathedrale. Die anderen Seiten sind voll von Cafe’s und Restaurant’s und man kann sich überall hinsetzen und das muntere Treiben beobachten. Wir machen eine 1,5 h Stadtrundfahrt um auch noch die anderen Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen. Dann setzen wir uns in den ersten Stock in einem Restaurant auf einen Balkon, von dem man einen tollen Blick auf den Zocalo hat und essen zu Mittag.

                                                                                                                    Am Zocalo in Puebla

Die ersten Gebäude in El Tajin wurden im 4./5. Jh. von den Totonaken errichtet.

 Also im Vergleich zu Teotihuacan relativ spät. Die Blüte El Tajins war in der Zeit vom 6. – 12. Jh, als in der Stadt mit dem monumentalen Kultzentrum ca. 50 000 Menschen lebten. Um 1200 wurde der Ort weitgehend zerstört, wohl von den aus dem Hochland kommenden Tolteken.

 Inzwischen hat man etwa 170 repräsentative Sakral- und Profanbauten in der dichten tropischen Vegetation lokalisieren können. Davon sind ca. 50 Gebäude ausgegraben.

El Tajin war offensichtlich das Zentrum des rituellen Ballspiels. Insgesamt wurden 17 Juegas de Pelota (Ballspielplätze) entdeckt. Aufgrund von Reliefs hat man festgestellt, dass während des rituellen Ballspiels immer ein Spieler mit einem Obsidianmesser geopfert wurde. Die am besten erhaltene Pyramide ist die Piramide de los Nichos. Aufgrund seiner harmonischen Proportionen eines der herausragenden Gebäude der gesamten präkolumbischen Architektur. Die siebenstöckige Pyramide ist einschließlich Tempel 25 m hoch und hat eine Grundfläche von 35 x 35 m. Sie wurde wohl im 7. Jh. vollendet. Sie ist nach den 364 Nischen benannt, die sich an den Außenseiten der Pyramide befinden und die zusammen mit der Plattform die 365 Tage des Jahres symbolisieren.

                                                                                                                     El Tajin

Der Danza del Volador oder auch Juego del Volador ist ein zermonieller Tanz, der von den indigenen Völkern der Olmeken und Totonaken in mehreren Orten Mexikos und Guatemalas (z. B. Tulúm, El Tajín, Papantla im Bundesstaat Veracruz) zelebriert wird und vermutlich auf präkolumbische Zeit zurückgeht. Vermutlich handelte es sich ursprünglich um einen Fruchtbarkeitskult, um den Ertrag der Feldfrüchte zu steigern und um ein Ritual zu Ehren der Fruchtbarkeitsgötter Tlazoltéotldes und Xipe Totec und ist mit einem Sonnenkult verbunden. Im Jahr 2009 wurde der Fliegertanz von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe anerkannt.[Für den Danza del Volador klettern fünf Männer einen etwa 25m hohen Pfahl, den palo volador hoch, an dessen Spitze eine an ein Storchennest erinnernde Plattform angebracht ist. Vier Männer binden sich ein Seil um, während der fünfte auf dem Pfahl Platz nimmt und eine Einhandflöte und Handtrommel spielt. Die Instrumentenkombination Flöte und Trommel (Tabor) ist spanischen Ursprungs. Die vier Männer (Voladores) symbolisieren die vier Winde, der fünfte Mann gilt als Symbol der Sonne. Tanzend bewegen sich die vier Männer auf den Stamm zu. Sie begrüßen den Stamm und umkreisen ihn mehrmals. Dann begeben sich die vier "Winde" bei Beginn der Musik an den Seilen auf die Spitze des Stamms.

Als letzter klettert der fünfte als "Sonne" auf die Spitze. Er setzt sich gen Osten und beginnt, mit einer kleinen Trommel und einer Flöte zu spielen, während die vier Winde sich drehend das Seil um den Unterleib wickeln. Die Sonne begrüßt nun die vier Himmelsrichtungen mit ihrem Spiel. Sie wendet sich diesen nacheinander zu und tanzt auf der Spitze. Danach lassen sich die vier Winde kopfüber langsam mit 13 Drehungen auf die Erde nieder. Die Sonne spielt während dieser Zeit die Trommel und Flöte. Nachdem die vier Winde die Erde erreicht haben, begibt sich die Sonne am Stamm oder über eines der Seile auf die Erde nieder.

 

18.04.2016 - 24.04.2016

Wir fahren weiter nach Oaxaca. Zuerst frühstücken wir gemütlich und genießen die Atmosphäre am Zocalo im Freien. Vor dem Regierungspalast findet gerade eine Demonstration der indigenen Landbevölkerung statt. Sie demonstrieren, weil der Gouverneur seine Versprechungen für eine bessere Versorgung der Landbevölkerung mit Strom und fließendem Wasser nicht eingehalten hat. Dazu muss man wissen, dass Oaxaca eine der ärmsten Regionen mit dem höchsten Anteil an Indigenas (50%) von Mexiko ist. Wir besichtigen die Kathedrale und die Iglesia de Santo Domingo. In der Kirche sind, ähnlich wie Guadalupe in Andalucien, sämtliche Stuckornamente gänzlich mit Blattgold verziert. Genauso der spätbarocke Hochaltar.

Ansonsten ähneln sich die kolonialen Städte sehr.

Demonstration der Indigenas in Oaxaca                       Iglesia de Santo Domingo                                               Sensat. Fund aus der Grabkammer 7 in Monte Alban

Wir fahren auf den Monte Alban um die Ruinen der Zapoteken anzusehen. Die Anlage ist nicht so groß wie Teotihuacan, liegt aber auf einem Berg, von dem der Gipfel abgetragen wurde, um die Zermonienstätte anzulegen. Wie die das gemacht haben ist mir schleierhaft. Die Pyramiden sind nicht so gut erhalten wie in Teotihuacan und ich kann auch keinen Unterschied im Baustil erkennen. Zwischen 200 und 600 n.Chr. hat sich offensichtlich der Einfluss von Teotihuacan auch architektonisch durchgesetzt. El Taijin mit seinen Nischenpyramiden hingegen, hatte einen ganz anderen Baustil.

Monte Albán (span. weißer Berg) war die Hauptstadt der Zapoteken und liegt 10 km entfernt von der Stadt Oaxaca de Juárez im gleichnamigen Bundesstaat Oaxaca (Mexiko). Monte Albán liegt 2000 m über dem Meeresspiegel auf einer künstlich abgeflachten Bergkuppe und war das religiöse Zentrum der Zapoteken, später der Mixteken. Seine Blütezeit liegt zwischen 300 und 900 n. Chr. Die Anfänge der Besiedlung von Monte Albán lagen nach bisherigen Erkenntnissen im 8. Jahrhundert v. Chr. Erhalten sind umfangreiche Reste von Wohn- und Kultbauten, ein Observatorium, Grabkammern mit Skulpturen und Wandmalereien. 1987 wurde Monte Albán ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen.

Am beeindruckendsten sind die Funde von der Grabkammer Nr. 7, die einzigartig in der Welt sind. Unter anderem Schmuck und ein Totenschädel, der mit Jade verziert wurde ---------> siehe Bild oben   !!!!!!!!!!.

                                                                                                                 Monte Alban

Zipolite ist der Kultstrand aller Rucksacktouristen und liegt an einer sehr schönen halbrunden Bucht am Pazifik. Am Strand sind keine Hotelburgen, sondern hübsche kleine Cabanas. Es ist nicht viel los, Hauptsaison ist an Ostern und im Dezember.

                                                                                                                 Der Strand von Zipolite

Wir fahren die restlichen 170 km bis nach Chiapas de Corzo. Mit dem Boot geht es weiter auf dem Fluss Rio Grijalva zum Canyon del Sumidero, Der Canyon ist sehr schön und im Laufe der Jahrmillionen hat sich der Rio Grijalva bis zu 1000 m tief in den Canyon gefressen.  Es ist wie immer, etwas diesig und so sind die Farben leider nicht so schön. Aber die Fahrt ist trotzdem beeindruckend bis auf das allgegenwärtige Müllproblem in Mexiko. Auch hier im Fluss, teilweise Berge von Müll, Plastikflaschen, Tüten usw. Und das in einem Nationalpark !! Schade, dass die ansonsten so sympathischen Mexikaner das nicht begreifen. Unterwegs sehen wir ein Krokodil, verschiedene Vögel und ein paar Affen, vermutlich Kappuziner- Äffchen.

Die Entstehung begann vor 35 Millionen Jahren – also etwa gleichzeitig mit dem Grand Canyon in Arizona, USA.

Der mit ca. 30 Stromschnellen und 5 Wasserfällen ausgestattete Cañón del Sumidero und das umliegende Gebiet stellen den über 20.000 ha großen Nationalpark Canyon del Sumidero dar, in welchem auch Krokodile und Flussschildkröten leben, die sich manchmal auf Felsen oder Sandbänken sonnen. In den Felsen zu beiden Seiten der Schlucht befinden sich mehrere Höhlen.

Durch den 1981 fertiggestellten Chicoasen- Staudamm am nördlichen Ende der Schlucht entstand hier einer der größten Stauseen Mexikos, dessen 261 m hohe Staumauer auch zu den 15 höchsten der Welt gehört.

Während der Eroberung des Hochlandes durch die Spanier stürzten sich hunderte Frauen und Kinder vom Maya- Stamm der Chiapa, sich so der Versklavung entziehend, in den Cañón del Sumidero. Der Stamm der Chiapa ist nachfolgend ausgestorben.

Auf der Bootsfahrt durch den Canyon del Sumidero

Weiter geht unsere Reise nach Agua Azul, ca. 60 km vor Palenque. Die Straße is sehr kurvig und geht auf 2300 m hoch durch die Berge. Dadurch dauert die Fahrt doch ziemlich lange. Agua Azul ist ein Kaskaden Wasserfall, der sich über mehrere Stufen nach unten zieht. Dazwischen gibt es verschiedene Becken, in denen man Baden kann. Die wunderschöne blaue Farbe kommt von den Sedimenten, die das Wasser mit sich führt. Beim Reinfahren werden wir erst mal abgezockt. Viele herumlungernde Männer haben die Straße abgesperrt und verlangen 20 Peso pro Person. Auf Nachfrage sagen sie, das wäre der offizielle Eintritt. Man bekommt sogar ein Boleto. Aber 3 km weiter unten muss dann der tatsächliche Eintritt von 40 Peso pro Person bezahlt werden.

Wir nehmen ein abkühlendes Bad in einem der Becken, laufen noch etwas an den Kaskaden entlang und fahren dann weiter nach Palenque. Dort buchen wir uns auf dem wunderschön gelegenen Mayabell Campground ein. Es gibt einen großen Pool und man hat die typischen Urwaldgeräusche mit Brüllaffen und allerlei Grillen.

                                                                                                               Agua Azul, Chiapas

24.04.2016 - 30.04.2016

Wir frühstücken gemütlich und gehen dann zu Fuß von dem wunderschön gelegenen Mayabell Campground zu den Ruinen von Palenque.

Palenque übt mit seiner großartigen Architektur sicherlich eine besondere Faszination auf den Besucher aus. Die Ruinen liegen in ca. 200 m Höhe, umgeben von dichtem tropischen Regenwald.

Nach dem Eingang läuft man durch den Urwald bis die ersten Tempelruinen auftauchen. Es geht an dem Rio Otolum entlang, der über Kaskaden den Berg herunterfließt. Oben angekommen öffnet sich ein freies Feld und das Zentrum der ehemaligen Maya Stadt wird sichtbar. Bis jetzt wurde eigentlich nur das Zentrum und einige angrenzende Tempel ausgegraben. Wenn man bedenkt, dass hier einmal 50 000 Menschen gelebt haben, kann man sich vorstellen, wie viele Schätze der Urwald noch verborgen hält. Das berühmteste Gebäude ist sicherlich der 20 m hohe Templo de las Inscripciones. In dem Inneren wurde auch der sensationelle Fund der Grabstätte von Pacal, dem Herrscher von Palenque, in einer unversehrten Krypta gefunden. Somit war der Beweis erbracht, dass die Mayas, genauso wie die Ägypter, in den Pyramiden ihre Herrscher begraben haben. Mitten im Zermonialzentrum breitet sich der weitläufige Palacio (politisches Zentrum) auf einem mächtigen 80 x 100 m breiten Unterbau aus. Zwei repräsentative Freitreppen im Norden und Westen führen zur Residenz hinauf. Überragt wird der Palacio von einem quadratischen Turm, der astronomischen Studien diente.

Palenque:

Die ersten Spuren der Besiedelung lassen sich im vierten Jahrhundert nach Christus nachweisen, also zu einer Zeit, in der der Aufstieg vieler wichtiger Zentren der Klassik im südlichen Tiefland begann. Über diese Frühzeit Palenques ist bislang nur wenig bekannt, da die archäologischen Erkenntnisse aus dieser Zeit äußerst spärlich sind und es praktisch keine authentischen zeitgenössischen Texte gibt. Der erste historisch gesicherte König war K'uk' Bahlam I. (431-435). Er wird in einem Text aus dem siebten Jahrhundert – dem bislang einzigen entdeckten Maya-Text, der über die Frühzeit Palenques Auskunft gibt – durchgehend als “Herr von Toktahn“ bezeichnet, was möglicherweise darauf hindeutet, dass die Herrscherdynastie ursprünglich nicht aus Palenque selbst stammte. Palenque selbst wird mit dem Namen Lakamha’ erstmals auf einer Inschrift aus dem Jahre 490 erwähnt, also zur Regierungszeit des dritten Königs Butz'aj Sak Chiik was vielleicht auch den historischen Gründungszeitpunkt markieren könnte.

Im 6. Jahrhundert entwickelte sich Palenque zu einer lokalen Großmacht und erhielt großen Einfluss auf einige Nachbarstädte. Palenque war in den ab etwa 550 beginnenden Kriegen der beiden Städte Tikal und Calakmul ein enger Verbündeter Tikals. Nach der längerfristigen Ausschaltung Tikals war das über 200 Kilometer entfernte Calakmul im April 599 sogar in der Lage, bei einem Überfall auf Palenque fast die ganze Stadt zu zerstören. 611 erfolgte ein weiterer Überfall unter Führung des Königs von Calakmul. Der regierende König Ajen Yohl Mat überlebte den Überfall um einige Monate, doch nahezu die ganze politische Oberschicht der Stadt wurde getötet. Aufgrund des Mangels an männlichen Erben, wurde die formale Herrschaft 615 an einen zwölfjährigen Sohn K'inich Janaab Pakal I. abgegeben.

Mit seiner Inthronisation, die auf der Rückseite des Throns im Palast verewigt ist, begann eine rege Bautätigkeit. In Pakals Regierungszeit entstanden Teile des Palastes sowie der kleine Templo Olvidado (dt. etwa „der verschollene Tempel“) außerhalb des Stadtzentrums. Als sich 683, im Alter von 80 Jahren, sein Tod abzeichnete, begann man mit der Errichtung des Tempels der Inschriften, der möglicherweise noch von Pakal selbst entworfen worden war. Unter seinem Sohn K'inich Kan Bahlam II. konzentrierte sich die Bautätigkeit vor allem auf die Kreuzgruppe und hier besonders auf den Kreuztempel, der 692 gebaut wurde. Er scheint auch die Oberhoheit über einige kleinere Städte entlang des Río Usumacinta innegehabt zu haben und überfiel 687 die Stadt Toniná. 702 folgte K'inich K'an Joy Chitam II. seinem älteren Bruder auf den Thron. Er wurde 711 nach nur knapp neun Jahren Regierungszeit bei einem Überfall von Toniná gefangengenommen und verschleppt. Die Sieger installierten einen Statthalter namens Xok und sorgten dafür, dass Palenque keinen neuen Herrscher wählen konnte, indem sie den gefangenen Herrscher am Leben ließen. Nach dem Tod des alten Königs im Jahre 721 wurde mit K'inich Ahkal Mo' Nahb III. ein Mann aus einer Nebenlinie der Dynastie König.

Ab der Regentschaft seines Nachfolgers werden die Informationen über die Könige von Palenque immer spärlicher. Die letzte bekannte kalendarische Inschrift in Palenque ist für das Jahr 799 auf einer Tonscherbe verzeichnet und berichtet von der Thronbesteigung von Janaab Pakal III. Da es danach keine Anzeichen einer weiteren Besiedelung gibt und eine letzte mögliche Erwähnung des Reiches von B’aakal aus Comalcalco auf das Jahr 814 datiert, scheint die Stadt Palenque eines der ersten großen Zentren der klassischen Periode gewesen zu sein, das dem allgemeinen Kollaps der Maya im südlichen Tiefland zum Opfer fiel. Die Gründe für diesen Kollaps sind in der Forschung immer noch umstritten.

Templo del Sol                                         Teml de Conte                                            Oben auf dem Palacio                              El Palacio

Templo de las Inscripciones. In dem Inneren wurde auch der sensationelle Fund der Grabstätte von Pacal, dem Herrscher von Palenque, in einer unversehrten Krypta gefunden

 Auf dem El Palacio, der Residenz von Palenque                                   Relief Templo XIX      So treffen die Archäologen die Pyramiden an, von der Natur überwuchert     

Bei unserem knapp 4 h Rundgang ist es unglaublich heiß und wir sind klatschnass geschwitzt. Aber es lohnt sich wirklich. Zurück am Campground bemerkt Irene (wer auch sonst) einen Brüllaffen oben in den Bäumen. Er hält sich eine Weile in der Nähe auf und so können wir ihn sehr gut beobachten. Er ist allein, wir dachten dass die Brüllaffen immer in der Herde auftauchen. Am nächsten morgen taucht nochmal eine ganze Gruppe Brüllaffen in den Bäumen a Campground auf. Man hat sie schon früh morgens mit ihren eigenartigen, kehligen und lauten Gebrüll von weitem gehört.

Fahrtag: Wir haben heute ca. 350 km vor uns und fahren nach Campeche.Wir finden gegenüber von einem Balneario (öffentliches Schwimmbad) an einem Hotel einen Platz auf Gras zum Übernachten. Die ganze Nacht ist jemand da und so fühlen wir uns auch sicher, obwohl der Platz direkt an der Straße ist. Außerdem ist auch noch ein Hund da, der ständig anschlägt. Abends fahren wir noch mit dem Taxi ins historische Zentrum und schlendern noch ein wenig herum. Das einzigartige an Campeche ist, dass es um das historische Zentrum herum einen Stadtmauer gibt, die sieht man sonst nirgends in Mexiko. Die Stadtmauer wurde gebaut, um im 15. Jh. die Stadt vor den ständigen Überfällen der Seeräuber zu schützen.

Campeche

Weiter geht es Richtung Karibik. Wir machen Halt in Izamal, der gelben Stadt. Sie wurde von Franziskanern gegründet und alle Gebäude sind gelb angestrichen. Es gibt dort ein Kloster, das wohl die größte Grundfläche hat. Der Convento de San Antonio de Padua misst 400 m x 500 m und wurde 1562 vollendet

Der Convento von Izamal

Wir gehen zu Fuß von Piste zu den Maya Ruinen von Chichen Itza. Es ist viel mehr los und man merkt, dass in Yucatan deutlich mehr Touristen unterwegs sind. Auf dem Parkplatz stehen etliche große Reisebusse. Dementsprechend geht es zu, sind wir nicht mehr gewohnt, nachdem wir sonst fast immer alleine waren. Beim Lösen der Boletos trifft uns der nächste Schlag. Sage und schreibe 234 Peso pro Person. Nachdem alle anderen Ausgrabungsstätten einheitlich 65 Peso gekostet haben, ist das eine Steigerung in Yucatan um Faktor 4, das ist erheblich. Trotzdem gönnen wir uns das Vergnügen und genießen im Touri- Rummel die eigentlich schönste aller Pyramiden, die Kukulkan- Pyramide. Sie ist natürlich auch hervorragend restauriert und der Tempel oben drauf ist auch noch sehr gut erhalten. Leider kann man nicht in das Innere um den Xhak Mool Menschen, den Wächter der Heiligtümer,  zu sehen.

 

Chichén Itzá ist eine der bedeutendsten Ruinenstätten auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Ihre Ruinen stammen aus der späten Maya-Zeit.

Mit einer Fläche von 1547 Hektar ist Chichén Itzá einer der ausgedehntesten Fundorte in Yucatán. Das Zentrum wird von zahlreichen monumentalen Repräsentationsbauten mit religiös- politischem Hintergrund eingenommen, aus denen eine große, weitestgehend erhaltene Stufenpyramide herausragt. Im direkten Umkreis befinden sich Ruinen von Häusern der Oberschicht.

 Zwischen dem 8. und dem 11. Jahrhundert muss diese Stadt eine überregional bedeutende Rolle gespielt haben. Wie diese genau aussah, konnte bisher jedoch nicht geklärt werden. Einzigartig ist, wie in Chichén Itzá verschiedene Architekturstile nebeneinander auftreten. Neben Bauten in einem modifizierten Puuc-Stil gibt es Bauformen, die toltekische Züge aufweisen. Dies hat man früher oft auf einen direkten Einfluss von Auswanderern aus Zentralmexiko beziehungsweise von Eroberern aus Tula zurückgeführt. Heute nimmt man eine weitgehende Gleichzeitigkeit verschiedener Stilformen in den Monumentalbauten an.

Durch die touristische Entwicklung von Yucatán ist Chichén Itzá zu jener archäologischen Stätte geworden, die in Mexiko nach Teotihuacán die meisten Besucher anzieht. Von der UNESCO wurde Chichén Itzá 1988 zum Weltkulturerbe erklärt.

Templo de los Guerreros                        Chak Mool Figur, Wächter der Heiligtümer   Templo de los Jaguares                         Templo de Kukulcan

Juego de Pelota                                                           Durch diesen Ring musste der Kautschukball von den Spielern mit Ellbogen, Hüfte od. Knie geschlagen werden