01.08. - 08.08.

Morgens mit dem Taxi zum Flughafen, das Einchecken und die Sicherheitskontrolle geht ausnahmsweise fix (im Vergleich zu San Jose) und nach 1 h Flug komme ich gut in Cartagena an. Ich nehme ein Taxi in das Ibis Hotel, das ich für einen günstigen Preis gebucht habe. Von dort ist es auch nicht weit in den Hafen, wo ich am Montag mit Juan versuchen werde, unsere Fahrzeuge so schnell wie möglich aus dem Zoll zu bekommen. Mir reichen so langsam die Hotelaufenthalte. Ich bin lieber mit meinem Hobel unterwegs.

 

Die Zeit nachmittags nutze ich, um mir die koloniale Altstadt von Cartagena (El Centro) anzusehen. Lohnt sich wirklich, ich werde mit dem Fotografieren gar nicht fertig. Ein wunderschöner Straßenzug reiht sich an den nächsten und viele Plazas laden zum Verweilen und Beobachten ein. Hier sieht man weiße, gelbe und ockerfarbene Paläste mit Arkadengängen, Balkons, palmenbestandenen Innengärten, Kirchen und Klöster, den ehemaligen Sklavenmarkt, Museen, Theater, Universität, Designerläden und Edelrestaurants. Dazwischen bunt gekleidete Damen, auf dem Kopf Körbe voll tropischer Früchte und Kutschen mit ausgemergelten Pferdchen die man mieten kann. Also hier kann man sich eine Weile aufhalten, das bunte Treiben beobachten und die Schönheit der Altstadt genießen.

Es sind unglaublich viel Touristen, in erster Linie Amis, unterwegs. In Cartagena ist der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle. Ich bleibe bis es dunkel wird, um auch noch bei Nacht einige Aufnahmen zu machen. Dann fahre ich mit dem Taxi zurück, da auf Nachfrage die Touristenpolizei sagt, nachts solle ich nicht zu Fuß am Strand entlang zum Hotel gehen.

"El Centro" die Altstadt von Cartagena

"KGB", originelle Kneipe in El Centro, hier wird der russische Sozialismus hochgehalten                Die Obstverkäuferinnen sind ein lustiges Volk      Tanzvorführung am "Parque de Bolivar"

"Plaza de los Coches" in "El Centro"                                                                                                           Der Befestigungswall, der die komplette Altstadt "El Centro" von Cartagena umgibt

Ich schlafe heute mal aus nachdem ich jetzt doch etliche Tage sehr früh raus musste. So um die Mittagszeit nehme ich mir ein Taxi und fahre nach Bocagrande und Laguito, die beiden noblen Stadtviertel von Cartagena, die wie eine große Zunge in das Caribische Meer hineinragen. Hier stehen auch die ganzen Hochhäuser und hier sollen die schönsten Strände sein. Am Strand ist die Hölle los, es ist Sonntag und da gehen die Einheimischen traditionell an den Strand. Ich miete mir einen Liegestuhl, aber gros an Ausruhen ist nicht zu denken. Laufend kommen Souvenirverkäufer Strandmasseurinnen, die einen mit Pril einreiben wollen, Getränkeverkäufer usw. Die meiste Zeit ist man damit beschäftigt, Nein, das will ich nicht,  zu sagen. Aber es ist nett zu beobachten, was sich da so alles abspielt. Auf Nachfrage heißt es, das ist Sonntags normal in Kolumbien.

 

Danach sehe ich mir noch das “Castillo de San Felipe de Barajas“ an. Dieses 40 m hoch aufragende spanische Kastell umschließt den Hügel San Lazaro. Es ist das größte Fort, das die Spanier während ihrer Jahrhunderte währenden Herrschaft auf dem amerikanischen Kontinent errichteten. Zwischen 1637 und 1657 wurde das Fort unter holländischer Anleitung gebaut. Durch die Piratenüberfälle hatte sich herausgestellt, dass es nicht sicher genug ist. Und so wurde es 1762 umfangreich auf seine jetzige imposante Gestalt erweitert. Von da an wurde das Kastell auch nie mehr eingenommen.

Der Strand von Bocagrande                                                                                         Castillo San Felipe de Barajas

Ich mache mich dann auf den Weg zum Tyrona NP. Ich fahre drei Mal hin und her, frage 5 Mal, bis ich endlich den Eingang in El Zaino finde. Dort wird man mit dem Pass registriert, muss bezahlen, bekommt eine ausführliche Einweisung und dann kann ich reinfahren nach Canaveral. Dort ist ein Parkplatz auf dem ich campen kann. Die Duschen und Toiletten befinden sich 100 m weiter am Zelt Campingplatz. Dort darf man allerdings mit dem Auto nicht hinfahren. Ich mache noch eine Wanderung am Meer entlang nach Arrecifes. Es dauert eine strake Stunde und genauso lange wieder zurück. Landschaftlich sehr schön mit wundervollen Ausblicken auf kleine Buchten, an denen man baden kann, bis auf eine, da ist es verboten. Da herrschen so starke Strömungen, da sind schon über 100 Personen ums Leben gekommen, was auf einem martialischen großen Schild entsprechend dokumentiert ist. Wohl zur Abschreckung. Ich komme an einer Bucht vorbei, an der die Meeres- Schildkröten ihre Eier ablegen, aber leider nicht in dieser Zeit. Es ist schwül heiß, und so bin ich klatschnass, als ich zum Auto zurückkomme. Ich dusche erst einmal und trinke ein Bier.

Dann koche ich mir gemütlich was. Ich mache mir Putenbrust- Filet mit Wildwest Kartoffeln und gemischten Salat. Schmeckt sehr gut. So macht mir das Reisen großen Spaß. Jetzt merke ich erst wie beschissen und schlecht mir es eigentlich gegangen ist, bis ich nach Hause geflogen bin.

 

Ich schlafe bei der Hitze im Dachzelt. Der Parkplatz im NP ist bewacht, aber ich bin wieder der einzige der hier mit einem Fahrzeug campt. Ich treffe noch einen Kolumbianer und einen  Argentinier beim Duschen in stockdunkler Nacht. Sie fragen mich, wo sie denn hier übernachten können. Das sind Witzbolde, bei Nacht kann man hier nicht zu den Camps laufen. Es gibt keine Beleuchtung.Der Tayrona Nationalpark befindet sich im Norden von Kolumbien an der Karibikküste, östlich der Stadt Santa Marta, mit tropischen Urwald und weißen Stränden. Der Tayrona Nationalpark wurde benannt nach den Tayrona Indianern, die dort bis zum 16. Jahrhundert gelebt haben, bis sie von Kolonialmächten vertrieben und ausgerottet wurden. Innerhalb des Tayrona Nationalparks kommt man vor allem nur zu Fuß weiter.

Die Bucht von Canavaral "La Piscinita" im Tyrona NP

 Wanderung am Meer entlang nach Arrecifes im Tyrona NP

Durch Kolumbien fahren ist wunderschön, es kommt überhaupt kein langweiliges Stück. Zu Beginn habe ich immer auf der linken Seite die Ausläufer von der Zenralen Kordillere, ein Gebirgszug der sich durch ganz Kolumbien zieht. Später geht es dann über die Berge und durch den Canyon Chicamocha. Wirklich wunderschön. Es gibt eine Seilbahn mit der man in den Canyon hinunterfahren kann, na ja, nichts Besonderes, kann man sich schenken. Die besten Ausblicke in die Schlucht hat man von der Straße aus.

                                                                                        Chicamocha Canyon NP

Ich fahre ich weiter nach Barichara, dem angeblich schönsten Dorf von Kolumbien. Schön ist es wirklich, aber dort ist der Hund begraben. Barichara ist für die gut erhaltene koloniale Architektur aus dem achtzehnten Jahrhundert im Ortskern bekannt. Der Ort wurde 1978 zum nationalen Kulturerbe erklärt.

                                                                                                     Barichara, das angeblich schönste Dorf von Kolumbien

                                                                                                          Barichara                                                                                                               Kleine Militärparade am Unanhängigkeitstag (08.08.)

  Blick auf San Gil                                                                                                                    Durch Kolumbien fahren ist ein optischer Genuss

Tunja  ist die Hauptstadt und eine Gemeinde des Departamentos Boyacá, Kolumbien. Tunja liegt etwa 150 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bogotá und liegt auf einer Hochfläche am Westrand der Ostkordillere der Anden auf einer Höhe von etwa 2800 m. Sie ist damit – noch vor Bogotá – die höchstgelegene Großstadt Kolumbiens. Die Gemeinde hat 191.924 Einwohner, von denen 184.125 in der Stadt selbst leben (Stand 2016).

Während der Unabhängigkeitsbestrebungen Anfang des 19. Jahrhunderts war Tunja eine Hochburg der Revolutionäre. In der Nähe von Tunja kam es 1819 zur Schlacht von Boyacá. Der Unabhängigkeits- Kämpfer und Held Simon Bolivar steht als Bronzestatue auf dem Hauptplatz. Er ist bekannt als El Libertador (der Befreier).

Heute ist die Stadt vor allem für ihre Universitäten und ihre koloniale Architektur, insbesondere ihre vielen Kirchen, bekannt. Tunja ist Sitz des Erzbistums Tunja.

                                                                                                                        Plaza de Bolivar von Tunja mit der Reiterstaue von Simon Bolivar

Villa de Leyva ist eine Stadt und Gemeinde im Departamento Boyacá in Kolumbien. Die Gemeinde hat 16.984 Einwohner, von denen 10.265 in der Stadt selbst leben (Stand 2016).

Villa de Leiva wurde am 12. Juni 1572 von Hernán Suarez de Villalobos gegründet. Benannt wurde die Stadt nach dem ersten Präsidenten von Neugranada, Andrés Díaz Venero de Leyva.

Etwa vier Busstunden von Bogotá entfernt, auf der Straße nach Cúcuta liegt das restaurierte Städtchen Villa de Leiva auf 2140 m Höhe. Seine Entstehung reicht in die erste Zeit der spanischen Eroberung zurück. Es wurde schon früh zum nationalen Denkmal ernannt und so von modernen Bauten wie Büro- und Wohnhochhäusern verschont. Deshalb gibt uns heute Villa de Leiva einen Eindruck von Architektur und Ambiente der kolonialen Zeit. Die nur einstöckigen Häuser mit ihren Ziegeldächern, die Kirche mit ihren massigen und niederen Türmen und das jahrhundertealte Kopfsteinpflaster der riesigen Plaza waren deshalb immer wieder Kulisse für historische Filme. Werner Herzog drehte hier 1987 Teile des Films Cobra Verde mit Klaus Kinski.

Zu Kolonialzeiten diente es vor allem den spanischen Vizekönigen und Kolonialherren als Erholungsort. Auch heute gilt es sowohl unter den Einheimischen als auch den ausländischen Touristen als beliebtes Reiseziel.Villa de Leyva ist auch für seine Versteinerungen berühmt. Viele Einwohner leben vom Verkauf von Ammoniten und anderen Fossilien.

 

Als ich gerade vom Hostal loslaufen will, um mir die Stadt anzusehen, kommen 2 Autos an. Eines davon ist das junge Pärchen aus British Columbia, das ich in Antigua Guatemala kennengelernt habe. Wir verabreden uns für den Abend zum Bier.

Anschließend gehe ich zu Fuß die 1,5 km nach Villa de Leyva und schaue mir das Städtchen an. Heute ist wesentlich weniger los wie gestern, da war auch Sonntag und viele Einheimische haben den Hauptplatz bevölkert. Ich schlendere über den riesengroßen Hauptplatz und die engen Gässchen die alle mit den unebenen, großen Steinen gepflastert sind. Dann gehe ich zur Polizei und zur Tourist Info, um nachzufragen wie die Sicherheitssituation in den Smaragd- Minen in Muzo ist. Beide sagen kein Problem und so werde ich mir das morgen ansehen.

                                                                                                                    Plaza Mayor von Villa de Leyva

                                                                                Villa de Leyva                                                                                                                                     Das alte spanische Wappen

                                                                                       Casa Terracota in Villa de Leyva

09.08. - 19.08.

Ich stehe um 07:00 Uhr auf, damit ich rechtzeitig wegkomme. Die Strecke nach Muzo über die Berge zu den Smaragd- Minen soll sehr schlecht und zeitaufwendig sein. Ich verabschiede mich von den Beiden aus British Columbia und fahre los. Am Ortsausgang mache ich noch einen kurzen Stopp am Casa Terracota. Ein surreal anmutendes, fast vollständig aus Ton erbautes Märchenhaus des Architekten Octavio Mendoza.

 

Ich fahre weiter nach Chiquinquirá, tanke dort nochmal voll und mache mich auf den Weg nach Muzo. Zuerst ist die Straße noch gut, aber dann muss ich abbiegen und immer wieder wird der geteerte Teil der Straße von ungeteerten Teilen unterbrochen. Irgendwann mal ist es nur noch Piste. Die Strecke ist abenteuerlich schön und führt auf der einen Seite an Schluchten vorbei während es auf der anderen Seite senkrecht nach oben geht. Die Ausblicke in die Täler sind fantastisch. Die Fahrt führt wieder auf über 2500 m hoch über die Berge. Oben ist es neblig. Dann geht es wieder in steilen Serpentinen hinunter nach Muzo, das auf ca. 800 m liegt. Unterwegs sehe ich rechts am Wegesrand eine große Schlange, ich halte an du steige aus. Oh, ist das ein Teil. Ich schätze mal so 2,50 – 3 m lang. Ich nähere mich vorsichtig und mache Bilder. Das gefällt ihr wohl nicht und sie verschwindet in einem Bachbett. Kurz vor Muzo hat man einen wunderschöne Blick auf den Ort hinunter.

Ich fahre durch den Ort zum Zentrum. Muzo ist ein Mythos, das jeder Kolumbianer kennt und so sieht es auch aus. Wirklich nicht schön, aber irgendwie verwegen. Vielleicht auch weil man die Geschichte des Ortes kennt. Das Wahrzeichen von Muzo, der aus brüchigen Ziegeln bestehende Kirchturm, ist schon von weitem sichtbar. Die meisten Behausungen erinnern eher an ein Barrio und das Straßenbild wird beherrscht von vielen schmutzigen Gesellen, die wohl alle in den Smaragd- Minen arbeiten. Ich frage wo der Weg zur Mine ist und muss quer durch Muzo fahren. Alle Männer die mir mit ihren Mopeds entgegen kommen, haben noch ihre Minen- Helme auf und ruß- geschwärzte Gesichter.

Auf der anderen Seite geht es auf einer üblen Piste die Berge hoch und anschließend nach ca. 10 km wieder steil nach unten in die Minen. Es ist furchtbar dreckig und alles ist schwarz schlammig. Unter provisorischen Planen sieht man Männer und Frauen, die in dem Abraum der Minengesellschaften nochmal nach Smaragden suchen. Ich fahre weiter und halte an einem Stolleneingang, vor dem einige Minenarbeiter stehen. Gleich ist ein großes Hallo, wo ich herkomme was ich hier mache, ob ich Smaragde kaufen will usw. Die Minenarbeiter sind sehr nett und lustig. Ich frage einiges und bekomme bereitwillig Auskunft. Dann gibt mir einer seine Helm und den Hammer du ein anderer mach einige Bilder vor dem Stolleneingang davon. Dann zeigt mir einer noch einen Smaragd. Es gibt hier 2 große Minengesellschaften, die in den 4 Minen über 5000 Minenarbeiter beschäftigen. Wenn einer einen Smaragd findet, so ist der Eigentum der Minengesellschaft, der Finder bekommt aber die Hälfte des Rohwertes. Man darf nur mit einer Genehmigung nach Smaragden suchen, dass das auch eingehalten wird, dafür sorgen viele Security, die alles überwachen. Einen der Minenarbeiter nehme ich mit zurück nach Muzo. Wir gehen zusammen in ein keines Straßenrestaurant zum Essen, ich habe nämlich ordentlich Hunger.

 

Die Muzo-Minen liegen entlang der Schluchten um den Rio Minero. Die Nachfahren der Muzo stellen heute den Großteil der Guaqueros, die in großen illegalen Zeltsiedlungen um die Minen wohnen und die Schürfrechte in Peñas Blancas, "La Culebra" und der Quebrada del Desaguadero für sich beanspruchen.

Ziel der meisten besitzlosen Smaragdsucher ist der schnelle Fund von Smaragden und die Rückkehr in die Heimatorte. Das Lebensmotto lautet: "Me enguaco y me voy." deswegen werden zumeist auch nur provisorische Biwaksiedlungen angelegt. Das Leben der Guaqueros ist geprägt von Gewalt, Armut, Prostitution, Glücksspiel und Alkoholismus.

Das ca. 200 ha große Minengelände war über Jahrzehnte Schauplatz mehrerer bewaffneter Konflikte zwischen Bandoleros, paramilitärischer Gruppierungen, linksorientierter Guerrillas, Drogenhändlern und Privatarmeen der Minenbesitzer, was ein bis heute andauerndes Gewaltpotential birgt. Die Eigentumsrechte der Mine wechselten im Laufe der Jahre von Privateigentum, Regierungsbesitz bis über eine vorübergehende britische Verwaltung (britisch-südafrikanische Colombian Esmerald Mining Co., Ltd.). Heute wird Muzo von der Bergwerksgesellschaft Tecminas bewirtschaftet. Berühmte Smaragde wie z.B. der Mackay- Smaragd entstammten der Muzo-Mine. Am 29. Februar 2012 wurde aus der Mine ein Rohsmaragd von 51,95 ct geborgen, der anschließend in den Werkstätten von Muzo International, einem Unternehmen der Texma Group, in Bogotà bearbeitet wurde. Das Ergebnis war ein Smaragd von 13,98 ct.

10 Kilometer von der Muzo- Mine entfernt, befindet sich die Coscuez-Mine, welche bis heute noch sehr ergiebig ist.

"Si iba a Muzo tenía que decir que era conservador, si usted decía liberal no podía pasar. - Muzo gehört zu den Hochburgen der Konservativen in Kolumbiens, zu denen die Kaziken und Patrones gehören. An dem Ortseingang stand ein Schild: "Bienvenidos. Éste es un territorio antiguerrillero", um linksgerichtete Guerrillas abzuschrecken, da Muzo von den Paramilitares beherrscht wird. Nach jahrelanger Abgeschottetheit durch die Privatarmeen der Minenbesitzer, wird die Gegend seit einiger Zeit für den Rucksacktourismus entdeckt.

                                                                                                  Auf dem Weg nach Muzo sehe ich diese Schlange, sie ist gut 2,50 - 3 m lang

Muzo von den Bergen aus gesehen                                                  Nach vielen Toten die Mahnung an der Felswand:  "Gott sieht alles"      Hubschrauberlandeplatz der Smaragdbarone an der Mine

                                                                                                                                                       An der Mine von Muzo

Dann geht es fast die ganze Strecke über die Berge wieder zurück und weiter zum Restaurant La Mesa an der 60er, meinem Übernachtungsplatz. Ein Mädchen du ein Junge sind da, ich frage ob ich hier übernachten kann. Der Junge sagt gleich, ob ich ein Freund von Markus wäre. Der hat nämlich den Eintrag im iooverlander gemacht. Kurz darauf kommt die Mutter und der Vater und wir unterhalten uns. Maria kocht noch etwas für uns und ich muss nur das Bier bezahlen, für das Essen nichts. Dann beginnt es zu regnen und sie bieten mir an, in ihrem nahe gelegenen Haus zu übernachten. Wieder so eine unglaubliche Begegnung mit Leuten die so nett und gastfreundlich sind.

Maria Torres, Pedro Castro, Yaidi Castro und Gefrin Castro, die mich bei der Fahrt über die Berge auf dem Weg von Muzo nach Medellin, zu sich nach Hause eingeladen haben

Morgens bekomme ich sogar noch ein kolumbianisches Frühstück von Maria. Als ich zu ihr sage: “La cuenta, por favor“, lehnt sie wieder ab, sie will kein Geld, das ist ire Gastfreundschaft Ist mir ehrlich gesagt peinlich. Ich verabschiede ich dann um 08:30 Uhr da ich heute 355 km über die Berge nach Medellin fahren muss.

 

Die ersten 3 h fahre ich nur Piste über die Berge, das Navi verabschiedet sich, da es diese Strecke nicht kennt. Dann komme ich endlich wieder auf die Hauptstraße und von dort geht es sehr kurvenreich mit vielen Lastwagen weiter nach Medellin.

Ich fahre dann von oben in den Bergen runter nach Medellin auf einer 4 spurige Autobahn. Zwischen den Autos, Bussen du Lastwagen fahren junge Kerle mit kleinen Fahrräder halsbrecherisch mit über 70 km/h runter nach Medellin, ist wohl gerade Sport hier. Als ich im Hostel Casablanca ankomme, bin ich ziemlich kaputt. Der Platz ist optimal für mich, ich kann direkt vor dem Hostel überachten und das Bad Toilette und Küche benutzen, echt super.Am nächsten Tag fahre ich mit der Metro in die Stadt, um mir das Zentrum anzusehen. Zuerst fahre ich mit der Metro bis nach Acevedo du von dort steige ich um in die Cable Metro. Das ist ein einmaliges System, man schwebt mit einer Gondel wie beim Schifahren über die Barrios hinweg und kann von oben die Leute und die Wohnsiedlungen beobachten. Einen Vorteil haben die Barrios, sie sind alle aus Backsteinen gebaut. Aber teilweise übereinander du neben einander, so wie es gerade Platz hat. Dann geht’s in die Innenstadt zum Plaza Botero und Parque Berrio mit den angrenzenden Straßen. Au wei, ist da was los, da geht’s zu wie in den schlimmsten Ecken von Mexico City. Ich bekomme Probleme wegen dem Fotografieren, ich werde mehrmals angesprochen, ich solle meine Kamera wegpacken, was ich dann auch mache.

 

Medellín ist die Hauptstadt des Departamento Antioquia in Kolumbien. Mit mehr als 2,4 Millionen Einwohnern ist Medellín die zweitgrößte Stadt und gleichzeitig mit 3,7 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Metropolregion Kolumbiens nach der Hauptstadt Bogotá (Stand 2015).

Die Stadt ist berühmt für ihre Gartenanlagen, ihre Blumen und die Vielfalt der Orchideen, die dort heimisch sind. Deswegen hat sie auch den Beinamen Capital de las Flores (Hauptstadt der Blumen).

Nach dem Tod des Drogenbarons Pablo Escobar, dem Gründer des “Medellinkartelles“ wurden die Paramilitärische Milizen vertrieben und entwaffnet. Die Mordrate sank drastisch von 6.500 Fällen (1991, 381/100.000 Einwohner) auf 778 Fälle (2005, 32/100.000 Einwohner) und lag somit unter dem Durchschnitt anderer lateinamerikanischer Großstädte. In den Jahren 2006 bis 2008 stieg die Anzahl der Morde aber wieder drastisch an und lag 2009 bei 2.189 Fällen.

Medellín verfügt als einzige Stadt Kolumbiens über eine Hochbahn (eröffnet 1995), die die Stadt mit ihrer Umgebung verbindet. Die Metro de Medellín hat zwei Linien mit insgesamt 42 km Schienennetz. Die Stadt betreibt auch zwei Seilbahnlinien zu den Armenvierteln Santo Domingo und San Javier. Pro Jahr transportieren die Seilbahnlinien rund 100 Millionen Passagiere. Der Betrieb und Ausbau der Linien finanziert sich über das UN-Konzept zum Klimaschutz durch Emissionshandel. Da das Seilbahnsystem jährlich etwa 20.000 Tonnen CO2 einspart, ist die Stadt in der Lage, entsprechende Emissionszertifikate zu verkaufen. Die Auswirkungen des Seilbahnsystems werden hinsichtlich Abgasemissionen, Kriminalität und Strukturveränderungen in den einbezogenen Armenviertel positiv bewertet.

 

Abends gehe ich zu Fuß in den “Parque Lleras“ in El Poblado, das Ausgeh-, Disco- und Partyviertel. Also kann man sich schon mal ansehen, sehr laut, viele junge Leute, grelle Lichter und jede Menge Discos, Restaurants und Bars. Die Polizei ist wie immer hier, sehr präsent. Toll ist, daß der Stadtteil in dem sich das Hostal befindet, El Poblado, sehr sicher ist und man ohne Probleme nachts herumlaufen kann.

Mit der "Metrocable" über den Dächern der Barrios in Medellin. Die mehrere km langen Seilbahnen, bedienen die Barrios auf den Berghängen zu beiden Seiten des Aburrá Tals.

Plaza Botero, der originellste Platz mit 23 Figuren von Fernado Botero            Rapto de Europa, die Entführung von Europa                                            Parque Berrio

Die Fahrt nach Solento über die Berge ist unglaublich schön. Sie führt fast die ganze Zeit über einen Gebirgskamm, man hat links und rechts immer wieder sagenhafte Ausblicke in die jeweiligen Täler. Auch die Fahrt in das Tal wo Solento liegt und wo der Café angebaut wird, ist wunderschön. Unterwegs trinke ich noch einen Cappuccino und bin dann ca. 17:00 Uhr in Solento. Ich frage den Restaurant- Besitzer Hector, ob ich hier übernachten kann, natürlich sagt er. Er will noch mein Auto anschauen und ich mache noch einen Rundgang durch den Ort Es ist Wochenende und d.h. in Kolumbien, unheimlich viel los. Ist mir aber lieber, wie wenn ich alleine bin. Ist ein richtiger WE- Trubel. Solento ist auch ein Naherholungsgebiet für die Kolumbianer aus den Städten. Die Häuser hier sind bunt bemalt in allen möglichen Farben und in der Hauptstraße ist ein Souvenirladen am anderen. Ich esse noch in dem Restaurant zu Abend und dann kann ich hier umsonst übernachten.Habe gut geschlafen, war sehr ruhig. Um 09:30 Uhr kommen die die beiden Damen , die das Frühstück machen, sind beide wie fast alle hier sehr nett. Nach dem Frühstück fahre ich zur Café Finca Ocaso, die 5 km außerhalb von Salento liegt, um dort eine Café Tour mitzumachen. Die Tour ist sehr interessant.

 

Kolumbien ist der drittgrößte Kaffee- Produzent nach Brasilien und Vietnam. Kaffee wird zwischen 1350 m und 1950 m angebaut. Die optimale Anbauhöhe ist 1650 m, die Finca Ocaso liegt auf 1730 m. Es dauert  3 Jahre von der Pflanzung bis zur ersten Ernte. Hier in Salento gibt es keine Mono- Kulturen. Der Kaffee wächst zwischen Bananen, Orangen, Avocado, Gemüse und verschiedene anderen Pflanzen. In Kolumbien wird ausschließlich die Sorte Arabica angebaut, zu erkennen daran, dass die Kirsche süß schmeckt. Die Kaffee Bäumchen werden ähnlich wie die Weintrauben, zurückgeschnitten  und halten so 15 – 20 Jahre. Die geernteten Kaffee- Kirschen werden maschinell geschält und die Bohnen dann getrocknet. Die Trocknungsphase dauert 3 – 6 Monate. Die Röstung findet nicht in Kolumbien statt, sie wird in den Ländern durchgeführt, in die der Kaffee exportiert wird. Nur der Kaffee mit dem Logo ist der First Class Kaffee.

Das Valle del Cocora befindet sich 11 km von dem schönen, malerischen Kolonialdorf Salento aus, das sich inmitten des Kaffe- Anbau- Zentrum’s in Kolumbien befindet.

Ich mache eine Wanderung durch das Tal. Die Wanderung führt zuerst über grüne Wiesen mit Ausblick auf vom Wind verformte und gebeugte Bäume bis hinauf zu den riesigen, schlanken Wachspalmen, dem Wahrzeichen von Kolumbien. Nach der Graslandschaft führt der Weg in einem grünen Zauber-Nebelwald stetig bergauf, bis auf die Bergkuppen nach La Montaña. Von hier aus kann das gesamte Valle del Cocora überblickt werden. Gigantisch!

 

Das Valle del Cocora gehört zum Los Nevados National Natural Park und ist vor allem durch die hier vorkommende Wachspalmen-Art “palma de cera“ bekannt geworden. Diese Palme kann bis zu 60 m hoch werden und zählt damit zu der größten der Welt und ist der Nationalbaum Kolumbiens. Das Cocora- Tal, mit einer Höhe von 1.800 m bis 2.400 m, gehört zu den Cordillera Central und ist damit eingebettet in die 15.000 km lange Gebirgskette der Anden.

Ich komme gut in Bogota an und werde herzlich von Erika der Kollegin von Andreas empfangen. Sie zeigt mir den Platz in der Garage wo ich parken kann. Sie wohnt in einer sehr schönen Wohnung mit ihren Eltern zusammen. Sie zeigt mir noch das Gästezimmer und ich lade sie dann noch zum Essen ein, da ich heute noch nicht viel zu mir genommen habe. Sie spricht sehr deutlich und ich verstehe sie gut. Als wir zu ihr nach Hause kommen, sind ihre Eltern auch inzwischen da. Beide sind sehr freundlich und Hernando kennt Andreas sehr gut. Er ist irgendwie lustig und bezeichnet mich als etwas verrückt, alleine durch die ganzen Länder zu reisen.

 

Ich habe in meinem Gästezimmer sehr gut geschlafen. Morgens um 07:30 Uhr, alle sind schon weg ins Büro, hat mir Lenis (die Haushälterin) ein Frühstück gemacht. Anschließend bin ich gleich mit dem Taxi zu “Iguana 4 x 4“, um zu fragen, ob ich baldmöglichst einen Termin für die Inspektion bekomme. Ich kann das Auto sofort bringen, das ist ja super, dann verliere ich keine Zeit. Mit dem Taxi wieder zurück, Hobel in die Werkstatt gebracht, alles durch gesprochen was zu machen ist und mit dem Taxi wieder zurück. Morgen um 14:00 Uhr kann ich das Auto wieder abholen.

Sie schauen mal, ob sie neue Reifen besorgen könne, die sind nach über 40000 km ziemlich herunter.

Um 12:00 bin ich wieder zurück Lenis hat schon das Mittagessen zubereitet.

 

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen, geht Sunni mit mir in das Museo de Oro. Hier werden die ganzen Goldschätze und der Schmuck der Indigenen Völker ausgestellt. Vieles wurde von den Spaniern eingeschmolzen und als Goldbarren nach Spanien gebracht. Aber es gibt einige imposante Einzelstücke, wahre Kunstwerke, die sehr filigran gearbeitet sind. Und das ohne Lupen, unvorstellbar wie das geht. Anschließend zeigt sie mir noch das Zentrum von Bogota. Den Plaza Bolivar, den Präsidentenpalast, Die Universität und El Candelaria, das Studentenviertel.

                                              Plaza Bolivar und der Präsidentenpalast

Plaza Bolivar mit der Kathedrale

                                                                                  Im Museo de Oro (Goldmuseum) von Bogota

Blick vom "Cerro Monserrate" auf Bogota. Der Cerro Monserrate ist mit 3150 m der Hausberg von Bogota                   Beim Abschiedsessen mit meiner Gastfamilie

Ich fahre nach Zipaquirá in die Catedral de Sal. Also so etwas Spektakuläres habe ich ja noch nie gesehen. Für die Bergleute in den Salzminen bei Zipaquirá wurden tiefe Stollen gegraben und unterirdische Kapellen und eine Salz-Kathedrale gebaut. Die monumentale Halle hat eine Größe von 8500 m². Die dreischiffige, geheimnisvoll illuminierte Höhlenkirche ist die größte ihrer Art weltweit. Alles in ihr ist aus Salz, auch das 16 m hohe Kreuz und das Taufbecken. Man geht zunächst auf der Via crucis, einem unterirdischen Kreuzweg mit 12 Stationen (12 Jünger), bevor man hinabsteigt in die Kathedrale. Ein Engel grüßt mit der Inschrift “Ihr seid das Salz der Erde“. Die Athmosphäre in der Kathedrale ist durch die spärliche ständig die Farben wechselnde Beleuchtung wirklich magisch und einzigartig. Einzigartig und sehr eindrucksvoll.

Seitenschiff in der "Catedral de Sal"                                                                                                   Via crucis                                                                                  Das Mittelschiff mit dem 16m hohen Kreuz

20.08. - 24.08.

Ich kann am Observatorium übernachten. Morgens sehe ich mir die Umgebung vom Observatorium der Desierto de la Tatacoa an. Dann fahre ich 10 km weiter zum Punkt Los Hoyos. Dort laufe ich einen Rundwanderweg durch die bizarren ausgewaschenen Canyons, ähnlich wie im Bryce NP.

Dann taucht vor mir ein Schwimmbad auf. Ich habe das zwar gelesen hielt es aber für einen Scherz. Doch tatsächlich ein Schwimmbad mit 2 Becken mitten in der Wüste. Ich frage, wo denn das Wasser herkommt. Es gibt hier wohl Grundwasser das angebohrt wird. Die Gelegenheit nutze ich und bade auch, es ist erfrischend bei ca. 35 grdC in der Wüste.

Die Tatacoa-Wüste (spanisch Desierto de la Tatacoa) ist eine ca. 330 km² große Wüste in Kolumbien. Sie befindet sich im nördlichen Teil der Provinz Huila im Tal des Río Magdalena, etwa 40 km nördlich der Provinzhauptstadt Neiva und nur ca. 3° nördlich des Äquators.

Die Durchschnittstemperatur beträgt über 28 °C.

Die Tatacoa- Wüste verdankt ihre Entstehung der besonderen geografischen Lage zwischen den beiden Gebirgszügen der Zentral- und der Ostkordillere in einem Trockenbecken am Fuß der Ostkordillere. Dadurch liegt sie im doppelten Regenschatten und bleibt auch in der Regenzeit meist niederschlagsarm. Durch die hohe Durchschnittstemperatur reicht die Niederschlagsmenge von etwa 1000 mm pro Jahr nicht aus, um die Verdunstung auszugleichen.

Der Name Tatacoa kommt von einer ursprünglich in der Wüste heimischen, aber inzwischen ausgerotteten Schlangenart.

Camping am Observatorium der "Desierto de la Tatacoa"                                                                                    Das Schwimmbad in der Wüste

Ich lerne eine kolumbianische Familie kennen und wir besuchen gemeinsam Tierradentro. Man muss zuerst einen schönen Wanderweg hochlaufen zu den Grabkammern. Es sind mindestens 20 Grabkammern 3 – 10 m tief, davon sind ca. 12 geöffnet, in die man hinabsteigen kann. Der oberste Hügel beinhaltet die schönsten Grabkammern. Hier sind auch die Wandgemälde noch am besten erhalten. Egenio Sariento ist ganz begeistert von mir und meiner Reise und fragt allerhand darüber. Seine Frau Alicia ist etwas alternativ angehaucht und hat so gar nichts kolumbianisches. Wirkt eher wie eine Französin. Die Tochter Carolina und ihr Freund Jovani sind sehr kommunikativ und beide sind sehr nett.

Nach der Besichtigung laden sie mich noch zum Mittagessen ein. Dann verabschieden wir uns und ich fahre weiter. Also so viele Kontakte wie in Kolumbien, hatte ich nirgendwo zu den Einheimischen. Das ist echt super.

 

Die Region Tierradentro liegt in einem schwer zugänglichen Teil der kolumbianischen Zentralkordilleren. Tierradentro ist das traditionelle Siedlungsgebiet der Páez- Indianer (Eigenbezeichnung: Nasa), die von Landwirtschaft leben.

Bei San Andrés de Pisimbalá (im Nachbartal von Inzá) liegt mit dem Parque arqueológico nacional de Tierradentro eine der wichtigsten archäologischen Fundstätten Kolumbiens. Seit 1995 steht der Park auf der UNESCO- Liste des Welterbes der Menschheit.

Im Parque arqueológico finden sich die Überreste der sogenannten Tierradentro-Kultur. Über diese Kultur ist wenig bekannt. Charakteristisch sind die in den Fels getriebenen Schachtgräber, die bis zu fünf Meter tief sind. In den Seitennischen der Grabkammern wurden bis zu 100 Urnen gefunden. Die Wände der am besten erhaltenen Kammern sind mit geometrischen Mustern in Weiß, Schwarz und Rot bemalt.

Auf der Fahrt durch die Berge nach Tierradentro                                                                                          Die Grabanlage von "Tierradentro"

                                                                  Die Gräber von "Tierradentro"

Am nächsten Tag besuche ich den Parque Archeologico de San Agostin. Leider regnet es die ganze Zeit, das erste Mal in Kolumbien dass so ein Dauerregen herrscht. Die anderen Regenfälle waren alle Gewitter, die mehr oder weniger schnell wieder vorbei waren.

 

In der Region "San Agustin" ist eine der bedeutensten und zugleich geheimnisvollsten archäologischen Fundstätten des Kontinents. Dort bestand in vorkolumbischer Zeit eine indigene Zivilisation, die San Agustin als Zermonienstätte nutzte und mindestens 300 teilweise riesige aus Lavastein und Basalt gehauene Statuen, sowie Grabanlagen und Erdwälle schuf. Die archäolgische Fundstätte ist seit 1995 UNESCO- Weltkulturerbe.

                                                                                          Die archäologische Fundstätte von "San Augustin"

Ich fahre von Popayan 50 km nach Norden, um mir in Silvia, dem Zentrum der Guambiano Indianer,  den Indio Markt anzusehen. Ca. 2 km vor dem Ortseingang von Silvia befinden sich die in den Sandfelsen gehauenen Guambiano Köpfe. Der Makt ist ehr lebhaft.. Vor allem die  Trachten der Frauen und Männer. Es ist viel los und die alten Busse, mit denen die Indianer nach Silvia kommen, sind sehenswert. Beladen mit Menschen, Holz, Kartoffeln, Gemüse und was sonst noch so alles draufpasst.

Die "Guambiano Köpfe" am Ortseingang von Silvia                                                                          Markt in Silvia

Um 13:00 Uhr mache ich mich auf den Weg nach Süden zur Laguna de la Cocha 2780 m hoch gelegen. Die Fahrt ist wieder spektakulär. Zuerst hinunter in die Tiefebene auf 700 m dann wieder hoch auf über 3000 m entlang einer gewaltigen Schlucht mit atemberaubenden Ausblicken. Kurz bevor es hinunter geht zur Lagune muss man nochmal über eine Passhöhe von 3300 m. Ich kann im Hof des Hotels Sindamanoy direkt an der Lagune übernachten. Aber es ist arschkalt, zum ersten Mal benutze ich die Heizung.

An der Laguna La Cocha gibt es eine kleine Insel Isla La Carota“. Man kann mit einem kleinen Boot zur Insel fahren. Die Insel ist Naturschutzgebiet und dort vor allem viele verschiedene Colibri- Arten beheimatet. Leider höre ich sie nur, sehe sie aber nicht. Dann esse ich noch im Puerto Trucha, ist hier ein Spezialgericht und wird auf alle möglichen Arten zubereitet, meine war geräuchert und anschließend gegrillt. Schmeckt sehr gut.

Laguna de la Cocha                                                                                                            Auf der Isla la Carota                                                                   Puerto Trucha

Das Santuario de Nuestra Señora de las Lajas (deutsch Heiligtum Unserer Dame von Las Lajas) ist eine katholische Basilika, die zu Ehren der Nuestra Señora de las Lajas (Maria) erbaut wurde. Es befindet sich im Canyon des Río Guáitara in Ipiales, im südlichen Kolumbien. Seit dem 18. Jahrhundert ist es ein beliebtes Ausflugsziel.

Das Santuario befindet sich in der Schlucht des Río Guáitara, im Gemeindebezirk (corregimiento) von Las Lajas in der Gemeinde Ipiales. Es gehört zum Departamento de Nariño und liegt 7 km vom Verwaltungssitz und 10 km von der Grenze zu Ecuador entfernt.

Später überliefert Monseñor Justino Mejia y Mejia, der Capellán des Heiligtums zwischen 1944 und 1977 und Geschichtsschreiber, die geprüfte Geschichte, wie um 1754 das Bild der Virgen del Rosario von der Indigena María Mueses (Mueces) und Rosa, ihrer kleinen Tochter gefunden wurden, als sie auf dem Weg von Ipiales in ihren Heimatort Potosí unterwegs waren. Als sie von einem Sturm überrascht wurden, suchte Maria mit ihrer Tochter Schutz in einer Wegmulde, die sich zwischen den riesigen Schieferplatten auftat, die für diesen Abschnitt des Canons charakteristisch sind. Zur großen Überraschung der Mutter rief die Tochter, die bis zu diesem Zeitpunkt für Taubstumm gehalten worden war, die Mutter an: "Mamita, die Frau (Mestiza) ruft mich...". Dabei zeigte sie auf die Erscheinung, die in diesem Moment durch Blitze unheimlich erleuchtet wurde. Nachdem die Behörden und die Einheimischen die Wahrhaftigkeit der Angaben überprüft hatten und sie am 15. September 1754 von den kirchlichen Autoritäten bestätigt waren, wurde der Ort zu einem Wallfahrtsort für die ganze Region, inklusive den Norden Ecuadors und man begann, das Heiligtum zu errichten. In fünf deutlich getrennten Bauabschnitten entwickelte sich das Santuario bis zu seiner heutigen Form.

25.08. - 31.08.

Um 07:00 Uhr aufgestanden damit ich an der Grenze zu Ecuador schnell durchkomme bevor der große Run losgeht. Uns so ist es auch tatsächlich, Migracio 20 min, dann Aduana 1 und alles ist erledigt. Kopien benötigt man keine mehr, die Dame macht Fotos mit dem Handy von den Papieren du vom Auto. Zuerst ist sie etwas unfreundlich weil ich sie nicht richtig verstehe. Ich erzähle ihr dann ein Bisschen und zeige ihr ein Foto von Felix, dann ist das Eis gebrochen und sie ist plötzlich sehr nett.

Nach der Grenzprozedur frühstücke ich zuerst einmal und fahre dann Richtung Pazifik. Es läuft sehr gut, die Straßen sind und gut und es ist wenig Verkehr, so dass ich schneller vorankomme wie gedacht. So entschließe ich mich noch einen Campingplatz weiter zu fahren an den Playa Escondida. Playa Escondida ist zwar eine schöne Anlage, aber völlig abgelegen und mir ist das zu einsam. Die Besitzerin, eine ältere Canadierin lebt hier schon über 20 Jahre. Ich würde verrückt werden.

 

Die Gegend an der Pazifikküste Ecuador’s entlang ist sehr arm. Hauptsächlich Schwarze wohnen hier und die meisten arbeiten wohl bei den Shrimp und Langusten Zuchtbetrieben, die die ganze Küste herunter zu sehen sind. Zu erkennen an den gelben Gummistiefeln, die sie tragen. Viele der Mangrovenwälder mussten dafür weichen. Und immer wieder sieht man auch die Monokulturen der Palmöl Palmen.

Die Spuren der großen Erdbeben im Apri und Mai sind vor alle in den Städten Pedernales und Manta zu sehen. Um die Städte herum Zeltlager für die Obdachlos gewordenen und in den Städten an etlichen Gebäuden irreparable Schäden.

Sehr arm die Dörfer an der Pazifikküste             Shrimpzucht, Mangroven müssen weichen      Viele Gebäude sind nach dem Erdbeben im April beschädigt, Zeltlager für die obdachlos gewordenen

Ich fahre über Guayaquil nach Cuencas und lege dort eine Zwischenüberachtung ein. Die Fahrt nach Guayaquil ist landschaftlich nicht besonders schön, und Guayaquil auch nicht. Am nächsten Morgen ist Sonntag und Guayaquil ist wie ausgestorben. Zum Fahren ist das natürlich super, kein Berufsverkehr und somit kein Stau. Guayaquil liegt ja fast auf Meereshöhe und die Fahrt nach Cuenca führt über die Anden. Zuerst ist es ziemlich lange sehr neblig, dann aber, als ich durch die Wolken durch bin, scheint die Sonne. Der höchste Punkt ist bei 4167 m, so hoch war der Hobel noch nie. Er raucht auch dementsprechend und schnauft ganz schön im zweiten Gang die Passstraße hoch. Unterwegs halte ich öfter mal an und genieße die Aussicht. Es ist wie bei dem Lied von Reinhard Mey “Über den Wolken….“ Unglaublich, eine Aussicht wie aus dem Flugzeug. Dann geht es wieder runter auf 2530 m nach Cuenca, UNESCO Weltkulturerbe.

Am Pass Tres Cruces 4167 m hoch                                                                                                      In der Altstadt von Cuenca