01.10.2016 - 07.10.2016

Wir stehen um 05:45 Uhr auf, da Irene um 07:00 Uhr am Flughafen sein muss. Nach dem Frühstück sind wir pünktlich nach 15 min am Flughafen. Leider geht meine Süße schon wieder nach Hause, die 3 Wochen gingen schnell vorbei.

Wir verabschieden uns herzlich voneinander und ich fahre nach Puno zurück um meine Gasflasche auffüllen zu lassen. Ist gar nicht so einfach hier in Peru jemand zu finden, der die Amerikanischen Flaschen auffüllt. Aber es klappt und nach 40 min bekomme ich die gefüllte Flasche zurück.

 

Dann geht es weiter zur Grenze nach Bolivien. Ger Grenzübergang gestaltet sich problemlos und nach einer weiteren ½ h bin ich an meinem Übernachtungsplatz im Hotel Gloria in Copacabana. Ein Schweizer Ehepaar steht auch da. Sie haben Probleme mit dem Fahrzeug und warten auf Ersatzteile. Abends trinken wir ein Bier zusammen und unterhalten uns bis um 00:30 Uhr.

Am nächsten Tag schlafe ich aus und beschließe die Isla del Sol nicht anzusehen, nachdem wir Taquile ausführlich besucht haben. Morgens unterhalten wir uns noch, dann fahren die Schweizer weiter. Ich arbeite am Blog, organisiere meinen Heimflug, öle ich die Plattfedern und kontrolliere die Seilwinde vor der Lagunenroute. Und siehe da, sie funktioniert nicht. Der Hauptschalter ist defekt, muss ich in La Paz reparieren lassen.

Die Überfahrt über den Titicaca See erfolgt auf einer alten, morschen Holzfähre. Ich denke, das Ding kommt nie auf der anderen Seite an, aber es klappt alles.Die Fahrt nach La Paz am Titicaca See entlang ist wunderschön und ich halte sehr oft an den vielen Mirador Punkten an, um die herrliche Aussicht zu genießen und Fotos zu machen

Copacabana am Titicaca See                                                                                                                                                                                              Überfahrt über den Titicaca See

Auf dem Weg vom Titicaca See nach La Paz                                                                                                                                                           Blick von El Alto auf La Paz                           

Ich verbringe den Tag gemütlich auf dem Campingplatz und fahre dann um 14:00 Uhr in die Stadt La Paz zu dem ausgemachten Treffpunkt mit Roberto am Plaza de Espana. Wir treffen uns kurz vor 15:00 Uhr und fahren dann gemeinsam hoch nach El Alto, wo Robert mit seiner Familie wohnt. Ich kann das Auto im Innenhof des Hauses seiner Eltern abstellen. Mittlerweile sind beide Eltern gestorben und sein Bruder wohnt in dem Haus. Bei Roberto kann ich nicht übernachten, da alle 3 Kinder (2 Söhne, 1 Tochter) noch zu Hause wohnen. Alle 3 studieren noch. Seine Frau Nelly ist sehr nett.

Wir fahren Zusammen zur Basisstation der Neuen, erst 2 Jahre alten Teleferico. Wir fahren die ganzen Linien ab und man hat von oben einen tollen Blick über die Stadt und die einzelnen Wohnviertel von La Paz. Ist im Prinzip gleich wie in Medellin. Dann geht es wieder fast 900 m hoch nach El Alto und ich kann in einem Zimmer bei Robertos Bruder schlafen.
Am nächsten Morgen um 06:00 Uhr klingelt der Wecker, da Alfonso zur Arbeit muss. Um 06:30 Uhr holt mich Roberto ab und wir frühstücken gemeinsam mit Nelly und seiner Tochter. Es ist sehr nett und beide sind sehr interessiert an meiner Reise und an Deutschland.Ich fahre anschließend in die historische Altstadt und sehe mir den “Plaza Murillo“ mit dem Präsidentenpalast und dem Kongressgebäude an.

 

La Paz ist der Regierungssitz Boliviens (Hauptstadt: Sucre). Mit einer Höhe von 3200 bis 4100 m (unter Einschluss des inzwischen eigenständigen El Alto) ist die Stadt der höchstgelegene Regierungssitz der Erde. Der volle Name der Stadt lautete zunächst Nuestra Señora de La Paz („Unsere Liebe Frau des Friedens“) wegen eines verhinderten Aufstandes der indigenen Ureinwohner; den heutigen Namen erhielt sie 1825 zum Gedenken an die siegreiche Schlacht bei Ayacucho im Unabhängigkeitskrieg gegen die Spanier. La Paz ist auch Hauptstadt des Departamento La Paz.

Die Stadt La Paz liegt auf etwa 3600 m in dem rund 400 Meter tiefen Canyon des Río Chokeyapu, der in die umgebende Hochebene des Altiplano eingeschnitten ist und sich zu einem Talkessel mit einem geschützten und angenehmen Klima weitet.

Auf der Hochebene westlich von La Paz ist die Stadt El Alto entstanden, die inzwischen mit knapp 1 Mio Einwohnern größer als La Paz ist; dort befindet sich auch der internationale Flughafen La Paz-El Alto. Der Höhenunterschied zwischen den weiter talabwärts gelegenen südlichen Stadtteilen mit vielen Villen und dem Stadtrand am oberen Ende des Talkessels beträgt knapp 1000 m, was bei der Abfahrt von El Alto hinunter nach La Paz zu einem der spektakulärsten Ausblicke Boliviens führt. Zwischen der Höhenlage der Wohnviertel und dem sozialen Status ihrer Bewohner existiert eine eindeutige Beziehung: je höher die Lage, desto ärmer die Bewohner. Bei einer durchschnittlichen Abnahme der Temperatur um 0,6 °C je 100 m liegt die Differenz zwischen den tiefsten und den höchsten Wohnlagen bei immerhin 6 °C im Jahresmittel; auch die Höhenkrankheit stellt für Auswärtige in den oberen Vierteln ein größeres Problem dar.

Die Stadt wird vom mächtigen Illimani (6.439 m) mit seinen vier Gipfeln beherrscht.

Valle de la Luna in La Paz                                                                       Fahrt mit der Teleferico                                                                            Roberto, mein Gastgeber

Plaza de Murillo                                                                                                                                                     Plaza Mayor mit der Iglesia de San Francisco

Um 06:00 Uhr stehe ich auf, da mich der Fahrer um 07:00 Uhr abholt. Am Treffpunkt in der Stadt wartet der Bus mit den anderen Teilnehmern schon auf mich. Der Bus bringt uns auf 4700 m hoch zum La Cumbre, dem Startpunkt. Dort wird das Bike und die Ausrüstung zugeteilt und es findet eine Sicherheitseinweisung statt. Dann fahren wir los, den ersten Teil geht es runter auf 3900 m zum eigentlichen Start auf dem Camino de la Muerte. Vor dem La Cumbre Pass ist das Wetter sehr schön. Aber nach dem Pass ist es leider neblig und es regnet, somit ist es auf dem Camino ziemlich rutschig. Erst ab 2400 m wird es wieder heller und man hat eine schöne Aussicht in die Yungas. In der Gruppe sind lauter junge Franzosen. Eine junge Schwarze ist auch dabei, ich denke sie gehört auch zu den Franzosen. Sie spricht mich plötzlich auf schwäbisch an und sagt, sie wäre aus Ravensburg. Ich glaub es nicht, eine Kenianerin die schwäbisch spricht und aus Ravensburg kommt.

 

El Camino de la Muerte:

Die Yungas-Straße (spanisch el camino a los yungas oder el camino a las yungas) ist etwa 65 Kilometer lang und führt vom bolivianischen Regierungssitz in La Paz in das 56 km nordöstlich gelegene Coroico in die bolivianischen Yungas. In den 1930ern gebaut, galt die Yungas-Straße, bis im Jahr 2006 eine gut ausgebaute Umgehung eröffnet wurde, als gefährlichste Straße der Welt und trug den Beinamen Todesstraße (spanisch el camino de la muerte). Die Yungas-Straße wurde in den 1930er Jahren während des Chacokriegs von paraguayischen Kriegsgefangenen erbaut. Sie ist eine der wenigen Straßen, die den Amazonas-Regenwald im Norden Boliviens mit dem Regierungssitz in La Paz verbinden. Ende 2006 wurde eine modernere, sicherere, jedoch längere Verbindung zwischen La Paz und Coroico eröffnet.

Verlauf:

Von La Paz aus steigt die Straße zunächst bis auf den La-Cumbre-Pass in 4650 m Höhe an und fällt danach bis auf etwa 1200 m bei Yolosa kurz vor Coroico ab. Dabei windet sie sich in vielen Serpentinen über steile Berghänge. So vollzieht sich ein rascher Übergang vom kalten semiariden bis ariden Altiplano zum feuchten warmen Regenwald der Yungas, wobei fast alle Klimazonen Südamerikas durchquert werden.

Gefährlichkeit:

Die einspurige Straße führt zumeist ohne Leitplanken an steilen Abhängen entlang, auch sorgen Regen und Nebel sowie matschiger, morastartiger Untergrund häufig für einen schlechten Straßenzustand und geringe Sichtweiten. Sie ist daher außerordentlich schwierig und nur unter großer Gefahr zu passieren. Mit Steinschlag oder Erdrutschen aufgrund von Erosion ist jederzeit zu rechnen. Ein Unglück vom 24. Juli 1983, bei dem ein Bus ins Schleudern geriet, in eine Schlucht stürzte und die 100 Insassen in den Tod riss, gilt als Boliviens schlimmster Verkehrsunfall. Einer Schätzung zufolge verunglückten bis 2007 pro Monat zwei Fahrzeuge und es starben jährlich 200 bis 300 Reisende auf der Strecke. Zahlreiche Kreuze am Straßenrand markieren die Unfallstellen. Im Jahre 1995 wurde die Yungas-Straße von der Interamerikanischen Entwicklungsbank zur „gefährlichsten Straße der Welt“ ernannt. Seit den 1990er Jahren ist die Yungas-Straße aber gerade deswegen ein beliebtes Touristenziel. Vor allem Mountainbiker schätzen sie als Route zum Downhill-Biking.

Zur Gefährlichkeit trug auch das hohe Verkehrsaufkommen auf der Straße bei: Probleme verursachte besonders der Schwerlastverkehr mit überbreiten Fahrzeugen, deren Gewicht zudem zu Straßenschäden führte. Nachdem 2006 eine Neubaustrecke eröffnet wurde, gibt es praktisch keinen Kraftverkehr mehr auf der Yungas-Straße. Vorherrschend sind jetzt Mountainbiker und die begleitenden Vans der Touranbieter. Da der Fahrradverkehr nur talwärts verläuft, sind die Unfallzahlen stark gesunken.

Linksverkehr:

Eine lokale Verkehrsregel schreibt für die Yungas-Straße, abweichend vom bolivianischen Rechtsverkehr, Linksverkehr vor, damit die links sitzenden Lenker bei einer Fahrzeugbegegnung den Fahrbahnrand besser einsehen können; eine Fehleinschätzung hätte fatale Folgen. Auch auf einigen anderen ähnlich gefährlichen Straßen wird links gefahren. Ein weiterer Grund für den Linksverkehr ist, dass so die bergauf in Richtung La Paz fahrenden und überwiegend schwer beladenen Fahrzeuge bei Ausweichmanövern auf der dem Berg zugewandten und damit besser befestigten Straßenseite fahren können.

 

Es war ganz schön anstrengend, durch die Nässe muss man sich noch mehr konzentrieren und bei vielen Passagen steht man und das ist anstrengend. Nach der Tour gehen wir zusammen in ein Hotel/Restaurant zum Essen, Duschen kann man dort auch. Dann fährt der Bus wieder 2,5 h zurück nach La Paz. Dort bekommen wir unsere CD mit den Bildern.

 

Am nächsten Morgen fahre ich zu Ernesto Hug (Schweizer Spezialist für Geländewagen) in die Werkstatt.

Er konnte den Hauptschalter für die Seilwinde besorgen. Ich baue ihn selbst ein, während sein Mechaniker vorsichtshalber nochmal das Hinterachsöl wechselt. Der Luftfilter ist stark verschmutzt und wird auch noch gewechselt. Dann wird noch der Dieselfilter gereinigt, da das Diesel in Peru und Bolivien eine schlechte Qualität hat. Ernesto erzählt mir viel über die politischen Gegebenheiten in Bolivien, ist sehr interessant.

 

Nachmittags, zurück am Campingplatz im Hotel Oberland, koche ich mir Flädlesuppe und Stroganoff, schmeckt vorzüglich. Abends plane ich mit den beiden Engländern Jenny und Gavin, die wir am Titicaca See kennen gelernt haben, noch zusammen die Uyuni- Tour und die Lagunenroute, die wir gemeinsam fahren werden.

                                                                                                                          Mit dem Mountain Bike auf dem "Camino de la Muerte"

Ich fahre weiter Richtung Potosí. Die Fahrt über den Altiplano ist sehr eintönig. Nach Potosí reicht es nicht an einem Tag und ich lege eine Zwischenübernachtung in Oruro ein. Dort ist die Hölle los. Die Innenstadt ist voll von tausenden Menschen. Heute ist Kulturfest der Universitäten. Ein riesiger Umzug mit hunderten von Gruppen bewegt sich durch die Stadt. Das Ganze geht von Mittag bis Mitternacht. Die Tribünen an der Plaza sind voller Menschen und auch entlang der Straßen ist kaum ein Durchkommen. Je später es wird, desto aufgedrehter sind die tanzenden Teilnehmer.

                                                                                                                     Festival de culturas de las Universitarias en Oruro

08.10.2016 - 13.10.2016

Ich entschließe mich nach dem Frühstück doch dazu, über Sucre nach Potosí zu fahren und Sucre auch anzuschauen. Zeit habe ich genug bis Samstag. Zuerst ist die Straße gut, aber dann 200 km Baustelle und übelste Piste. Unterwegs habe ich meinen ersten kapitalen Platten. Ein ca. 4 cm großer Stein hat sich bis zum Anschlag in die Lauffläche gebohrt. Und das mitten in den Bergen auf 4000 m. Jetzt benötige ich zum ersten Mal den HiLift, funktioniert gut. Aber ich benötige trotzdem 1 h und bis ich alles wieder weggeräumt habe, sind 1,5 h rum. So komme ich erst in Sucre an, als es schon dunkel ist. Gefällt mir eigentlich gar nicht, aber was will ich machen. Ich nehme mir das erstbeste Hotel das ich finde.

Morgens fahre ich gleich zu der vom Hotel empfohlenen Llanteria, um meinen kapitalen Reifenschaden beheben zu lassen. Der Junge der das macht ist 14 Jahre alt und er hebelt den Reifen ohne Maschine von Hand von der Felge, unglaublich. Um den Stein zu entfernen, benötigt er 20 min. Dann von Hand mit Hammer und Hebeleisen den Reifen wieder auf die Felge hebeln, das war’s. Das Ganze hat 2 h gedauert und 40 Bolivianos (5 €) gekostet, Ich habe dem Jungen noch 5 Bolivianos Trinkgeld gegeben.

Sucre ist die konstitutionelle Hauptstadt von Bolivien und Sitz des obersten Gerichtshofs, es liegt im zentralen Südteil des Landes und ist Hauptstadt des Departamento Chuquisaca. Die Stadt ist seit 1839 nach dem revolutionären Führer Antonio José de Sucre benannt. Sie ist für ihre Schokoladen-Spezialitäten bekannt. Sucre liegt auf rund 2800 m, hat ein sehr angenehmes, gemäßigtes Klima und gilt mit seinen reichen, gepflegten Plätzen und Parkanlagen als eine der schönsten Städte Südamerikas.

UNESCO Weltkulturerbe

Die Altstadt von Sucre mit ihren weißen Gebäuden gilt als eines der am besten erhaltenen Beispiele einer Kolonialstadt in Südamerika und ist im typischen Schachbrettmuster angelegt. Im Jahr 1991 wurde die Altstadt als Ensemble von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Die UNESCO begründete die Anerkennung mit der Vielzahl gut erhaltener Häuser aus dem 18. Jahrhundert sowie damit, dass auch spätere Bauwerke mit Innenhöfen und unter Beibehaltung des Stils spanischer Kolonialarchitektur errichtet wurden. Ebenso unter Schutz stehen frühe Bauwerke wie beispielsweise die durch die ersten Siedler errichteten Kirchen von San Lazaro (1544) und San Francisco (1581). Zur Anerkennung trug ebenso bei, dass die bolivianischen Behörden zum Schutz des Gesamtbilds bereits im Jahr 1988 ein weitgehendes Bauverbot für die angrenzenden Hügel erlassen und ein Programm zu deren Aufforstung gestartet hatten.

Zwischen Oruro und Sucre 200 km Baustelle                                                                                                                               Sucre

Potosí (Quechua P'utuqsi: Lärm) ist eine Stadt im südlichen Zentralbolivien. Sie ist die Hauptstadt des gleichnamigen Departamento Potosí und hat knapp 175.000 Einwohner. Sie liegt am Fuß des Berges Cerro Rico (dt. Reicher Berg), dessen Silberreichtum Potosí im frühen 17. Jahrhundert zu einer der größten Städte der Welt machte und von dessen Silber- und Zinnvorkommen die Stadt noch heute abhängig ist.

Potosí liegt zwischen 3.976 m und 4.070 m Seehöhe auf der Hochebene des Altiplano, in einer kargen, steppenhaften Gegend. Die Stadt gehört zu den höchstgelegenen Großstädten der Welt. Die Stadt ist zentraler Ort des Landkreises (bolivianisch: Municipio) Potosí in der Provinz Tomás Frías.

                                                                                      Potosí, Plaza de 10 Noviembre                                                                                             Im Hintergrund der "Cerro Rico"

Die Minen- Führung beginnt am "minero mercado". Dort können die Mineros alles kaufen, was sie zum Arbeiten in der Mine benötigen. Helme, Lampen, Werkzeug, Coca, Alkohol und natürlich Dynamit. Dynamit ist in Potosí frei verkäuflich. Das ist aber nur in Potosí erlaubt, in den anderen Orten ist das verboten. Danach geht weiter zu den Chemikern. Hier wird der Gehalt von Silber, Zink und Zinn des Gesteins überprüft. Abhängig von der Qualität, bekommen die Mineros ihren Anteil. Große Maschinen zerkleinern mit chemischen Zusätzen das Gestein und anschließend wird es ausgewaschen.

Dann geht es hoch zur Mine. Alles ist voll von Müll da oben, altes Gerät, Werkzeug und die Minen- Wagen liegen herum. Wir gehen 3 km durch die Stollen, die meiste Zeit gebückt. In der Mine gibt es an manchen Stellen giftige Dämpfe und man muss den Atemschutz anziehen. Die Bedingungen sind verheerend und viele der Mineros werden keine 50 Jahre alt. Sie sterben überwiegend an Lungenkrankheiten. Eigentlich habe ich immer gerne gearbeitet, aber unter solchen Bedingungen, dann lieber Arbeitslos. Immer wieder kommen uns Mineros entgegen die mit der Arbeit fertig sind und zum Ausgang gehen. Teilweise mit Säcken auf dem Rücken, voll von Gestein, die zwischen 30 und 50 kg wiegen. Diese Säcke müssen die Mineros auch horizontal die Leitern hoch transportieren.

Am Cerro Rico gibt es 38 Kooperativen, die im Laufe der Zeit die Verstaatlichten Anteile übernommen haben. Für die Kooperativen arbeiten mehr als 6000 Mineros. Der Berg hat ca. 300 Mineneingänge, wieviel km Stollen es gibt kann keiner so genau sagen. Es wird überwiegend Zinn Siber und Zink abgebaut. Die Stollen sind vertikal und horizontal angeordnet. Innerhalb der Kooperativen herrschen strenge Regeln. So arbeitet ein Neuling die ersten Jahre für einen Alteingesessenen Minero. Erst nach 3 Jahren darf er selbständig an den ihm zugewiesenen Stollen arbeiten. Und er benötigt viel Glück, dass dieser Stollen auch die entsprechende Qualität und Quantität an Silber oder Zinn aufweist.

Cerro Rico                                                                                                            Minenbesichtigung am "Cerro Rico"

                                                                                                                          Camp am "cementerio del tren" in Uyuni

14.10.2016 - 23.10.2016

Der Salar de Uyuni (auch Salar de Tunupa) in Bolivien ist mit mehr als 10.000 Quadrat­kilometern die größte Salzpfanne der Erde. Die Salzkruste wurde vor über 10.000 Jahren durch das Austrocknen des Paläosees Tauca gebildet.

Der Salar de Uyuni liegt im Südwesten Boliviens auf einer Höhe von 3653 m und gehört zu den Landschaften des Altiplano. Der Salar ist 140 km lang, 110 km breit und max. 220 m tief. Mit einer Fläche von 10.582 km² hat der See eine größere Flächenausdehnung als beispielsweise Niederbayern. Er ist auch größer als der Onegasee, Europas zweitgrößter See. Mit gleißender Helligkeit am Tag und sehr kalten Nächten ähnelt er äußerlich einem zugefrorenen See. Der See ist so gut wie frei von jeglicher Art von Lebewesen. Er ist Brutplatz einiger nur in Südamerika vorkommender Flamingo- Arten. Während der Regenzeit kann die Salzkruste lokal mit mehreren Dezimetern Wasser bedeckt sein; etwa von Ende Juni bis zum Beginn der Regenzeit Anfang Dezember ist der Salar trocken. Mit Ausnahme der schlammigen Uferzonen und einzelner Wasseraugen (ojos) kann dann die bis zu 30 Meter dicke Salzkruste selbst von Bussen und LKWs befahren werden.

Während des Salpeterkrieges war die nahegelegene Stadt Uyuni eine Garnisonsstadt, heute ist sie Ausgangspunkt für touristische Ausflüge in die Umgebung. In dem See, etwa 80 Kilometer von Uyuni entfernt, liegt die Insel Incahuasi (Quechua für Haus des Inka), die für ihre vielen meterhohen und teilweise mehr als 1.200 Jahre alten Säulenkakteen bekannt ist. In der Trockenzeit kann sie über Colchani mit dem Geländewagen erreicht werden. Eine weitere Insel ist die Isla del Pescado.

 

Wir fahren gemeinsam um 09:30 Uhr los zum Sala de Uyuni. Jenny und Gavin aus England, Penny und Dane aus Canada, Florian aus Gerlingen und dann sind noch ein Ehepaar mit 2 Motorrädern dazu gekommen, die auch mitfahren wollten. Wir fahren zuerst zum Dakar Monument, das anlässlich der Rally Paris – Dakar aus Salz gebaut wurde. Dann geht es noch ein paar Meter weiter zum Salzhotel. Ein Hotel zum Übernachten, auch ganz aus Salz gebaut. Danach fahren wir ca. 90 km quer über den Salar zum Vulkan Tunupa. Dort kurz vor dem Vulkan beschließen wir zu übernachten. Die Atmosphäre ist irgendwie einzigartig. Die Salzfläche flimmert im Sonnenlicht und die in der Ferne fahrenden Autos sind nur als dunkle schwarze Punkte zu sehen, die sich anscheined in der Luft über den Salar bewegen. Die Struktur der Salzfläche ist genauso eigenartig. Es sind lauter 6 - 8 Ecke, die in unendlicher Zahl aneinander gereiht sind, faszinierend. Nachmittags grillen wir zusammen und solange die Sonne scheint ist es richtig heiß. Aber sobald die Sonne untergeht und der Wind aufkommt, wird es richtig kalt.

Unendliche Weite auf der grösste Salzpfanne der Erde, dem "Salar de Uyuni". 140 km lang, 110 km breit und max. 220 m tief, nichts als Salz

Salzdenkmal für die Rally Paris - Dakar                                              Im Hintergrund der Vulkan Tunupa                                                       Camp auf dem "Salar de Uyuni"

                                                                                                                                            Impressionen auf dem "Salar de Uyuni"

Wir frühstücken zusammen und fahren dann zur Isla Incahuasi. Die Insel ist sehr touristisch und alle Gruppen  werden dort abgeladen. Incahuasi besteht aus Korallengestein und es wachsen unzählige Kakteen auf der Insel, schön anzusehen. Danach fahren wir weiter zur Isla Pescado. Die Insel heißt so, weil sie wohl aussieht wie ein Fisch. Sie ist sehr karg ohne irgendeinen Bewuchs. Eigentlich wollten wir dort campen, aber an dem Ort gefällt es uns nicht so und wir fahren weiter zur Isla Tna. Die Motorradfahrer wollen diesesmal am Strand campen. Der Salzuntergrund ist ziemlich weich und ich fahre mit Schwung auf den Strand. Es klappt gut. Aber Gavin mit dem Landrover ist zu langsam und gräbt sich ein. Ich möchte am Strand wenden um ihn herauszuziehen. Der Untergrund ist aber am Rand so weich, dass der Landcruiser auch einsackt und sich ebenso tief eingräbt. Mit Hilfe des HiLift und der Sandbleche bekommen wir ihn wieder frei. Anschließend ziehe ich den Landrover raus. Aber wie kommen wir wieder auf den Salar? Mit Hilfe der 4 Sandbleche versuchen wir heraus zu fahren. Dann lassen wir noch die Luft ab, um mehr Auflagefläche in dem weichen Lehm- Salzgemisch zu bekommen. Wir legen die Sandbleche abwechselnd unter die Räder und hangeln uns so heraus. Ruck Zuck sind 2-3 h herum, so kann man den Mittag auch zubringen.

                                                                                                                                                           Auf der Isla Incahuasi

Die Tücken des Salar, Gavin bleit stecken........... beim Versuch umzudrehen bricht der Hobel auch ein......... Dank HiLift kein Problem................ dann kann ich den Landrover  herausziehen                  

Camp an den "Rock Formations"                                           Einmalige Vegetation auf 4800 m                                           Laguna "Chalviri"

Wir fahren nach dem Frühstück los zur Laguna Colorada. Die Pisten sind mit dem Landcruiser kein Problem, aber die Motorradfahrer tun sich schwer mit dem teilweise tiefen Sand. Dane und ich fahren vorne weg. Ist auch besser so, man kann nicht dauernd in der Staubwolke des vorausfahrenden Fahrzeugs fahren. Wir erreichen um ca. 14:30 Uhr die Lagune Colorada. Von weitem schon sieht man die rote Farbe des Wassers und die seltenen Andenflamingos (Tokoko genannt). Wir laufen auf der einen Seite an den Strand und genießen die tollen Farben. Dann fahren wir auf die andere Seite zu unserem Treffpunkt. Er liegt etwas auf einer Anhöhe und es windet gewaltig. Aber man hat eine tolle Sicht auf die Lagune. Von hier oben aus sind die Farben noch intensiver. Wir können ziemlich nahe an die Flamingos ran und man sieht die wunderbare rötliche Färbung des Gefieders.

 

Die Laguna Colorada ist ein flacher (durchschnittlich 0,5 m und am tiefsten Punkt 1,5 m tief), 60 km² großer See im Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa, dem Nationalpark Tierwelt der Anden „Eduardo Avaroa“, im südlichen Teil des Altiplanos im bolivianischen Departamento Potosí auf einer Höhe von 4278 m über dem Meer. Er gehört zur Provinz Sur Lípez.

Der See hat seinen Namen aufgrund seiner auffälligen roten Färbung, die von der vorherrschenden Algenart und vom hohen Mineralstoffgehalt seines Wassers hervorgerufen wird. Der See ist für seine großen Bestände von Flamingos der drei Arten Chileflamingo, Gelbfuß- oder Andenflamingo und James- oder Kurzschnabelflamingo bekannt.

                                                                                                                              An der Laguna Colorada

Vicunas, imer neugierig                                                                                                                                                    An den Geysers "Sol de Manana"

Wir fahren die restlichen knapp 40 km zur Laguna Blanca und Laguna Verde. Unterwegs müssen wir hoch auf 5033 m zur Zollabfertigung von Bolivien und unsere Fahrzeuge ausstempeln lassen. Am Grenzübergang an der Laguna Blanca ist meistens kein Zollbeamter. Dann müssten wir wieder fast 100 km zurück fahren, deswegen erledigen wir das lieber hier.

Die Sonne scheint, es sind nur ein paar Wolken am Himmel, also ideale Voraussetzungen um die Farben der Lagunen zu genießen. Als wir aussteigen und auf die Laguna Verde blicken, denke ich, jetzt bin ich schon zum 2. ten Mal hier an diesem Ort. Ich war mit Irene und Andreas 2007 schon mal hier, als Andreas in Santiago sein Praktikum gemacht hat. Es windet unglaublich und so langsam geht mir der immer kalte Wind und der ständige Staub und Dreck auf den Wecker

Nachmittags fahre ich nochmal um die Laguna Blanca, um die Flamingos zu beobachten, wenn ich schon hier bin. Es sind unglaublich viele Flamingos, die sich in dem flachen Wasser der Lagune tummeln. Ich stehe jetzt exakt an dem Punkt, an dem ich das Foto von Andreas damals gemacht habe, das aktuell auf der Titelseite meines Blogs zu finden ist. Weiter geht es vollends um die Laguna Blanca herum zur Laguna Verde, die aktuell nachmittags von dieser Seite nicht mehr grün, sondern nun weiß ist. Weiter auf der anderen Seite vom Vulkan “Licancabur“, schimmert sie wieder grün. Schöner Anblick. Etwas weiter sehe ich 2 wunderschöne Flamingos und im Hintergrund Vicunas. Dann geht’s wieder zurück zum Camp am Refugio. Hier haben wir wenigstens Toiletten.

 

Die Laguna Verde („Grüne Lagune“) ist ein See im Nationalpark Andina Eduardo Abaroa im Südwesten Boliviens. Sie liegt am Fuß des Vulkans Licancabur auf 4.329 m.

Die auffällige Färbung wird durch einen hohen Anteil an Mineralien wie Magnesium, Calciumcarbonat, Blei und Arsen verursacht. Je nach Windstärke und den dadurch aufgewirbelten Sedimenten wechselt die Farbe zwischen hellem Türkis und dunklem Grün. Der besondere Mineralgehalt wird auch dafür verantwortlich gemacht, dass es in der Laguna Verde keine Flamingos gibt. Flamingos halten sich in der direkt angrenzenden Laguna Blanca auf, die jedoch einen anderen Mineralgehalt aufweist.

Laguna Verde, im Hintergrund der Vulkan "Licancabur"                                                                           Laguna Blanca                                                                                                                                               

                                                                                                                     Impressionenan an der Laguna Verde und an der Laguna Blanca

24.10.2016 - 31.10.2016

Dane, Florian und ich fahren zusammen die restlichen 60 km vom Refugio an der Laguna Blanca nach Sa Pedro de Atacama in Chile. Ich hinter Florian, für den Fall, dass seine Kiste wieder nicht richtig läuft. Und tatsächlich bleibt Florian nach einigen km stehen. Der Motor läuft jetzt endgültig nicht mehr. Ich schleppe ihn ab bis nach San Pedro de Atacama. Der Berg runter lässt er die Maschine laufen. In San Pedro de Atacama angekommen nehmen wir das erstbeste Hostal in dem wir parken können und buchen uns in einem DZ ein. Jetzt kann Florian sich in aller Ruhe um seine Maschine kümmern.

In San Pedro de Atacama befreien wir uns zuerst mal von dem ganzen Staub und Dreck. Um den Hobel komplett innen vom Staub zu befreien, vergeht der halbe Tag. Floriab kommt auch weiter, die Benzinpumpe ist defekt und baut nicht mehr genügend Druck auf. Er muss am nächsten Tag nach Calama eine neue besorgen. Ich fahre dann weiter in den Norden von Chile.

 

Die Fahrt geht über Calama, Chuquicamata, Quillagua zum Reserva Nacional „Pampa de Tamarugal“. Dort habe ich mir einen CONAF (staatlichen) Campingplatz ausgesucht. Die Fahrt geht durch die Atacama Wüste nach Norden. In Chuquicamata waren wir schon vor ca. 8 Jahren und haben die größte offene Kupfermine der Welt besichtigt. Jetzt wird der Tagebau 2019 eingestellt und es wird unterirdisch weiter Kupfer gefördert.

Eine der höchsten Zollstationen der Welt                                             Grenzübergang Bolivien - Chile                                                             "Chuquicamata" die grösste offene Kupfermine der Welt

Kaum zu glauben, aber in der Atacama Wüste wachsen im Reserva Nacional "Pampa de Tamarugal“ die “Tamarugo“ Bäume.Dieser Baum trotzt der Trockenheit und dem versalzenen Boden. Der Baum hat tiefreichende Wurzeln (5 – 15 m tief) und kann  somit das Grundwasser ziehen. Durch den Salpeter Boom wurden die meisten Tamarugo Bäume abgeholzt. Aber jetzt gibt es ein 110000 ha großes Schutzgebiet.

Ich bin der einzige Camper auf dem sehr schön angelegten Campingplatz an der Panamericana. Ich koche mir noch etwas und unterhalte mich mit der Park- Rangerin, die mich am nächsten Morgen zu einer Führung einlädt.

Ich frühstücke am nächsten Morgen gemütlich und gehe dann zu der Rangerin. Sie erklärt mir an Hand von den Bildern im Ausstellungsraum die Besonderheiten der Tamarugo Bäume. Es regnet in der Zentralkordillere und das Wasser läuft unterirdisch zum Pazifischen Ozean. Die Tamarugo Bäume haben bis zu 15 m tiefe Wurzeln und kommen somit an das Grundwasser heran. Das Holz der Bäume ist sehr hart und deswegen sehr wertvoll. Die Nativos haben früher aus diesem Holz Kohle hergestellt.

Die ganzen Wälder wurden im Rahmen des Salpeterbooms abgeholzt. Heute sind sie geschützt und werden in einem aufwendigen Aufforstungsprogramm wieder angepflanzt.

 

Die Pampa del Tamarugal erstreckt sich in einem zusammenhängenden Streifen mit Nord-Süd-Orientierung über schätzungsweise 17.253 km2. Sie wird im Westen durch die 600 m Höhenlinie in der Küstenkordillere begrenzt und im Osten durch die 1500 m Höhenlinie in der Andenpräkordillere. Im Norden reicht sie an die Pampa de Tana unweit von Pisagua und im Süden bis an den Río Loa.

In der Pampa del Tamarugal liegen eine Reihe von ausgetrockneten Flussbetten. Die Besonderheit hier sind die Wälder von Tamarugo- Bäumen. Diese akazienähnlichen Bäume haben bis zu 15 m tiefreichende Wurzeln.

Das Naturreservat Reserva Nacional Pampa del Tamarugal liegt etwa 70 km östlich von Iquique. Es umfasst rund 1.022 km². Neben der Atacamawüste bilden die Salzseen und die alten Salpeterförderanlagen die Hauptattraktionen.

 

Das Weltkulturerbe, die Humberstone- und Santa-Laura-Salpeterwerke, findet man 50 km östlich von Iquique.

Tamarugo Baum                                                                                                        Freigelegte Wurzel des Tamarugo Baumes                                                  Blüte des Tamarugo Baumes

Anschließend fahre ich noch zu den alten verlassenen Salpeter- Siedlungen Humberstone und Santa Laura. Der Salpeterboom hielt bis 1930 an, dann begannen die Deutschen Salpeter künstlich herzustellen. Das war das Ende des Salpeter Booms in Chile und viele der Salpetersiedlungen wurden verlassen. Heute ist nur noch die Abbaustädte Maria Elena südlich von Iquique in Betrieb.

Die verlassene Salpetermine von Humberstone                               Theater und die Plaza                                                                             Es gab sogar ein Schwimmbad

In Iquique campe ich im Innenhof der Paraglider- Schule. Nachmittags fahre ich mit dem Bus in die Stadt. Laut Reiseführer eine der schönsten Städte in Chile. Ich weiß nicht, das kann ich nicht nachvollziehen. Ich sehe mir das Zentrum an und irgendwie herrscht hier eine komische Atmosphäre. Ein Haufen seltsamer Gestalten lungern hier überall herum. Alles wirkt verkommen und etwas armselig. Nur die alten Holzfassaden in der Fußgängerzone in der Innenstadt sind teilweise schön gerichtet und sehenswert. Auf der Plaza Prat steht ein Uhrturm von 1877.

Ich frage lieber mal nach, ob es hier sicher ist. Mir wird geraten ich solle mich nur in der Fußgängerzone aufhalten und wenn es dunkel ist im Hotel bleiben. Habe ich mich offensichtlich nicht getäuscht. So mache ich es auch, gleich nach dem Abendessen im Restaurant fahre ich mit dem Bus wieder zur Paraglider- Schule zurück. Die Straßen sind um ca. 20:30 Uhr fast ausgestorben. So unwohl habe ich mich bis jetzt auf meiner ganzen Reise noch in keiner Stadt gefühlt.

Iquique                                                                                                        Plaza Prat in Iquique                                                                                Typische Holzfasaden in Iquique

Nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg nach Antofagasta. Die Straße verläuft immer zwischen der Küstenkordillere und dem Pazifischen Ozean. Es ist mal wieder unglaublich schön, immer am Meer entlang zu fahren. Als die Sonne scheint, habe ich wunderschöne Ausblicke auf die Kordillere, auf schöne Buchten und das Meer. Dazwischen ab und zu kleine Fischerdörfer mit Bewohnern, die völlig abgelegen in einfachen Holzhäusern leben. Die Fahrt führt über San Marcos und Tocopilla nach Antofagasta. Am Stadteingang von Antofagasta sehe ich mir das “La Portada“ (Felsentor), das Wahrzeichen von Antofagasta an.

Zwischen Iquique und Antofagasta                                                      Typisches Fischerdorf an der Küste                                                     "La Portada" Wahrzeichen von Antofagasta

Morgens nochmal volltanken und Brot kaufen. Dann geht es weiter immer durch die karge Wüste. Ab und zu kommen interessantere Stellen, vor allem wenn die Sonne in die Küstenkordillere scheint und die Berge in allen Braun- und Gelbtönen leuchten. Zeitweise geht es durch das Landesinnere und dann wieder der Küste entlang. Immer wieder kommen unzählige Minen in denen Kupfer, Silber, Gold und andere Mineralien abgebaut werden. Je weiter man nach Süden kommt, beginnt so langsam zarter Pflanzenbewuchs. Kleine Büschchen und Kaktusse, wo vorher nur karger Sand und Steine waren. Ich muss zum Nationalpark “Pan de Azucar" außen herum fahren, die Straße von der Panamericana zum Meer ist gesperrt. Der NP hat schöne Buchten und Strände. Ich bin Anfangs alleine auf den Campingplatz. Dann kommt noch ein junges brasilianisches Pärchen, mit einem Landrover mit Dachzelt, die von Süden nach Norden fahren. Sehr nette junge Leute. Wir unterhalten uns lange. Später kommen noch ein paar Einheimische.

                                                                                            Im Nationalpark "Pan de Azucar"

Morgens unterhalte ich mich noch eine Weile mit den Brasilianern, dann fahre ich los. Habe heute über 500 km nach La Serena vor mir. Ich fahre nicht die 5 er Panamericana weiter im Landesinneren, sonder die Küste entlang nach Huasco. Eine schöne Strecke mit ausgezeichneter, nicht staubiger Piste und kaum Verkehr. Unterwegs sind wunderschöne und einsame Buchten zu sehen. Die Vegetation wird so langsam etwas grüner, d,h. es wachsen ab und zu verschiedene Kakteen, nachdem weiter nördlich in der Wüste alles karg war. Ich bin genau so schnell wie auf der Panamericana. In Huasco esse ich am Meer Fisch und fahre dann vollends nach La Serena.

                                                                               An der Küste zwischen Calera und Huasco                                                                              Valparaiso, Blick von meinem Hostal                                  

Von La Serena geht es dann vollends die restlichen km nach Valparaiso. Durch die steile Hanglage ist es fast unmöglich einen geeigneten Übernachtungsplatz zu finden. Ich finde schließlich nach langem Suchen ein Hostal, an dem ich sicher Parken und im Hobel übernachten kann. Die Duschen und Toiletten vom Hostal kann ich benutzen. Die Besitzer ein slowenisches Paar sind sehr nett und hifsbereit.

 

Morgens um 10:00 Uhr ist Treffpunkt an der Plaza Sotomayor zur Stadtführung in Valparaiso zu Fuß. Die Führung kostet nichts, aber man wird gebeten ein Trinkgeld zu geben. Der junge Mann macht das echt gut und erzählt viel über die geschichtlichen Hintergründe des Militärputches und welche Rolle Valparaiso dabei gespielt hat. Der damalige Präsident Salvador Allende hatte hier seinen Wohnsitz.

Dann erklärt er noch die unterschiedlichen Graffiti Arten. Valparaiso ist die Kunst- und Kulturhauptstadt Chiles und bekannt für seine Graffiti Wandmalereien. Wobei viele Häuser regelrecht versaut sind. In dem einfach über die eigentlich schönen Wandmalereien, darüber gesprüht wurde. Sieht nicht schön aus. Die Führung geht fast 4 h und ist sehr interessant.

 

Valparaíso (deutsch Paradiestal) ist eine Hafenstadt in Chile mit ca. 278.000 Einwohnern. Die Stadt ist Sitz des chilenischen Kongresses. Valparaíso liegt an einer nach Norden offenen Bucht des Pazifischen Ozeans. Der Hafen ist einer der bedeutendsten des Landes. Der Charakter der Stadt gilt als weltberühmt und ist Inhalt zahlreicher literarischer, musikalischer und künstlerischer Interpretationen. Die Stadt gilt als kulturelle Hauptstadt Chiles. Im Juli 2003 wurde der historische Stadtkern mit seiner Architektur aus dem 19. und 20. Jahrhundert von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Der Militärputsch in Chile von 1973 nahm seinen Anfang im Hafen Valparaíso und der Leichnam Allendes wurde gleich nach seinem Tod, zuerst geheim, auf dem Friedhof des nahegelegenen Viña del Mar beerdigt.

Am Ende der Ära Pinochet wurde der chilenische Nationalkongress in die Stadt verlegt. Jedes Jahr am 21. Mai, spricht der Präsident des Landes vor dem Kongress. Regelmäßig kommt es zu Straßenschlachten zwischen linksgerichteten Demonstranten und der Polizei.

Ende Februar 2010 traf die Stadt ein Erdbeben, das auch den Hafen, den Industriepark und bedeutende Glasfaser- Kommunikations-Verbindungen nach Chile beschädigte.

Am 12. April 2014 brach am Rand der Hafenstadt ein Großbrand aus. Das Feuer zerstörte rund 2900 Gebäude und eine Fläche von 965 ha; mindestens 15 Menschen kamen dabei ums Leben. Es brannte in zwölf Stadtteilen, viele Einwohner litten durch die Asche unter Atemproblemen. Über die Stadt wurde der Notstand ausgerufen, 12.500 Einwohner wurden evakuiert. Der Brand war erst nach mehr als einer Woche unter Kontrolle. Als Brandursache kommen laut Augenzeugen zwei Geier in Frage, die auf einer Hochspannungsleitung landeten und zusammen mit Wind das Zusammenschlagen von Leitungsdrähten bewirkten. Funken (glühendes Metall) hätten trockene Blätter auf einer 30 ha großen Mülldeponie an der Autobahn entzündet.

Infolge des schweren Erdbebens am 16. September 2015 um 19:54 Uhr lokaler Zeit vor Chile, wurde der in Valparaíso sitzende Kongress evakuiert.

Valparaísos Hafen zählt zu den wichtigsten Häfen Südamerikas. Im 19. Jahrhundert war Valparaíso jahrzehntelang der größte Hafen des gesamten Pazifikraumes. Nach der Eröffnung des Panamakanals 1914 nahm seine Bedeutung allerdings rapide ab. Heute ist er nicht einmal mehr der größte Hafen Chiles. Im Nachbarort San Antonio wird heute mehr Tonnage umgeschlagen als in Valparaíso, vor allem Importwaren für Santiago. Die meisten Exporte dagegen erfolgen dezentral über eine Reihe von Häfen nahe der Kupferminen.

Valparaiso, bekannt für seine schöne Lage, .............                                       seine Graffitis (Wandmalereien)....................                                                        und seine Aufzüge