01.07.2015 – 08.07.2015

Wir fahren nach Talkeetna, ein nettes Touri Städtchen, von dem aus die ganzen Besteigungen des Mt McKinley organisiert werden. Wir wollen einen Rundflug um den Mt McKinley buchen, aber es regnet so stark und die Sicht ist so schlecht, dass das keinen Sinn macht. Anschließend geht es weiter Richtung Palmer über die Hatcher Pass Road. War trotz Regen eine geniale Fahrt über den Pass. Die Intensität der unterschiedlichen grünen Farben durch den Regen war erstaunlich. Unterwegs halten wir an verschiedenen Aussichtspunkten an und man hat eine tolle Sicht die Täler entlang. Bis zum Hatcher Pass Summit (1184m) bleibt die Sicht gut, erst oben hängen die Wolken über den Bergen. Hinter dem Pass scheint plötzlich wieder die Sonne und wir treffen uns auf dem Campingplatz in Palmer.

Palmer ist der einzige Ort in Alaska, in dem an 165 Tagen kein Frost herrscht. In Kombination mit der lang scheinenden Sonne im Sommer, wachsen hier die größten Kohlköpfe.

Hatcher Pass Road                                                                                                     Am Hatcher Pass Summit

Wir fahren nach Anchorage und mieten uns Fahrräder um den “Tony Knowles Coastel Trail“ zu fahren. Im Reiseführer beschrieben als einer der faszinierendsten Radwege weltweit, da man unter Umständen Elche und Bären sehen kann. Ein sehr schöner Radweg, aber das andere ist amerikanisch etwas übertrieben. Bei den vielen Leuten die auf dem Radweg unterwegs waren, kann man normalerweise nicht mal eine Maus sehen (haben wir aber).

Heute ist der 04.07., der große Tag der Amerikaner, sie feiern den Independence Day. Wir haben das Vergnügen in Anchorage daran teilzunehmen. Wir schauen uns die große Parade an. Wirklich sehenswert und so richtig amerikanisch. Knatternde Harleys, Militär mit markigen Kommandos, jede Menge wunderschöner Oldtimer, Tanzgruppen und allerhand Skurriles. Z.b. eine Gruppe die sich Friends of he Invisible dogs“ nennt“. Sie führen Hunde spazieren, die gar nicht an der Leine sind. Dann natürlich viele in “Stars and Stripes" gehüllte Teilnehmer, Schönheitsköniginnen, lokale Persönlichkeiten, Sportler, Feuerwehrmänner usw. Auf alle Fälle sehenswert. Abends als Highlight, ein Freiluft Concert mit dem “Anchorage Symphonie Orchester“. Das Orchester spielt ein tolles 1,5 stündiges Medley über alle Bereiche der Musik. Zum Schluss natürlich noch alle möglichen patriotschen Lieder (z.B. God Bless America), wo alle mitsingen, inklusive der Nationalhymne.

Weiter geht es über Soldotna nach Homer. Wir fahren an der Cook Inlet vorbei, immer wieder gibt es Aussichtspunkte rüber zum Lake Clark NP und man kann die schneebedeckten Gipfel der beiden Vulkane Iliamna und Redoupt sehen.

Vieles an der Küste erinnert an die russische Besiedelung Alaskas. In Ninilchik, einem malerisch an Küste gelegenen Ort, fällt das besonders auf. Dort steht auf einem Hügel eine orthodoxen Kirche. Es gibt noch mehrere kleine Orte mit russisch klingenden Namen wie Vozneseka, Razdolna und Nikolaewsk. Alaska wurde ja 1867 von den Amerikanern für 7,2 Mio $ den Russen abgekauft. Aus der russischen Besiedelung stammen noch die Namen einiger kleiner Dörfer.

Am Anchor Point, dem westlichsten Punkt auf einer durchgehenden Strasse  in Amerika, fahren wir zur Küste. Dort befindet sich ein guter Platz, um Weisskopf- Seeadler zu beobachten.

Von dort ist es nicht mehr weit bis Homer, der Hauptstadt des Halibut Fishings. Schon von oben sieht man den Homer Spit, eine dünne Landzunge, die wie eine Nadel 7 km ins Meer hineinsticht. Wir organisieren noch unsere Baer Viewing Tour, bei den vielen Anbietern und unterschiedlichen Preisen, eine zeitraubende Angelegenheit.

Anchor Point                                                                   Weisskopfseeadler am Anchor Point                              Homer Spit

Pünktlich um 08:15 Uhr sind wir am Bear Viewing Office. Wir müssen noch eine Stunde warten, da der aktuelle Wetterbericht noch nicht vorliegt. Uns wird gesagt: Heute ist richtiges Bärenwetter. Bären mögen es nicht, wenn es so heiß ist und dann kann man sie nicht so gut beobachten, weil sie eher herumliegen. Danach werden wir zum Flugplatz gefahren und von Chris unserem Piloten begrüßt und eingewiesen. Der Flug zur Hello Bay im Katmai NP dauert 1 h, aber leider ist es ziemlich bewölkt. Chris sucht ein Wolkenloch und landet direkt am Strand. Unglaublich wie er das kleine Flugzeug herunterdrückt und an dem schmalen, schrägen Strandstreifen sicher landet.

Unten wartet schon Lance, unser Bear Viewing Guide. Ein sehr sympathischer Mann, dem man es abnimmt, dass er das was er sagt auch ernst meint. Er weist uns ein und sagt uns, dass wir immer zusammen bleiben sollen, absolut auf ihn hören sollen und wenn ein Bär sehr nahe kommt, sich ins Gras setzten und ruhig abwarten. Auf keinen Fall wegrennen. Alles andere regelt er. Lance erzählt uns viel über die Bären und deren Verhaltensweisen. Jeder Tag hat seine eigene Geschichte und er beobachtet jeden Tag andere Verhaltensweisen der Bären. Lance ist den ganzen Sommer 3 Monate im Busch und kennt sich sehr gut aus.

Wir laufen los und immer wieder guckt er durch sein Fernglass nach den Bären. Als wir die Wiesen erreichen, sehen wir schon die ersten Bären beim Gras fressen. Sie fressen sehr viel Grass, da das Grass Proteine enthält, die sie benötigen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Gras, Muscheln und natürlich Lachsen. Aber Lachs gibt es nur, wenn die Lachse auch da sind. Das ist in der Regel ab Mitte Juli und im August.

Es ist unglaublich, wir gehen eine eine Stunde durch die Wiesen und sehen einen Bären nach dem anderen. Teilweise sind wir von bis zu 14 Bären umringt. Mütter mit einem oder zwei Jungen, große Männchen, und halbwüchsige die miteinander spielen. Es ist faszinierend im Grass zu sitzen und um uns herum die Bären zu beobachten. Einmal spielen sogar 2 ausgewachsene Bären miteinander. Selbst Lance ist davon überrascht. Er hatte erst die Befürchtung, dass die beiden aufeinander losgehen, da der eine das Revier vom anderen betreten hat. Manche nähern sich uns auf unter 10 m. In diesen Situationen hält Lance immer seine Leuchtraketen bereit. Es sind wilde Tiere und auch wenn sie hier im Katmai NP genug zu fressen haben, sind sie doch unberechenbar. Erst diese Woche wurde beobachtet wie ein Männchen einen jungen Bär einer Bärenmutter getötet hat. Wir sind insgesamt ca 3 h zu Fuss unterwegs. Lance schaut immer nach einem Weg den wir gehen können, damit wir keinem der Bären, die sich um uns herum befinden, in die Quere kommen. Die Zeit ist bald um und wir gehen zurück zum Strand. Es ist Ebbe und selbst am Meer sehen wir noch drei Bären. Chris wartet schon und wir fliegen zurück nach Homer. Unterwegs fliegt Chris für uns noch an zwei Gletschern sehr nahe vorbei. Als Chris seinen Apfel isst, darf ich das kleine Flugzeug lenken. Es reagiert sehr sensibel auf jegliche Lenkbewegungen. Um 15:30 Uhr sind wir wieder zurück und genehmigen uns nach dem außergewöhnlich tollen Tag ein “Bear Beer“. Beim Grillen am Lagerfeuer lassen wir den Tag ausklingen.

Impressionen aus der Luft auf dem Weg zum Katmai Nationalpark

Bei den Grizzly Bären im Katmai Nationalpark

09.07.2015 – 14.07.2015

Wir verlassen Homer wieder und schauen uns unterwegs noch ein russisches Dörfchen namens Nikolaevsk an. Die Leute leben hier noch nach dem alten orthodoxen Glauben. Die Frauen tragen farbige Trachten und die Männer lange Bärte. Sie wollen nicht, dass man sie fotografiert. Sie nennen sich die Altgläubigen und es gibt auch dort eine kleine Russisch- Orthodoxe Kirche. In einem kleinen Cafe essen wir Borscht und trinken Tee. Die Inhaberin Nina, eine ältere Frau mit Tracht, ist sehr geschäftstüchtig und will uns alles Mögliche andrehen.

Weiter geht es nach Kenai. Kenai wurde 1731 bei der russischen Besiedelung Alaskas geründet. Man kann dort noch in der Historic Town ein paar alte Gebäude aus der Gründerzeit anschauen, unter anderem die einzige Orthodoxe Kirche in Alaska mit drei Zwiebeltürmen.

Beim Abend- Spaziergang zurück vom Strand sehen wir eine Elchkuh mit ihren 2 Jungen.

Heute am 10.07. beginnt die Lachsfang- Saison der Einheimischen, sie dauert 20 Tage. Das ist ein wahres Volksfest. Nur die Einheimischen dürfen daran teilnehmen, für Touristen ist das Herausfischen der Lachse nicht erlaubt. Die Menschen stehen in Reih und Glied im Wasser des Kenai River und holen mit großen Dipnet (Kescher) die Lachse aus dem Fluss. Die Lachse kommen aus dem Meer und akklimatisieren sich vom Salzwasser des Meeres an das Süßwasser des Flusses, deswegen tauchen sie in großer Zahl jedes Jahr um die gleiche Zeit hier auf. Von hier beginnt dann die große Wanderung zu ihren Laichplätzen.

Wir fahren weiter über Soldotna bis zur Kreuzung Sterling Hwy / Seward Hwy und von dort nach Seward. Wir erwischen leider das Wochenende. Jetzt zum Beginn des Lachsangelns ist Seward ziemlich voll. Außerdem machen hier auch die großen Kreuzfahrtschiffe fest, dementsprechend voll ist es hier. Obwohl Seward nur 2700 Einwohner hat, waren letzte Woche beim Independence Day und beim Mount Marathon Race über 40000 Menschen hier.

Orthodoxe Kirche in Kenai

Beginn der Lachsfang Saison für die Einheimischen am Kenai River

Um 09:00 Uhr gehen wir los zum Hafen zu unserer Schiffstour durch den Kenai Fjord Nationalpark. Pünktlich um 09:45 Uhr begrüßt uns Kapitän Eric an Bord der ORCA Voyager. Das Wetter ist gut und die Sonne scheint, somit steht farbenprächtigen Bildern nichts im Wege. Die Fahrt geht durch die Resurrection Bay und gleich nach der Hafenausfahrt sitzt ein Seeadler auf einer Boje. Kurze Zeit später sehen wir einen Seeotter im Wasser liegen. Man glaubt es kaum, aber sie schlafen auf dem Rücken liegend auf der Wasseroberfläche.

Eric klärt uns, über die die im Kenai Fjord NP vorkommenden Tiere und deren Verhalten, sehr detailliert auf. Der nächste Halt ist ganz nah an einem Felsen, an dem verschiedene Vogelarten brüten. Unter anderem Papageitaucher (Puffin), Trottellummen und Klippenmöwen.

Wir fahren noch eine Stunde weiter, dann sehen wir die ersten Wale. Es sind Buckelwale, mindestens 12 Stück, die gemeinsam jagen. Man kann sie schon aus der Ferne sehr gut erkennen, da sich immer über den Walen eine Menge Möwen befinden. Die Möwen warten darauf, dass für sie beim Festmahl etwas abfällt. Ein gigantisches Schauspiel, wenn die Wale abtauchen, gemeinsam wieder auftauchen und dabei einen ganzen Fischschwarm vor sich hertreiben.

Eric macht das Schiff aus und schaltet das Sonarsystem auf die Lautsprecher. Nun hört man, wie die Wale mit ihren Walgesängen miteinander kommunizieren. Sehr emotional das Ganze Schauspiel. Immer wieder tauchen die Wale gemeinsam an einer anderen Stelle auf und das Schauspiel beginnt von neuem. Kurz vor dem Abtauchen stellen sie ihre Seitenflossen in die Höhe und schlagen damit auf das Wasser, es ist als ob sie einem winken.

Wir fahren weiter am Bear Glacier vorbei und kurz danach taucht eine Gruppe Orcas auf. Leider etwas weit weg, aber mit dem Fernglas kann man sie sehr gut beobachten. Es sind sehr schöne und elegante Schwimmer, die einige Jungtiere in ihrer Mitte haben. Anschließend kommen wir zu einer Seelöwen Kolonie die faul auf einem Felsen in der Sonne liegen.

Dann fahren wir in die Aialik Bay ein in der sich die Gletscherzungen des Holgate Pedersen und Aialik Gletschers befinden. Am Aialik Gletscher fährt Eric das Schiff ganz nah an den Gletscher heran und es ist bitterkalt. Der Gletscher wirkt wie ein Eisschrank. Das knacken und brechen des Eises verursacht krachende Geräusche, vor allem wenn sie aus dem Inneren des Gletschers kommen. Die Kenai Halbinsel ist noch zu 51% mit Eis bedeckt, aber auch hier gehen die Gletscher rasant zurück, wie fast überall auf der Welt.

Auf der Rückfahrt sehen wir noch an einem Felsen “Harbour Seals“ (lt. wikipedia, Gemeiner Seehund). Einer davon ist schneeweiß. Dann geht es zurück in den Hafen von Seward.

 

Seeotter                                                       Im Hintergrund Seward                               Trottellummen                                              Papageitaucher (Puffin)

Aialik Gletscher

Irene und ich fahren zum Exit Glacier ca 10 km nördlich von Seward. Es hat aufgehört zu regnen und wir gehen die 2,5 km zum Fuße des Gletschers. Am Weg sind Markierungen angebracht, wie weit der Gletscher in den letzten 10, 20, 50 und 100 Jahren zurückgegangen ist.

Wir fahren auf dem Seward Highway zurück bis zur Junction Seward / Portage Glacier Highway Richtung Whittier.zum Begich Boggs Visitor Center. Wieder so ein toll und informativ gestaltetes Visitor Center. Wir sehen uns einen Film über den Chugach National Forest an. Eine wunderbare Gegend mit tollem Regenwald, Flüssen, Gletschern und Seen.

Wir laufen abends noch ein Stück den Blue Ice Trail am Portage Creek entlang. Ein beeindruckender Weg. Man sieht auf der linken Seite die Gletscher Zunge des Byron Gletschers.

Es scheint wider erwarten die Sonne als wir morgens aufstehen. Nach dem Frühstück wandern wir gemeinsam den Weg vom Visitor Center zum Byron Gletscher. Auch hier sieht man auf beeindruckende Art und Weise, wie stark die Gletscher in Alaska schmelzen. Noch 1909 war der jetzige See direkt am Visitor Center das Ende der Gletscherzunge. Mittlerweile geht man ca. 2 km zu Fuss, um den Gletscher überhaupt zu sehen.

Weiter geht es vollends die restlichen 12 km durch den Tunnel nach Whittier. Ein ganz schmaler dunkler Tunnel. Der Tunnel wurde 1942 vom Militär in den Berg gesprengt. Er diente als Nachschubweg für das auf der Kenai Halbinsel stationierte Militär, das von dort aus die eingefallenen Japaner auf den Aleuten Inseln bekämpfte.

Mittlerweile wurde er auch für den KFZ Verkehr freigegeben. Es fahren immer im Wechsel entweder ein Zug oder die Autos.

Bei strömendem Regen fahren wir zum Fährhafen in Whittier und warten dort nochmal 3 h bei einem Cappuccino auf die Fähre aus Valdez.

Auf der Fähre durch den Prince William Sound ist leider alles grau in grau und es regnet weiterhin in Strömen. Vom riesengroßen Columbia Icefield, dem größten Gletscher in Alaska ist leider nichts zu sehen.

Am Fusse des Exit Gletschers                                                                                   Auf dem Weg zum Byron Gletscher

Es regnet weiter wie gehabt. Wir sehen uns das Valdez Museum an. Dort beschäftigt sich ein Teil mit der Öl- Katastrophe der Exon Valdez von 1989. Am 24.03.1989 lief die Exon Valdez südlich von Valdez, wegen eines Navigationsfehlers, im Prince William Sound auf ein Riff. Der Kapitän war nicht auf der Brücke und lag alkoholisiert in seiner Koje. Ein dritter Offizier, der eigentlich gar nicht befähigt war, lenkte zum Zeitpunkt des Unglücks den Tanker. 41 Mio Liter ergossen sich in den Prince William Sound und verseuchten ca. 2000 km Küstenlinie. Zahllose Tiere verendeten wegen des Unglücks. Unter anderem ca. 500000 Seevögel,4000 Seeotter und über 20 Orcas. Wie viele Meeresbewohner vergiftet wurden und auf Grund des Öls versanken, konnte nicht ermittelt werden. Zur Säuberung der Strände mit heißem Wasser und zur Reinigung der Tiere befanden sich zeitweise 12000 Personen in Valdez, einem Ort mit normalerweise 3700 Einwohner. Der Exon Konzern zahlte Billionen Dollar an den amerikanischen Staat und Alaska für die Reinigungs- und Aufräumarbeiten, die Jahre dauerten. Noch heute findet man am Strand unter den Steinen dicke Ölklumpen.

 

17.07.2015 – 21.07.2015

Es folgt ein Fahrtag. Wir fahren vom regenreichen, kalten Valdez weiter über den Richardson Highway Richtung Tok. Ein sehr schöner Streckenabschnitt, selbst bei wolkenverhangenem Himmel. Wasserfälle und Schluchten säumen immer wieder die Straße. Die Fahrt geht über den Thompson Pass bis zur Junction Richardson / Egerton Highway. Dort biegen wir rechts ab nach Chitina und McCarthy in den Wrangell St. Elias Nationalpark. Hinter dem Thompson Pass wird das Wetter schlagartig besser und ab und zu scheint die Sonne durch die dichte Wolkendecke. Am Worthington Glacier halten wir an und gehen die halbe Stunde bis zum Fuße des Eismassivs. Beeindruckende Eismassen tun sich vor uns auf. Man kann hineingehen wie in eine Höhle. Die mächtigen, bis zu 10 m dicken Eisberge schimmern in allen Blauschattierungen. Respekteinflößend ist das schon, wenn man unter meterdickem Eis steht.

Die blaue Farbe der Gletscher kommt folgendermaßen zustande:

Im Winter schneit es mehr, als im Sommer abschmelzen kann. Die Sonne scheint auf den Schnee, der wird zu Firn und anschließend zu komprimierten Eis. Das dicht zusammengepresste Eis funkelt in der Sonne hell- bis dunkelblau, weil Eis physikalisch so aufgebaut ist, dass es vor allem kurzwelliges, blaues Licht reflektiert und die anderen Farben verschluckt.

Weiter geht es nach Chitina, einem kleinen Dorf auf dem Weg zum Nationalpark. Bis dorthin dürfen Sanne und Thomas mit ihrem gemieteten RV Camper mitfahren. Dann trennen wir uns und sie fahren wieder zurück, während wir weiter fahren nach McCarthy. Wir übernachten auf dem Glacier View Campground. Wir leihen uns Fahrräder für den nächsten Tag, ansonsten kann man nur mit Shuttlebussen nach Kennecott Mines, der alten Kupferminen- Stadt, fahren. Es ist Samstagabend und heute gibt es Live Musik in McCarthy. Wir schnappen die Fahrräder und fahren über die Brücke des Kennicott Rivers die 2 km in den kleinen Ort. Als wir dort ankommen fühlen wir uns zurückversetzt in den Anfang des 19 ten Jahrhunderts. Ein Saloon, ein Hotel, einen Grocery- und Hardware Store, der mittlerweile als Gemeindezentrum genutzt wird und ein paar alte Häuser. Das alle im Stil des wilden Westens. Im Gemeindezentrum gibt es Live Music. Jeder der ein Instrument spielen kann, Alt und Jung, ist vor Ort und dann werden alle möglichen Country und Western Stücke gespielt. Schöne, melodische Lieder und alle sind mit Feuereifer dabei. Danach geht es in den Golden Saloon zum Kontrastprogramm, dort spielt ein jamaikanischer Rasta Man auf einer Bassgitarre, Rap, HipHop und andere nicht identifizierbare Stücke. Die vielen jungen Leute sind davon hellauf begeistert. Der Laden ist rappelvoll. Wir begreifen gar nicht wo die alle hergekommen sind, bei den paar Häusern die hier stehen.

 Wasserfall vor dem                                                                      Am Worthington Gletscher kurz hinter dem Thompson Pass

Thompson Pass                                         

McCarthy im Wrangell St. Elias Nationalpark

Es scheint die Sonne und es ist warm, da geht es vor allem Irene doch gleich viel besser, nach den drei kalten Regentagen in Valdez. Wir gehen zum Visitor Center und erkundigen uns nochmal über die angebotenen Aktivitäten. Der Ranger empfiehlt uns bei dem tollen Wetter einen Rundflug über den Nationalpark und zwar über die großen Eisflächen und Gletscher  im Gebirge. Da wir eh damit geliebäugelt haben (nachdem das im Denali NP wegen des schlechten Wetters nicht geklappt hat), entschließen wir uns spontan das zu machen. Es geht Ruck Zuck und 1 h später sitzen wir bereits bei Martin, einem sehr sympatischen erfahrenen Piloten in der kleinen Propellermaschine. Er fliegt zuerst eine Runde über den Root Glacier, der quasi vor unserer Haustüre liegt, ein mächtiger, im unteren Teil mit viel Sand und Dreck bedeckter Gletscher.

Dann geht es Richtung Pazifik in die Berge. Er fliegt sehr nahe an die Berggipfel heran, bei dem tollen Wetter offensichtlich kein Problem. Phänomenale Ausblicke tun sich auf, vor allem als das Bagley Ice Field erscheint. Das größte zusammenhängende Gletscher- Eisfeld außerhalb der Polregionen. Wirklich beeindruckend. Weiter hinten sehen wir den mächtigen Bering Gletscher, der sich wie ein Highway viele km durch die Berge zieht. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. Martin erklärt uns, dass hier oben noch kein Mensch zu Fuß gewesen ist. Hier ist von schmelzenden Gletschern nichts zu sehen. Martin fliegt hier seit 15 Jahre und hat auch noch keine Veränderung festgestellt. Wir umfliegen noch einen Berggipfel, der erst zwei Mal bestiegen worden ist und kehren dann wieder um nach McCarthy.

Nach der Landung müssen wir die Erlebnisse zuerst bei einem Cappuccino sacken lassen. Dann radeln wir noch den Berg hoch nach Kennecott Mines, einer stillgelegten Kupfermine. Dort besichtigen wir die alte Ghosttown am Fuße des Root Glaciers. Anfang des 19 ten Jahrhunderts wurde hier in drei Minen Kupfer abgebaut. Heute sind die Minen geschlossen und das Ganze ist ein großes Museum.

Kennecott Mines aus der Luft. Im Hintergrund die alte Anlage, mit der das kupferhaltige Gestein aussortiert wurde. Links mit den 4 Kaminen, die Energieversorgungsanlage, die zweimal komplett abgebrannt ist und wieder aufgebaut werden musste.

Bering Gletscher                                                              Eis soweit das Auge reicht                                              Der Anfang des Bagley Ice Field

Dieser Gipfel wurde erst zweimal bestiegen                   Im Hintergrund der Mount St. Elias, mit 5489 m der zweithöchste Berg Amerikas

                                                                                         Im Vordergrund ein gewaltiger Erdrutsch.

Ein Naturschauspiel der besonderen Art. Der Wind legt die Wolken über den Berggipfelkamm. Martin erklärt uns, wenn man mit dem Flugzeug oder Hubschrauber da hineingerät gibt es kein Entkommen.

Am darauffolgenden Tag laufen wir den Trail am Root Gletscher entlang. Auffällig ist, dass der Gletscher im unteren Teil nicht so gebirgig ist, wie wir das am Aletsch Gletscher erlebt haben. Der Weg führt oberhalb vom Gletscher entlang. Immer wieder eröffnen sich bei tollem Wetter schöne Ausblicke auf den Gletscher und die dahinter liegenden verschneiten Berge. Zwei Frauen kommen uns entgegen und berichten, daß sie einen Schwarzbären direkt vor sich auf dem Weg gesehen haben. Wir sehen dann beim Weitergehen noch seine exkrementellen Hinterlassenschaften, lauter rote Beeren, alles noch ziemlich frisch. Den Bären bekommen wir aber nicht zu Gesicht.

Die alte Mine von Kennecott Mines          Regenbogen über dem Campground     Auf dem Root Glacier                              Kennicott Glacier und Root Glacier

Per WhatsApp informieren mich meine ehemaligen Arbeitskollegen Wolfgang und Jürgen, dass mein Arbeitskollege Roland gestorben ist. Ich bin doch sehr geschockt. Wir haben uns kurz vor meiner Abreise nochmal getroffen und ich bin froh, dass ich die Gelegenheit wahrgenommen habe, ihn nochmal zu sehen. Wir haben doch viele Jahre sehr eng zusammengearbeitet.

Auch von dieser Stelle mein herzlichstes Beileid an Conny, Kevin und Lars.

22.07.2015 - 31.07.2015

Fahrtage:

Unser nächstes Ziel ist Haines und dann weiter mit der Fähre nach Skagway.

Auf dem Weg zur Canadischen Grenze machen wir Halt am Visitor Center vom Tetlin Wildflife Refuge. Durchgangsplatz und Brutstätte für Zugvögel aus aller Welt. Trompeterschwäne und 47 weiter Zugvogelarten machen hier Rast.

Der Grenzübergang nach Canada kurz vor Beaver Creek ist völlig unproblematisch.

Ein neugieriger Schwarzbär zeigt sich am Straßenrand

Die Fahrt führt weiter die restlichen 230 km nach Haines. Die Stadt ist bekannt dafür, dass man dort während dem Salmon Run, mit etwas Glück, die Bären beim Lachsfischen beobachten kann. Die Straße geht auf knapp über 1000 m durch die Berge. Es regnet kräftig und somit ist es mit der Sicht nicht so weit her. Es geht am Bad Eagle Reserve vorbei. Dort fischen im November ca. 3500 Weißkopfseeadler die Chum Lachse, die als letzte den Fluss hinauf ziehen, aus dem Wasser. Es wird zu diesem Anlass ein großes Fest in Haines veranstaltet. Leider ist dieses Event erst im November.

Wir fahren zum Chilkoot Campground, einem wunderschön am Chilkoot Lake gelegenen Platz. Der Leiter des Platzes bietet uns seine Kayaks an und gibt uns Tipps, wo wir am besten evtl. Bären beim Lachs fischen sehen können. Thomas und ich nehmen das Angebot gerne an und wir paddeln zu dem Platz, den er uns empfohlen hat. Dort sehen wir jede Menge knallrote Sockeye Lachse im flachen Wasser. Eine tolle Stimmung auf dem See mit grandiosem Ambiente. Eingerahmt von Bergen, Wasserfällen und Gletschern genießen wir die Stille auf dem See. Leider kommen heute keine Bären. Vermutlich sind sie satt gefressen, kein Wunder, bei den vielen Lachsen die sich in den flachen Buchten zum Laichen im Wasser tummeln.

Abends gehen wir vor zum Fluss, um evtl. Bären zu sehen. Der Salmon Run ist schon im Gange, wie die Lachszähl- Anlage anzeigt. Heute sind schon über 1100 Lachse den Fluss hoch zu ihren Laichplätzen. Wir sehen einen Schwarzbären an dem Gatter der Zählanlage, aber er verschwindet gleich wieder.

Das Wetter ist besser als angekündigt und so begeben wir uns auf die Mud Bay Road südlich von Haines und fahren am Chilkat Inlet entlang. Unterwegs sehen wir eine Elchkuh, die sich beim Fressen nicht von uns stören lässt. Am Ende der Straße kommen wir an die Bucht des Chilkat Natur Reserve. Gegenüber der Bucht ist ein großer Gletscher zu bewundern, dessen Schmelzwasser in einem mächtigen Wasserfall zu Tale rauscht. Die durch die Wolken scheinende Sonne erzeugt tolle Farben auf dem Wasser und am Gletscher. Auf dem Rückweg besuchen wir noch eine Fisch- und Krabben Verpackungsfabrik. Durch die Fenster kann man die Arbeiter beim Zerlegen der Krabben beobachten, da geht es ziemlich rustikal zu. Irene findet es nicht so toll, wie mit einem Hackbeil die Krabben bei lebendigem Leibe zerteilt werden.

Abends machen wir nochmal einen Versuch am Fluss um Bären zu sehen. Lt. Zählanlage sind heute über 2100 Lachse den Fluss hoch geschwommen. Tatsächlich sehen wir eine Bärin mit 2 Jungen am Fluss entlang gehen. Wir sind ziemlich nah, fast zu nah. Wir sind dort natürlich nicht alleine. Die Leute gehen alle parallel zur Straße mit und der Abstand zur Bärin beträgt gerade mal vielleicht 20 m, also bei weitem kein Sicherheitsabstand. Es ist interessant, wie die Kleinen Bären sich immer wieder erheben und alles nachmachen, was die Bärin vormacht. Sie ist sehr vorsichtig und wohl etwas genervt von den vielen Menschen um sie herum. Aber es geht alles gut und irgendwann verdrückt sie sich dann mit ihren Jungen im Grass.

Chilkoot River mit der Lachszählanlage        Die Elchkuh lässt sich nicht stören                 Auf dem Chilkoot Lake               Sockeye Lachse am Ziel ihrer Reise

Die Bärin beim erfolglosen Versuch Lachse zu fangen.......tja, wenn nicht, dann gibt's eben Grass            Immer sehr aufmerksam, die Jungen tun es ihr nach.

Wir fahren mit der Fähre von Haines nach Skagway. Dort sehen wir uns das historische Viertel von Skagway an. Die Häuserfassaden sind alle wieder sehr schön hergerichtet, so wie das wohl zu Beginn des 19 ten Jahrhunderts war. Es herrscht ein ziemlicher Touri Rummel, da im Hafen zwei Kreuzfahrtschiffe liegen und die Passagiere natürlich alle in der Historic Downtown auftauchen. Ein Jewelery Laden am anderen und jede Menge sonstige Souvenir Shops säumen die Straße.

Sehr gewöhnungsbedürftig das Ganze.

Skagway war zwischen 1897 und 1899 das Einfallstor für die ganzen Goldsucher. Die mussten über den Chilkoot Pass Trail oder über den Whitepass (war länger, dafür nicht so steil) hoch zum Lake Bennet. Von dort konnten sie dann auf dem Wasserweg weiter bis zum Yukon. Dann den Yukon hinunter bis zu den Klondike Goldfeldern nach Dawson City. Ein beschwerlicher Weg, vor allem den Chilkoot PassTrail hoch. Tausende versuchten das, aber viele mussten wieder umkehren, weil sie den Strapazen nicht gewachsen waren, oder das Geld für den vorgeschriebenen Einjahres- Vorrat (Essen und Ausrüstung) nicht aufbringen konnten. Dieser legendäre “Ton of Goods“ bestand aus 520 kg Lebensmitteln und 180 kg Ausrüstung. Oben am Pass, an der Grenze zu Canada, wurde das kontrolliert und wer nicht sein Essen für 1 Jahr und die vorgeschriebene Ausrüstung dabei hatte, musste wieder zurück. Dennoch überstanden über 30 000 Männer und Frauen diese Tortur. Die Reise von Skagway bis Dawson City dauerte ca. 3 Monate. Deswegen mussten die Goldsucher im Winter den Chilkoot Pass Trail hoch, damit sie im Frühsommer, wenn der Boden auftaute, am Klondike waren. Der ganze Spuk war Ende 1899 schon wieder vorbei und das benachbarte Deia verkam zur Ghost Town, während Skagway wenigstens erhalten blieb.

Wir sehen uns noch den alten Friedhof von Skagway an. Alt sind die damals nicht geworden, wie man aus den Innschriften der Grab Holzschilder erkennen kann. Auch die Gräber von “Soapy“ Smith und Frank Reid sind hier. Soapy Smith hat damals mit seiner Bande die ganze Stadt tyrannisiert. Seine Herrschaft fand 1898 ein jähes Ende, als er in einem legendären Pistolenduell Frank Reid unterlag. Der wurde dabei so schwer verwundet, dass er ebenfalls 12 Tage später starb. Er war trotzdem der Held von Skagway und bekam ein heldenhaftes Grab mit entsprechender Würdigung seiner heroischen Tat, während Soapy Smith am Rande des Friedhofs unter einer einfachen Holztafel begraben liegt.

Skagway Broadway i Historic Downtown                    Das Grab von Frank Reid.....                                        und das von "Soapy" Smith

Die Fahrt führt weiter von Skagway nach Carcross in Canada über den Chilkoot Pass. Von den spektakulären Lanfschaftspanoramen haben wir leider nichts gesehen. Es herrscht Dauerregen und alles verschwand im Nebel. Es blieben nur einige schöne Ausblicke auf die gegenüberliegende Bahntrasse über den Whitepass.

Von Carcross in Canada fahren wir auf dem Alaska Hwy.nach Watson Lake zum Einkaufen und dann weiter Richtung Süden nach Stewart und Hyder.

Es folgt ein Bärentag:

Auf der Strecke zwischen Tatogga Lake und Watson Lake sehen wir eine Schwarzbärin mit zwei Jungen über die Straße gehen, eines davon noch sehr klein. Etwas weiter nochmal einen Schwarzbären beim Fressen am Straßenrand.

Das Wetter bessert sich und ab und zu scheint die Sonne durch, vor allem als wir an der Junction 37 / 37A nach Stewart / Hyder abbiegen. Somit haben wir schöne Ausblicke in dem engen Tal auf die Gletscher. Weiter hinten im Tal verfliegt unsere Hoffnung sofort wieder, denn alles ist wieder grau in grau, leider wie angekündigt.

An der Grenze zu Alaska taucht plötzlich eine Bärin mit zwei Jungen auf.  Weiter geht es über die Grenze nach Alaska um Bären beim Lachsfischen zu beobachten.  Unglaublich, aber der Bach ist voll mit Lachse. Haben wir so noch nie gesehen. Wo man auch hinsieht, an nahezu jeder Stelle hat es Lachse. Haben wie meistens sofort Glück, kurz nach unserer Ankunft, sehen wir von der Brücke aus einen alten Grizzly, der gemütlich im Gras Lachsreste vertilgt. Er bewegt sich langsam den Creek hoch und ist so schön von der Brücke herunter zu beobachten. Der Bär versucht dann immer wieder einen Lachs zu fangen, aber die sind so flink, dass er keinen erwischt. Er sieht auch ziemlich satt gefressen aus und es hat den Anschein, dass er sein Ziel nicht mit letzter Konsequenz verfolgt. Es ist immer wieder ein tolles Gefühl die Tiere in der freien Natur zu beobachten und wir könnten Stundenlang zuschauen. Nach mehreren erfolglosen Versuchen einen Lachs zu fangen, verschwindet er unter der Brücke und sucht das Weite. Als wir Richtung Grenze fahren sehen wir nochmal einen Schwarzbären, kurz darauf einen zweiten, der vom ersteren die Straße entlang davon gejagt wird.

Noch eine Neuigkeit, es fängt wieder an zu regnen.

Wir fahren trotz des schlechten Wetters über die Grenze nach Alaska um den Glacier Hwy. zum Salmon Glacier zu fahren. Es gibt  14 verschiedene Haltepunkte und der Salmon Gletscher präsentiert sich trotz des schlechten Wetters in einem leuchtenden blau. Die Schotterstraße endet nach 37 km auf ca. 1100 m mit einem tollen Blick auf den fünftgrößten Gletscher in Amerika.

Abends nochmal mit Sanne und Thomas den Versuch Bären auf der Brücke zu sehen, war aber nichts . Bei dem Wetter haben die Bären offensichtlich auch keine Lust Lachse zu fangen.

Wir können mit unserem Hobel unter das Dach der Schutzhütte am Campground in Stewart fahren, ein Segen bei dem Dauerregen.

Salmon Glacier

 

Die ganze Nacht regnet es in Strömen und auch beim Zusammenpacken hört es nicht auf. Wir fahren auf dem Cassiar Hwy Richtung Smithers, mit der Hoffnung, dass dort das Wetter vielleicht besser wird. Wir beschließen den Besuch in Prince Ruppert auszulassen. Prince Rupert ist die regenreichste Stadt in British Columbia, das brauchen wir jetzt wirklich nicht mehr.

In Kitwanga trifft derCassiar Hwy. auf den Yellowhead Hwy., dort fahren wir Richtung Prince George. Wir sehen uns in Old Hazelton die Historic Town an und gleich daneben besuchen wir von den ‘Ksan Indianern die Langhäuser mit den geschnitzten Totempfählen. Auf einem ist, ohne Witz, oben drauf Ludwig Erhard geschnitzt (zumindest sieht er so aus). Ich weiß jetzt nicht wie die Verbindung von Ludwig Erhard zu den ‘Ksan Indianern zustande gekommen ist, das ist auch nirgends beschrieben.

Ein Totempfahl, seltener auch Wappenpfahl genannt, ist eine monumentale Skulptur, die aus einem großen Baumstamm geschnitzt und anschließend bemalt wird. Totempfähle waren vor allem bei den Indianern der amerikanischen Nordwestküste verbreitet. Der Totempfahles wird bei einem Fest aufgestellt und es werden dann Geschenke verteilt. Bei diesem Fest (bei der Aufstellung), wird die Stellung der Familie in der sozialen Hierarchie ihres jeweiligen Stammes bestätigt. Anders als von den ersten Missionaren in British Columbia vermutet, haben Totempfähle keine religiöse Bedeutung im Sinne eines spirituellen Totemismus. Sie waren weder heilig noch wurden sie angebetet, sondern hatten eine soziale und politische Funktion. Sie sind nicht mit dem Marterpfahl zu verwechseln, der von indigenen Völkern anderer Regionen Nordamerikas zur Folterung von Gefangenen verwendet wurde.


Wenigstens ist das Wetter etwas besser. Es regnet nicht mehr als wir ankommen und es ist angenehm warm.

                                                                                                                                           Ist das nicht Luwig Erhard auf dem Totempfahl ???