01.09. - 09.09.2016

Um 06:00 Uhr aufstehen kurz frühstücken, dann geht’s los. Ich fahre über Loja, Vilcabamba und Zumba nach La Balsa. Die Strecke geht bergauf, dann wieder bergab und wieder hinauf auf fast 3000 m. Landschaftlich sehr schön. La Balsa ist der Grenzort zu Peru. Wie kann es auch nicht anders sein die letzten knapp 50 km sind wieder Piste. Ich denke da kann doch nie eine Grenze kommen, aber sie kommt. Ein ganz einfacher Grenzübergang ohne Lastwagen und Spektakel. Nur 2 Grenzbeamte, einer für die Migracion und einer für den Zoll auf beiden Seiten , das reicht. Finde ich super, keine Wartezeiten, die Grenzer sind nett und freundlich und nach knapp 1 h ist alles erledigt.

Nach einer Nacht in San Antonio, kann ich die nächste Nacht am Vistor- Center des Gocta- Wasserfalls in Cocachimba übernachten, Toiletten gibt es auch. Am nächsten Tag um kurz nach 09:00 Uhr laufe ich los zum Gocta Wasserfall. Er hat 2 Stufen, zu beiden kann man wandern. Ich laufe zur unteren Stufe, die ist wesentlich höher. Es geht immer bergauf und dann wieder bergab. Es kommen Stellen von denen man eine super Aussicht auf beide Stufen des Wasserfalls hat. Man wandert durch warmfeuchten Bergnebelwald an Zuckerrohr Feldern und Kaffeebäumchen vorbei. Mein Gott, plagen sich die Leute in diesen Steilhängen Zuckerrohr und Kaffee anzubauen. Nach knapp 2 h bin ich am Bassin des unteren Teils. Momentan hat der Gocta nicht so viel Wasser und so ist es mehr Gischt und Tropfen was unten ankommt. Zumal ein ordentlicher Fallwind weht. Aber wenn man hoch schaut, sieht das schon spektakulär aus.

Der peruanische Wasserfall Gocta ist mit 771 Metern Fallhöhe einer der höchsten der Erde. Sein Wasservolumen schwankt sehr stark, je nach dem augenblicklichen Niederschlag in seinem kleinen, felsigen Einzugsgebiet, das in einer Höhe zwischen 2500 und 3000 m liegt. Er befindet sich in der Provinz Bongará, etwa 20 Kilometer nördlich von Chachapoyas, der Hauptstadt der Region Amazonas in Peru.

Die ersten Eindrücke von Peru, viele Reisfelder                     Auf der Fahrt zum Gocta- Wasserfall nach Cocachimba                                                 Am "Gatarata Gocta"

Ich benötige noch meine obligatorische KFZ- Versicherung für Peru und fahre ich nach Chachapoyas. Frage dort nach dem SOAT Büro und werden zu einem MAPFRE Versicherungsbüro geschickt. Die Dame erledigt das für mich, allerdings muss ich 2 h warten. Chachapoyas gibt eigentlich, im Gegensatz zur Beschreibung im Reiseführer, nicht so viel her. Ziemlich dreckig und staubig ist es hier, aber die Menschen sind sehr nett und freundlich. Um 17:00 Uhr hole ich meine Police ab und fahre dann die restlichen 65 km nach Maria, dem Ausgangsdorf für den Besuch der Kuelap Ruinen. Die Piste hoch nach Maria führt an Schwindel erregenden Abgründen entlang, man darf sich hier keinen Fahrfehler erlauben, das hätte fatale Folgen. Es wird schon dunkel als ich ankomme und es beginnt heftig zu regnen. Ich nehme ein Zimmer in dem Hospedaje Kuélap für 30 Soles, sind nicht mal 10 €. Dann esse ich noch was in dem sehr einfachen Restaurant das dazu gehört.

Dann werde ich noch zum Gottesdienst, in einem kleinen Raum der zum Hospedaje gehört eingeladen. Ich gehe nach dem Duschen natürlich hin. Nach dem Singen und der Predigt (verstehe leider nur die Hälfte), gibt es Brötchen und Quinua, ein Getreidegetränk, das etwas süßlich schmeckt. Die Leute bedanken sich, dass ich gekommen bin. Es regnet immer noch heftig und ich hoffe, dass das morgen vorbei ist. Bei diesen Pisten ist die Gefahr von Erdrutschen relativ groß, wenn es so stark regnet.

Um 07:00 Uhr stehe ich auf und fahre die restlichen 10 km hoch zum Parkplatz der Kuélap Ruine. Ich bin der erste und Einzige und frühstücke zuerst einmal. Dann kaufe ich mein Eintritts- Ticket und laufe los. Es regnet immer noch leicht. Es sind 2,5 km bis zu den Ruinen, die auf dem Berggipfel liegen. Leider ist es ringsherum stark bewölkt und neblig. Somit sieht man nicht viel von der Umgebung. Es gibt 3 Zugänge zu Kuélap, einer ist freigegeben, die anderen beiden sind gesperrt. Die Zugänge sind clever gestaltet. Sie sind am Anfang sehr breit und werden dann immer schmaler. Zum Ende passt nur noch ein Mensch durch. Das hatte den Vorteil, dass 20 Mann Hunderte von Angreifern standhalten konnten. Die Anlage ist ziemlich groß und beeindruckend. Sie zieht sich über den ganzen Bergkamm hinweg.

 

Kuelap ist der Name einer ehemaligen Festung der Chachapoya und eines Dorfes, die hoch über dem Tal des Flusses Utcubamba, in der Nähe von Chachapoyas, in der Provinz Luya in den nordperuanischen Anden liegen.

Das zum Distrikt Tingo gehörige Dorf Kuelap liegt auf ca. 2900 m über dem Meeresspiegel etwas unterhalb der Festung.

Die Festung steht auf einem Bergrücken und beherbergte auf ihren drei Ebenen über 300 einzelne Häuser. Archäologen sind sich dabei nicht ganz einig, ob es sich bei der Festung um ein dauerhaft bewohntes Dorf handelte oder sich die Bewohner der umliegenden Dörfer nur im Notfall dorthin zurückzogen.

Die Festung wurde in den Jahren 800 und 1300 n. Chr. gebaut und konnte bis zu 2000 Menschen beherbergen.  Der Ruinenkomplex ist in der Nord-Süd-Ausdehnung 580 m lang und die größte Breite in Ost-West Richtung beträgt 110 Meter. An den Stellen, an welchen es nicht sowieso schon einen sehr steilen Abhang gibt, ist sie mit einer bis zu 21 Meter hohen Mauer gesichert. Der Eintritt ist nur über einen der drei hohen, aber extrem schmalen, Eingänge möglich, durch die, aus strategischen Gründen, immer nur eine Person gelangen kann. Der Haupteingang ist dabei so konstruiert, dass, sollte ein Feind doch eindringen, er direkt zum Ausgang wieder hinausgeworfen werden kann, der direkt gegenüber ist.

In den verschiedenen Ebenen der Festung waren verschiedene Gesellschaftsklassen angesiedelt, was man an der Verzierung der Häuser mit typischen Chachapoyas-Elementen und -Mustern erkennen kann. Auf der obersten Ebene, dem "Castillo", lebte vermutlich der Adel; das "obere Dorf" wurde von Angehörigen des Militärs bewohnt. Im "unteren Dorf" finden sich einfache Wohnhäuser, oftmals unterkellert. Die Struktur der Aufteilung des Raumes mit Küche und Mahlstein ist an manchen Stellen noch gut zu erkennen. In der Mitte der Festung findet sich zudem ein viereckiges Haus, das vermutlich auf die Inkas zurückgeht, da die Chachapoya ihre Häuser traditionell rund gebaut haben. Es wird vermutet, dass es zu Versammlungen der höchsten gesellschaftlichen Klasse verwendet wurde.

El Tintero, auf Deutsch Tintenfass, ist eines der großen Mysterien Kuelaps, da bis heute niemand sicher sagen kann, wofür er gedient hat. Das Gebäude heißt so, weil es Ähnlichkeit mit einem Tintenfass hat, das sich von oben nach unten verjüngt. Wie die Konstruktion zustande kam, ist noch nicht geklärt. Im Inneren des "Tintero" wurden Knochen von Raubtieren gefunden. Es gibt zahlreiche Theorien, wofür es gedient haben könnte. Manche meinen, er wäre zu Folterzwecken, als Gefängnis oder zur Todesstrafe benutzt worden, andere halten es für ein Observatorium, da sich die Lichtstrahlen aus manchen Ritzen zu bestimmten wichtigen Tagen in der Mitte treffen.

 

Als ich Kuélap um 11:30 Uhr wieder verlasse, bin ich immer noch der einzige Besucher. Erst als ich unten am Parkplatz ankomme, kommen 2 Minibusse mit Besuchern. Es ist ziemlich aufwendig hierher zu kommen, Kuélap ist ziemlich abgelegen. Mittlerweile wird eine Seilbahn gebaut, die Ende des Jahres fertig sein soll, dann wird es wesentlich einfacher Kuélap zu besuchen.

Auf der Fahrt nach Chachapoyas                            Die bis zu 21 m hohe Aussenmauer (580 m x 110 m) der Ruinen von "Kuélap"                                                       Einer der 3 Zugänge

Ca. 300 Rundhäuser gab es n Kuélap                                                                               "El Tintero" (Tintenfass), Bedeutung unklar           Verzierungen je nach Gesellschaftsklasse            Zugang Innen

Nach dem Besuch von Kuélap, fahre dann los Richtung Cajamarca, meinem nächsten Ziel. Wieder eine landschaftlich traumhaft schöne Strecke, die sich bis auf 3600 m hoch zieht. In La Balsa bleibe ich hängen, die Straße ist bis 18:00 Uhr gesperrt. Ich koche halt eben so lange mein Abendessen nachmittags vor der Polizeistation. In dem Kaff leben vielleicht 200 Leute, die meisten hängen am Hauptplatz herum. Um 18:00 geht es weiter. Es wird schnell dunkel und die einspurige Straße windet sich wieder über unzählige Kurven hoch auf 3000 m und wieder hinunter auf 2500 m nach Celendin. Und das bei Nacht, da kommt Freude auf. Ich lege in Celendin eine Zwischenübernachtung ein, nach Cajamarca schaffe ich es nicht mehr.

Die Straße von Balsas nach Celendin ist gesperrt, ich überbrücke die Wartezeit mit Essen kochen                         Indigenas in Celendin mit ihren typischen Kopfbedeckungen

Die Fenster von Otuzco (spanisch: Ventanillas de Otuzco) ist eine archäologische Stätte 8 km nordöstlich der Stadt Cajamarca in Peru. Bei den einzelnen Fensterchen handelt es sich um Gräber aus der Prä-Inka-Zeit.

Na ja, so sonderlich sehenswert finde ich das jetzt nicht, vielleicht bin ich ja auch mittlerweile etwas verwöhnt. Ich vespere etwas und fahre dann zu den Baños del Inca.

 

Die Bäder des Inka sind Thermalbäder, die sich rund sieben Kilometer östlich von Cajamarca befinden. Dort soll sich der Inka König Atahualpa befunden haben, als die Spanier in Cajamarca einfielen. Heute kann man das originale Thermalbad, das schon von Atahualpa benutzt wurde, ansehen und sich in den modernen Thermalbädern aufhalten.

 

Cajamarca war eine Residenz des Inkaherrschers Atahualpa, der in einem Bürgerkrieg 1527–1532 seinen Bruder Huáscar besiegt hatte. Hier traf im November 1532 der spanische Eroberer Francisco Pizarro ein und nahm ihn in der Schlacht von Cajamarca mit einer List gefangen. Unter einem fadenscheinigen Grund wurde Atahualpa angeklagt und zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde in Cajamarca mit einer Garotte (Spanisches Würgeeisen) vollstreckt.Dies war ein entscheidendes Ereignis der Spanischen Eroberung Perus und beschleunugte den Untergang des Inkareiches.

                                                                Ventanillas de Otuzco                                                                                                                                                                 Banos del Inca

Nach einer ruhigen Nacht auf der abgelegenen Hacienda fahre ich los nach Huanchaco. Es geht zuerst wieder hoch auf über 3000 m und dann permanent abwärts durch alle Vegetationsstufen bis auf Meereshöhe. So ca. 40 km vor dem Pazifik beginnt wüstenähnliche Landschaft, die in den Tälern wo der Rio Magdalena fließt, grün bewachsen sind, wie eine ganz lange Oase. Dort wird in der Hauptsache Reis angebaut. Am Pazifik bewahrheitet sich, dass es richtig war, durch die Berge zu fahren. Hässlich und total vermüllt. Um die Mittagszeit erreiche ich Chan Chan.

 

Chan Chan war die Hauptstadt des präkolumbischen Chimú-Reiches und befand sich an der peruanischen Pazifikküste westlich der heutigen Stadt Trujillo.

Sie entstand etwa um 1300 und erstreckt sich noch heute über eine Fläche von 28 km². Sie war wahrscheinlich die größte Stadt der damaligen Zeit auf dem südamerikanischen Kontinent und eine der größten der Welt, die aus Lehm errichtet wurde. Zu ihrer Blütezeit beherbergte die Stadt etwa 60.000 Einwohner und hatte ein ansehnliches Vermögen an Gold, Silber und keramischen Kunstgegenständen angehäuft.

Chan Chan konnte von den Inkas mit militärischer Gewalt nicht besiegt werden. Deshalb leiteten die Angreifer den durch die Oase fließenden Fluss um, so dass die Einnahme der Stadt durch die bald eintretende Wasserknappheit möglich wurde.

Nach der Eroberung durch die Inkas verlor die Stadt ihre Bedeutung. Die Stadt wurde nicht von ihnen zerstört, weil sie mehr Wert auf Expansion als auf Reichtum legten. Das änderte sich aber schlagartig, als die Spanier das Inkareich eroberten. Von der gesamten Chimú-Kultur blieb nicht mehr viel übrig. Heute sind nur mehr riesige Flächen von Lehmbauten in mehr oder weniger schlechtem Zustand und einige Festsäle vorhanden.

Zur massiven Zerstörung trägt auch der in den letzten Jahren auftretende El Niño bei. Jahrzehntelang fiel in dieser Gegend kein Regen, aber durch die Klimaänderung wird der Sturm immer heftiger und verändert die wüstenähnlichen Küstengebiete.

Am besten erhalten ist der Tschudi-Bereich, benannt nach dem Schweizer Forscher Johann Jakob von Tschudi. Dieser Bereich wird restauriert und ist für Touristen geöffnet. Hier sind noch einige der Festsäle mit ihren prachtvollen Verzierungen zu sehen. Bis 1998 wurden die Lehmbauten mit einer speziellen Glasur versehen, um sie vor der Zerstörung durch die Niederschläge zu bewahren. Aber in dem Jahr war El Nino so heftig, dass Stahlgerüste gebaut werden mussten, um die Kleinbauten nicht wegzuschwemmen.

Die UNESCO erklärte 1986 Chan Chan zum Weltkulturerbe. Gleichzeitig wurden die Ruinen aufgrund der durch die Klimaveränderungen immer schwerer werdenden Zerstörungen auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes eingetragen. Derzeit bereiten der Anstieg des Grundwassers und illegale Ansiedlungen auf dem Gelände der Fundstätte immer noch Probleme.

Plaza Principal, Haupt- Zermonialplatz                                                                                                            Gebetshallen                                                                           Zisterne

"Caballitos de Totora", die Schilfrohrpferdchen in Huanchaco werden zum Fischen benutzt               Auch das ist Peru. Entlang des Pazifik, Müllberge so weit das Auge reicht................

Nicht weit weg von Chan Chan (südlich von Trujillo) liegen die "Piramides de Mocha", Piramide de la Sol y de la Luna, die ich am nächsten Tag besuche. Die Piramide de la Luna kann man nur mit einem Guide besichtigen, ist auch gut so. Der Guide war gut und hatte viele Informationen über die Kultur und die grandiose Anlage, eine wirklich sehenswerte historische Stätte.

 

Die Moche-Kultur (nach dem Fluss Moche, auch Mochica) entwickelte sich vom 1. Jahrhundert bis zum 8. Jahrhundert an der Nordküste Perus (Südamerika). Sie hatte wie ihre Nachfolger, die Chimú-Kultur, ihr Zentrum in der Gegend der modernen Stadt Trujillo.

Die Moche errichteten mit den beiden Adobepyramiden Huaca del Sol und Huaca de la Luna die größten Bauten des alten Südamerika. Sie besaßen noch keine eigene Schrift, haben aber durch ihre piktographischen Darstellungen ein lebendiges Bild ihrer Welt hinterlassen.

Forscher haben Hinweise auf den Totenkult der Moche gefunden. Demnach ließen sie die Verstorbenen zuerst unter freiem Himmel verwesen, damit durch die daran beteiligten Fliegen die Seele befreit werde und wieder in die Welt hinausgehen könne, um sie erst danach mit Grabbeigaben zu bestatten. Malereien deuten den Forschern zufolge darauf hin, dass die Fliege auch verehrt wurde.

Ausgrabungen unterrichten über zahlreiche blutige Rituale, u. a. Menschenopfer, durch die man in der wüstenhaften Gegend von den Göttern den fruchtbringenden Regen erbat. Durch Funde belegt ist die Funktion einer Frau als Hohenpriesterin, die etwa auf einer Darstellung dem Herrscher in einem Kelch das Blut der Opfer darbietet. Wer die Opfer waren, wird kontrovers diskutiert. Christopher Donnan und Izumi Shinada nehmen an, dass es sich um Verlierer ritueller Kämpfe unter Mitgliedern der lokalen Eliten handelte. John Verrano und Richard Sutter andererseits gehen davon aus, dass die Opfer Krieger waren, die in Auseinandersetzungen mit anderen Moche-Siedlungen oder anstoßenden Völkern gefangen wurden.

Eine Theorie zum Untergang der Moche besagt, dass eine starre Ideologie zu ihrem Ende beigetragen hat. Die Moche steckten in ihre Rituale offensichtlich viel Kraft. Man opferte meist die jungen und produktiven Mitglieder der Gemeinschaft und beraubte sich dadurch vermutlich selbst der Grundlage für eine mögliche Zukunft.

 

Die Huaca de la Luna (Tempel des Mondes) ist eine Pyramide aus luftgetrockneten Lehmziegeln (Adobe) im Moche-Tal im Norden Perus in der Nähe von Trujillo.

Sie ist kleiner als die gegenüber liegende Sonnenpyramide (Huaca del sol). Sie befindet sich am Fuß des Cerro Blanco und besteht aus vier durch Mauern und Plattformen miteinander verbundenen Pyramiden, die für vier verschiedene Bauphasen stehen (vom 3. bis zum 8. Jh. n. Chr.). Der Abstand zur Sonnenpyramide beträgt ca. 500 m. In diesem Raum befand sich die sogenannte urbane Zone mit Wohn- und Bestattungsstätten. Ob ihre Bewohner eine sozial differenzierte Bevölkerung bildeten oder allein der administrativen und religiösen Elite angehörten, ist umstritten.

Die Huaca de la Luna misst 290 m x 210 m. Sie ist vor allem durch ihre farbigen Wandmalereien und Friese bekannt. Die Malereien und Friese zeigen mythische Persönlichkeiten (Mythos), Tiergestalten und anthropomorphe Wesen sowie Sonnen, Sterne, florale und abstrakte Motive. Die Bedeutungen dieser komplexen Bilder sind weitgehend ungeklärt.

Huaca ist ein generischer Begriff für jegliches Heiligtum, zu denen in den Anden auch die Begräbnisstätten zählten. Ebenso wurden eigentümliche oder besondere Orte (Quellen, ungewöhnliche Bäume, Felsen usw.) und Wesen (wie verwachsene Früchte, Knollen oder Tiere, aber auch Zwillingspaare) als huaca bezeichnet.

 

Die Huaca del Sol (Tempel der Sonne, auch Sonnenpyramide genannt) ist eine Pyramide, die im Moche-Tal in der Nähe von Trujillo in Nord-Peru von den Moche erbaut wurde. Die Anlage war ursprünglich 340 m × 220 m groß und 41 m hoch und befindet sich auf einer 18 m hohen Stufenterrasse. Sie ist das größte massive Bauwerk des kontinentalen Amerikas. Zum Bau des siebenstufigen Gebäudes wurden etwa 140 Millionen Adobe-Ziegel benötigt.

Die Spanier hatten nach Goldfunden einen Großteil des Gebäudes auf der Suche nach weiterem Gold zerstört, unter anderem durch das Umleiten des Flusses.

Opferaltar (siehe unten)                                            Die 7 Stufen der Pyramide (siehe unten)

So hat das Ganze mal ausgesehen: Der Opferaltar                         Die Zeichnungen auf den 7 Stufen der Pyramide                                Gesamtansicht der Anlage

Nach der sehr interessanten Besichtigung der Mond- Pyramide fahre ich wieder in die Anden hoch.

Hier laufen die beiden Kordillerenzüge “Cordillera Blanca“ und “Cordillera Negra“ parallel und werden durch den Rio Santa getrennt. Das Santa- Tal wird dann immer enger, bis schließlich im “Canón del Pato“ die beiden Kordillerenzüge nur noch wenige Meter durch den Rio Santa getrennt sind. Die Fahrt durch den “Canon del Pato“ ist schon spektakulär und man fährt in der Schlucht durch 35 Tunnels, die in den Fels gesprengt wurden. Ich halte öfter an um Fotos von der grandiosen Landschaft zu machen, Viele Abschnitte sind einspurig und wenn einer entgegenkommt muss eben einer wieder zurückfahren bis zur nächste Ausweichstelle

Um 17:00 komme ich in Caraz an. Wieder bin ich nicht alleine auf dem Campingplatz. Ein argentinisches Paar und ein Deutscher der mit einer Kolumbianerin verheiratet ist sind auch auf dem Platz. Abends sitzen wir zusammen und trinken Bier, sehr netter Abend.

                                                                                                  Fahrt durch den "Canon del Pato", zwischen der "Cordillera Blanca" und Cordillera Negra"

Santa Cruz (6259 m) und der Alpamayo (5947 m)                                                                                                                                                 Huandoy (6390 m) und der Huascarán (6768 m)

Ich fahre früh morgens los, solange die Sonne scheint und die Berggipfel des “Ancash“ in ihrer ganzen Schönheit zu sehen sind. Ab Mittag ziehen Wolken auf und man sieht nicht mehr so viel. Ich fahre hoch auf ca. 3600 m zum Eingang des NP Huascarán. Unterwegs habe ich tolle Panoramablicke auf den Huascarán, mit 6768 m der höchste Berg Peru’s.  Von dort weiter auf 3850  zur Lagune Llanganuco und zur benachbarten Lagune Orconcocha die sich im Sonnenlicht türkisfarben präsentieren. Von den Lagunen geht es weiter in unzählige Serpentinen auf der Piste hoch zum Paso Portajuelo auf 4781 m. Vorbei an den weißen Berggipfeln und den Gletschern der Cordillera Blanca. Die Cordillera Blanca ist knapp 200 km lang und auf einer Breite von nur 20 km türmen sich hier über 50 Schneegipfel und Eisgletscher, die höher als 5700 m liegen !!!

 

Danach geht es wieder runter nach Caraz und von dort weiter nach Huaraz zu meinem Übernachtungsplatz im Innenhof des Hotels Huascarán.

Laguna "Llanganuco"                                                Laguna "Llanganuco" und Laguna "Orconcocha"                                                        Am Paso Portojuela auf 4780 m                                       

Heute Morgen bin ich etwas tranig und benötige irgendwie für alles etwas länger, Frühstück machen, aufräumen, den ganzen Staub von der Pistenfahrt entfernen usw.

Aber egal, heute steht keine Besichtigung an, sonder nur die Fahrt Richtung Lima. Als Übernachtungsziel habe ich mir ein B&B in Ancon, ca. 40 km vor Lima, ausgesucht. Die Fahrt führt wieder über die Berge und die höchste Stelle befindet sich auf fast 4200 m. Dann geht es unendlich lange nur bergab bis auf Meereshöhe.

Der Besitzer des B&B ist Kris, eine Belgier, der mit einer Peruanerin verheiratet ist. Sie betreiben auch eine Reiseagentur und seine Frau ist gerade mit einer Gruppe von 8 Touristen unterwegs. Kris hat selbst von 1999 bis 2003 mit einem Motorrad die Welt umrundet und ein Buch darüber geschrieben. Wir gehen zusammen zum Abendessen und unterhalten uns anschließend noch ziemlich lange. Ein interessanter origineller Typ, der natürlich unglaublich viel erlebt hat. Wieder eine wirklich nette Begegnung.

                                                   Im Hochland auf 4200 m, die Bauern hier sind wahrlich einsam......                                                  Bei Chris, einem Belgier in Ancon. Er hat in 4 Jahren die Welt umrundet.                                                         

10.09.- 20.09.2016

Irene ist gut in Lima angekommen. Am nächsten Morgen fahren wir mit dem Bus ins Zentrum von Lima und laufen den im Reiseführer beschriebenen Stadtrundgang. Wie bei allen großen Städten in Südamerika, im Zentrum die Plaza de Armas mit Kathedrale und Präsidentenpalast. In der Umgebung der Plaza de Armas, die rechtwinklig angelegten Straßenzüge mit eigentlich sehr schönen Fassaden und künstlerisch gestalteten Holzbalkonen. Aber leider nicht restauriert. Es fehlt wohl das Geld um die eigentlich schönen Fassaden der kolonialen Gebäude zu richten. Irene hält sich trotz Jetlag wacker wach.

  Plaza San Martin in Lima                                                                                                   Plaza de Armas (Plaza Mayor) in Lima

Auf der Weiterfahrt zur Oase “Huacachina“ fahren wir an großen Traubenplantagen vorbei, alle zur Herstellung von Pisco, dem Nationalgetränk in Peru. Allerdings hat Chile mittlerweile Peru den Rang abgelaufen und ist der größte Produzent und Exporteur von Pisco.

Pisco ist ein Destillat aus Traubenmost. Es ist das alkoholische Nationalgetränk Perus und Chiles. Das ausschließliche Recht, ein Getränk namens Pisco herzustellen, wird sowohl von Peru als auch Chile beansprucht und war Gegenstand juristischer Auseinandersetzungen.

Der Ursprung des Namens Pisco ist strittig. Nach einer Theorie kommt das Wort aus dem Quechua, hier bedeutet es so viel wie „fliegender Vogel“. Die Küstenregion um die heutige Stadt Pisco südlich von Lima, Peru, wurde wegen ihres Vogelreichtums von den Inkas „Pisko“ genannt. In dieser Region wurden verschiedene qualitativ hochwertige Gefäße zum Aufbewahren alkoholischer Getränke hergestellt. Diese wurden in Anlehnung an den Namen der Region als Piskos (span. pisquillos) bezeichnet. Die Gefäße wurden dann von den Spaniern entlang der südamerikanischen Pazifikküste zur Lagerung des Traubenbrandes genutzt. Der Traubenbrand wurde dieser Annahme zufolge nach den Gefäßen benannt.

Eine andere Theorie besagt, dass die Bezeichnung direkt vom Namen der Hafenstadt Pisco in Peru abgeleitet wurde. Von hier aus wurde der überwiegende Teil der Traubenbrandproduktion Südamerikas nach Europa verschifft.

Sogar Chilenen bestreiten nicht, dass Pisco-Weinbrand zuerst in Peru hergestellt wurde. Jedoch argumentieren die chilenischen Hersteller und Händler, dass Pisco zu einem generischen Begriff für diese Art von Weinbrand in Südamerika geworden und deshalb nicht an die geographische Ursprungsbezeichnung in Peru gebunden sei. Um den chilenischen Anspruch auf eigene Pisco-Herstellung zu unterstreichen, wurde der chilenische Ort La Greda am 1. Februar 1936 in Pisco Elqui umbenannt.

 

An der Oase “Huacachina“ herrscht ein unglaublicher Rummel. Es ist Sonntag und viele Peruaner nutzen die Gelegenheit um mit Jeeps auf den umliegenden riesigen Sanddünen umher zu fahren. Uns ist der Rummel zu viel und wir gehen in der Nähe der Oase in ein Hotel, damit meine Irene erst Mal ausschlafen kann, der Jetlag lässt grüßen. Wir sehen uns die Oase “Huacachina“ und die Dünen morgen am Montag an, da ist es sicherlich ruhiger.

Huacachina ist ein Ort in der Provinz Ica, Peru. Er liegt einige Kilometer westlich der Stadt Ica. Die Bevölkerung lag im Jahre 1999 bei ca. 200 Einwohnern. Der Ort ist, aufgrund einer Oase (Laguna de Huacachina) und den sie umschließenden Dünen, eine der touristischen Attraktionen Perus. Die Dünen zählen mit einer Höhe von ca. 100 m zu den größten des Landes. Die Oase wird von einem unterirdischen Andenfluss gespeist, der mineralhaltiges Wasser mitführt, und sie so lange Zeit als Heilbad nutzbar machte. Der Wasserspiegel nimmt aber in den letzten Jahren kontinuierlich ab.

Am nächsten Tag ist gar nicht viel los, aber der gestrige Eindruck bleibt. Die kleine Lagune ist verschmutzt und eine Dreckbrühe, sie wird künstlich am Leben gehalten. Es wird immer wieder Wasser hinein gepumpt, um den jetzigen Wasserstand zu halten. In den 1980/90 er Jahren war die Lagune noch doppelt so groß. Die riesigen Sanddünen um die Oase sind wunderschön, tja wenn der Müll nicht wäre. Die Leute hier schaffen es tatsächlich die über 100 m hohen Dünen zu vermüllen, unglaublich. Wir wandern auf eine hoch und haben bei strahlendem Sonnenschein eine wunderbare Sicht auf die Oase und die umliegenden Dünen. Irgendwie hat der Ort schon etwas, wenn nur der Dreck und der Müll nicht wäre.

                                                                                                                                                          Huacachina Oase                                                                                                                                            

Nach de Besuch der Oase geht es dann vollends weiter nach Nasca. Ca. 39 km vor Nasca kommen die ersten Hinweisschilder und ein Aussichtsturm, von dem aus man 2 der Figuren sehen kann.

 

Die Nasca-Linien sind riesige Scharrbilder (Geoglyphen) in der Wüste bei Nazca und Palpa in Peru. Benannt sind die Linien, die Wüste und die Kultur nach der unweit der Ebene liegenden Stadt Nazca. Die Nazca-Ebene zeigt auf einer Fläche von 500 km² schnurgerade, bis zu 20 km lange Linien, Dreiecke und trapezförmige Flächen sowie Figuren mit einer Größe von zehn bis mehreren hundert Metern, z. B. Abbilder von Menschen, Affen, Vögeln und Walen. Oft sind die figurbildenden Linien nur wenige Zentimeter tief. Durch die enorme Größe sind sie nur aus großer Entfernung zu erkennen, von den Hügeln in der Umgebung oder aus Flugzeugen.

Eine systematische Erkundung und Vermessung zusammen mit archäologischen Grabungen zwischen 2004 und 2009 im Umfeld und zum Teil in den Linien konnte ihre Entstehung und ihren Zweck mit hoher Wahrscheinlichkeit klären: Es handelte sich demnach um Gestaltungen im Rahmen von Fruchtbarkeitsritualen, die zwischen 800 und 600 v. Chr angelegt und durch periodische Klimaschwankungen veranlasst wurden.

 

Dann fahren wir zum Airport, um uns zu erkundigen, wann die Flugzeuge zu den Rundflügen über die Nasca- Linien starten. Aber wir haben Glück und können gleich nachmittgas mit 3 Peruanerinnen los fliegen. Der Pilot ist ein origineller Typ und redet wie ein Buch. Wir nehmen zum Glück vorher noch eine Reisegold, Der Flug daurt 35 min und der Pilot fliegt die ganzen Figuren einmal in einer Linkskurve und einmal in einer Rechtskurve an. Das alles in schnellem Wechsel und sehr steil. Es wird uns beiden etwas schwummrig, aber wir packen es ohne zu Spucken. Spektakulär das Ganze. Die Figuren sind wirklich einzigartig und aus der Luft hervorragend zu sehen. Hat sich wirklich gelohnt. Um 17:30 Uhr sind wir dann am Hotel.

Wal, 65m lang                                                                                                                                                      Astronaut 35 m lang                                                   Colibri 93 m lang

Von Nazca geht es über die Berge, mnit einer Zwischenübernachtung auf 4100 m, weiter nach Cusco. Wir haben mit der Höhe zu kämpfen und es ist bitterkalt auf der Hochebene.

Wir haben beide auf der Höhe von 4100 m schlecht geschlafen, die Unterkunft war auch nicht so einladend. Wir frühstücken kurz und fahren dann los Richtung Cotahuasi Canyon. Die Strecke zieht sich gewaltig und so benötigen wir bis Altabamba schon 3 h. Die von google maps angegebene Gesamtstrecke von 189 km kann niemals stimmen. Wir fahren noch ein Stück und fragen uns durch, aber so richtig Bescheid weiß niemand, wie man nach Cotohuasi kommt. Auf alle Fälle sind das noch mindestens 300 km. Wir beschließen umzudrehen, das ist uns zu unsicher. Wir fahren zurück nach Altabamba und von dort nach Albancay, dort übernachten wir in einem Hotel. Landschaftlich eine wunderschöne Fahrt, aber den ganzen Tag Piste fahren ist sehr anstrengend und der Hobel sieht entsprechend aus. Und das nicht nur Außen, sondern auch Innen. Alles ist voll von Staub.

 

In Cusco angekommen, organisieren wir unsere Zugfahrt von Ollanto nach Agua Calientes und besorgen unsere Tickets für Machu Picchu. Dann sehen wir uns Cusco an, eine wirklich sehr schöne Stadt mit Flair. Da Cusco Ausgangspunkt für den Besuch von Machu Picchu ist,  befinden sich natürlich auch viel Touristen hier. Aber es macht Spaß durch die Gässchen und über die schönen Plätze zu schlendern. Oder sich an einem Platz in ein Café setzen und das Treiben und die Leute beobachten.

 

Cusco (auch Cuzco) ist die Hauptstadt der gleichnamigen Region und der Provinz Cusco im Zentrum des peruanischen Andenhochlandes. Sie liegt in 3.416 m Höhe und hat 348.935 Einwohner (2007). Sie ist Sitz des Erzbistums Cuzco und einer Universität. Die wechselvolle Geschichte als Hauptstadt des Inkareiches, die Sehenswürdigkeiten in der Umgebung und die Landschaft inmitten der Anden machen sie zum Anziehungspunkt vieler Touristen. Als Ausgangspunkt zu der Inkastadt Machu Picchu ist sie weltbekannt geworden.

1983 wurde sie in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen.

   Vicunas                                                                                                                                                                              Im Hochland auf dem weg zum Cotohuasi Canyon

                                                                                                                                                           Plaza de Armas in Cusco

Wir fahren nach dem Frühstück von Cusco über Pisac nach Ollantaytambo.

Ein gemütlicher Tag. Wir schlendern in Pisac durch den Touri.- Markt und in Urubamba durch den Indigena- Markt. Der Übernachtungsplatz in Ollantaytambo ist super, tolles Ambiente, ringsherum Berge, das Klima auf 2800 m etwas wärmer und sehr angenehm. Auf dem Gelände befindet sich eine Alpaca Familie, die das Gras abfrisst. So sparen sich die Leute den Rasenmäher. Wir haben Zeit und befreien das Innere des Hobels vom dem restlichen Staub, den wir bei der Fahrt auf den Pisten eingefangen haben. Abends schlendern wir noch durch den netten Ort, der auf den alten Grundmauer der Inka aufgebaut ist. Mit denselben Strukturen, d,h. viele enge Gässchen durch die keine Autos passen. Die ganzen Quadrate von Mauern umgeben und alles ist aus Stein, nicht wie sonst üblich, aus Lehm. Die Gassen sind von Wasserkanälen durchzogen, ein geniales System was die Inka da entwickelt haben. Zum Abschluss des Abends wie immer noch einen Pisco Saur, dann schlafen wir gut.

 

Am nächsten Tag wachen auf mit tollem Wetter und strahlendem Sonnenschein. Im Hintergrund sehen wir die weißen Gipfel und Gletscher der 5000 er Berge. Unsere Nachbarn, die Alpaca Famiie ist auch schon wieder unterwegs. Aber sie haben immer noch nicht geduscht und sind genauso dreckig wie gestern.

Um 12:00 Uhr laufen wir zum Bahnhof und fahren mit dem Zug nach Agua Calientes. Die Fahrt geht immer das Tal des Urubamba entlang. Agua Calientes ist in das Tal eingepfercht und es sind hier viele Touristen (Einheimische und Ausländer) unterwegs. Der Ort besteht eigentlich nur aus Hostals und Restaurants. Nachmittags regnet es zum ersten Mal, seit Irene hier ist, ein Gewitterregen geht nieder.

Morgens um 04:00 Uhr stehen wir nach einer zu kurzen Nacht auf und laufen runter am Fluss entlang zur Brücke. Dort trifft uns schier gar der Schlag, eine Schlange von Menschen steht vor dem noch verschlossenen Eingangstor. Erst um 05:00 Uhr machen sie das Tor auf. Die Wanderung nach oben ist anstrengend. Fast ausschließlich nur Treppenstufen die nach oben führen. Wir benötigen etwas über 1h. Ein Trost, die hauptsächlich jungen Leute schnaufen genauso wie wir. Am Haupteigag müssen wir wieder warten, hier treffen die Leute die hoch gewandert sind und die, die mit dem Bus hochgefahren sind, zusammen. Aber wir schaffen es, nach einer weiteren ¼ h sind wir drin. Mit dem Wetter haben wir Glück, es ist etwas bewölkt und immer wieder scheint die Sonne. Wir gehen gleich zum Mirador und wandern anschließend weiter hoch auf 2745 m zum Intipunku (Sonnentor). Von dort hat man definitiv den besten Bick über die gesamte Stadtanlage und die vielen Terrassen.

 

Machu Picchu ist eine gut erhaltene Ruinenstadt in Peru. Die Inkas erbauten die Stadt im 15. Jahrhundert in 2430 Metern Höhe auf einem Bergrücken zwischen den Gipfeln des Huayna Picchu und des Berges gleichen Namens (Machu Picchu) in den Anden über dem Urubambatal der Region Cusco, 75 Kilometer nordwestlich der Stadt Cusco. Die terrassenförmige Stadt war und ist sowohl über einen schmalen Bergpfad mit einer kleinen Anlage im Gipfelbereich des Huayna Picchu wie auch über vergleichsweise größere Inka-Pfade mit der einstigen Hauptstadt des Inkareiches Cusco und den Ruinen von Llactapata verbunden.

Machu Picchu ist eine der größten Touristenattraktionen in Südamerika.

Auf dem Inkatrail zum Sonnentor                                                                                                                                             Am Intipunku (Sonnetor) 2745 m

Am Mirador                                                                                                 Intiwatana, das Sonnenobservatorium der Inka                                Sonnentempel

                                                                                                          Im Hochland von Peru zwischen 4000 m und 4700 m

21.09. - 30.09.2016

Irene hat sich in Machu Pichu irgendetwas eingefangen, es geht ihr zum Glück am nächsten morgen etwas besser und sie frühstückt auch einiges. Hinterher drückt zwar etwas der Magen, aber es geht, spucken muss sie nicht mehr. Wir fahren in Sicuani rechts ab. Die Straße ist zuerst sehr gut, aber die Piste lässt nicht lange auf sich warten. Wir probieren was gegen den Staub und spannen die Tischdecke zwischen die Hecktüre und den Innenraum. Mal sehen ob es was hilft. Die Strecke ist landschaftlich einmalig. Wir bewegen uns immer so um die 4000 m hoch. Das Hochland der Anden zeigt sich in seinen schönsten Farben und immer wieder sehen wir originell farbig gekleidete Indigena Frauen, die ihre Alpaca- Herden behüten. Es kommen uns viele Lastwage entgegen, hier oben gibt es viele Minen und wir fahren an einer großen Kupfermine vorbei. Später kommt noch eine Goldmine. Peru hat offensichtlich viele Bodenschätze. Dann geht es an einem Stausee wieder abwärts nach Chivay auf ca. 3700 m. Von Chivay aus wollen wir den Colca Canyon besuchen. Dort übernachten wir im Innenhof des Hotel del Colca. Im Städtchen trinken wir abends noch einen Pisco. Zurück am Auto schalte ich das erste Mal die Heizung ein, so kalt ist es geworden.

 

Am nächsten Morgen frühstücken wir im Innenhof des Hotels, da ist es windgeschützt und nicht so kalt. Anschließend fahren wir den Colca Canyon entlang bis Cabanaconde. Von den Aussichtspunkten hat man eine wunderbare Sicht in den Canyon. Am “Cruz del Condor“ kann man die riesigen Anden- Kondore beobachten. Ihre 2 - 3 m Flügelspannweite ist ideal, um die Thermik im Canyon zu nutzen und damit ihre Kreise zu ziehen. Wir waren etwas spät dran, keine Touris mehr, aber dafür haben wir Dank der eingebauten Tiergarantie bei Irene, 2 Kondorpaare beobachten können.

 

Das Colca-Tal (auch Colca-Canyon; spanisch Cañón oder Valle del Colca) ist eine Schlucht bei Chivay in Peru, 97 km nördlich von Arequipa. Er ist, je nachdem ob man vom höchsten Berggipfel nahe der Schlucht aus bis zum Río Colca misst oder vom Rand der Schlucht, 3.269 m bzw. 1.200 m tief. Der Grand Canyon ist dagegen (nur) etwa 1.800 m tief. Damit ist der Cañón del Colca der zweittiefste Canyon der Welt.

Felsmalereien und Höhlen, in denen einst die sogenannten „Colcas“, Behälter für die Lagerung von Getreide, aufbewahrt wurden, zeugen von der Vergangenheit der Collagua-Kultur; der ursprünglichen Bewohner der Region.

Die oberen Hänge des Cañons sind vielfach von menschlicher Hand zu Terrassen strukturiert, viele davon schon mehrere hundert Jahre alt, die die heutigen Bewohner für ihre effiziente Landbebauung verwenden. Diese Terrassenstrukturen gaben dem Gebirgszug der Anden seinen Namen.

 

Nachmittgas gehen wir noch in das Thermalbad La Calera in Chivay zum Entspannen. Eine sehr schöne Anlage mit 5 verschiedenen Becken. Eingebunden in die wunderschöne Natur.

Colca Canyon                                                                                                                                                                                          Am Mirador Cruz del Condor

Wir fahren nach Arequipa über die Berge. Wieder eine landschaftlich wunderschöne  Fahrt über den 4900 m hohen Patapampa Pass. Wir sehen unzählige Alpacas. Auch Vicunas und Lamas sind zu sehen. Am “Mirador de los Volcanes“ hat man eine herrliche Aussicht auf die umliegenden Vulkane. Dann geht es wieder runter nach Arequipa auf 2350 m. Arequipa ist die zweitgrößte Stadt Perus. Eine Stadt, die mit 300 Sonnentagen im Jahr, nahezu einen ganzjährig blauen Himmel hat.

Ausruhtag: Irgendwie haben wir uns beide dem Magen verdorben, deshalb lassen wir es heute gemütlicher angehen. Wir schlendern durch das wunderschöne Zentrum von Arequipa. An der Plaza de Armas findet eine Kultur- Parade der Schulen statt, die alle in unterschiedlichen Trachten tanzend an uns vorbei ziehen. Der ganze Platz ist von dieser Farbenpracht der Kostüme eingenommen.

Die Stadt hat baulich einen anderen Charakter, da der weiße Baustein “Sillar“ das Stadtbild dominiert. Der Name “Ciudad Blanca“, die weiße Stadt kommt allerdings von der helleren Hautfarbe der einstmals im Stadtzentrum lebenden spanischen Bewohner. Die verboten es den Einheimischen, im Stadtzentrum zu leben.

Nachmittgas legen wir einen Mittagschlaf ein, tut uns gut. Abends gehen wir nochmal in die Stadt zum Essen. Ich probiere das erste Mal Cuy (Meerschweinchen), die Spezialität hier in Peru. Na ja, kann man einmal essen, dann ist es aber gut. Auf dem Plaza de Armas gibt es noch ein großes Feuerwerk und der ganze Platz ist voll von Menschen.

                                                                          Kulturfestival am Plaza de Armas                                                                                 Im Hintergrund von Arequipa die Vulkane Chachani und Misti

                                                                                                    Plaza de Armas und Innenstadt von Arequipa

Am nächsten Tag sehen uns das Monasterió Catalina an. Das riesige Kloster nimmt einen ganzen Stadtblock ein. Die Besichtigung ist sehr interessant und sehr beeindruckend.

 

Das Kloster Santa Catalina gilt als eines der wichtigsten religiösen Bauwerke aus der Kolonialzeit. Es liegt nahe dem Stadtzentrum und wurde 1579 auf Beschluss des Rates der Stadt erbaut, da die bereits vorhandenen drei Klöster die Novizinnen nicht aufnehmen konnten. Viele der reichen spanischen Familien gaben ihre zweite Tochter für „Gott und Himmelreich“ ins Kloster. Für das Kloster Santa Catalina ummauerte man kurzerhand ein 20.426 m² großen Teil der Stadt und begründete damit eine autarke Siedlung. Bis zu 150 Nonnen sollen hier zusammen mit ihren Bediensteten in strenger Klausur gelebt haben. Doch es gab Ausnahmen: Die französische Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Flora Tristan besuchte im Jahre 1834 das Kloster und schildert in ihrem Reisebericht ausführlich die Lebensart der Nonnen. Flora Tristan zufolge lebten sie weit ungezwungener, als ihre strenge Regel es hätte erwarten lassen. Alle vier Jahre wurden acht Novizinnen aufgenommen, die eine Mitgift von mindestens 1.000 Goldpesos zum Unterhalt des Klosters erbringen mussten. Erst nach einer Reform 1871 nahm das Kloster auch Novizinnen ohne Mitgift auf. Trotz dieser ersten Liberalisierung dauerte es bis 1970, bis das Kloster auf Initiative der verbliebenen Nonnen renoviert wurde und seine Geheimnisse der Öffentlichkeit zugänglich machte: Englische Teppiche, spanische Seidenvorhänge, flämische Spitzentücher, gepolsterte Stühle, Damast, feines Porzellan und Silber gehörten zur „Ausstattung“. Man fand eine autarke Stadt inmitten Arequipas vor, in der die Zeit 1579 stehen geblieben zu sein schien, sieht man einmal von den Zerstörungen durch die Erdbeben ab.

                                                                                                                                         Kloster Santa Catalina in Arequipa

Auf der Fahrt nach Puno ist vom Titicaca See lange nichts zu sehen, er hat momentan sehr wenig Wasser. Erst als wir Puno wieder verlassen und die restlichen 8 km zu unserem Hostal fahren, sieht man den See.

Die Besitzerin des Hostal organisiert uns eine Privattour mit Ephraim, einem Uro Nachkommen. Diese Tour ist im Reiseführer als Tipp beschrieben und beinhaltet auch den Besuch Nichttouristischer Schilfinseln.

 

Ephraim holt uns um 09:00 Uhr ab und wir fahren zum Hafen.  Bis das Boot endlich ablegt vergeht eine ¾ h. Ephraim sagt uns, wir besuchen seine Familie, so kaufen wir noch einige Geschenke (Obst, Kekse). Seine Familie lebt auf einer der 3 extra angelegten Touri- Inseln. Dort angekommen, werden wir von seiner Frau Elsa  in Tracht gekleidet und und zum Souvenirkauf animiert. Erst anschließend fahren wir mit Ephraim’s Boot über den See. Er möchte mit uns zusammen auf einer Insel die Schule besuchen. Es stellt sich heraus, dass wegen einem Fest heute kein Unterricht stattfindet. Stattdessen besuchen wir 2 Familien, die in der Nähe der Schule leben. Eigentlich unbeschreiblich, wie diese Leute leben. Müll, Essensreste, verdreckte Kinder und lethargische Erwachsene. Dieses Leben hat überhaupt nichts mit dem auf den Touri- Inseln zu tun. Wir fahren mit dem Boot von Ephraim nach Puno zurück. Er begleitet uns bis zum Plaza de Armas. Wir verabschieden uns. Mit dem Motortaxi geht es zurück zum Hostal.

 

Die Uro bzw. Uros sind eine ethnische Gruppe Indigener am Titicaca-See bei Puno in Peru, aktuell etwa 2000 Menschen.

Die Uros leben auf derzeit 49 „schwimmenden Inseln“, die sie aus getrockneten Totora-Schilf herstellen. Dieselbe Pflanze ist unter anderem auch Rohstoff für Schilfboote und die Häuser auf den Inseln. Die Inseln, auf denen nur noch wenige hundert Urus leben, befinden sich 5 km westlich vom Hafen Puno. Die Mehrzahl der Urus lebt inzwischen auf dem Festland, wo sich auch die Friedhöfe befinden.

                                  Titicaca See: Die schwimmenden Inseln der Uros                                                                                                    Warten auf die Touristenboote

                                                                                            So sieht es auf den schwimmenden Inseln aus, auf die keine Touristen kommen !!!!!!

Pünktlich um 07:45 Uhr kommt das Taxi und bringt uns zum Hafen. Vom Hafen fahren wir mit dem Boot zuerst zu den Uro- Inseln, dort steigen wir um und fahren mit einem anderen Boot zur Insel Taquile.

 

Taquile (Spanisch) oder Intika (Quechua) ist eine Insel im peruanischen Teil des Titicaca-Sees, 45 km von der Stadt Puno entfernt. Die Insel ist etwa 5,5 km lang und bis zu 1,6 km breit. Der höchste Punkt liegt bei 4.050 m Höhe über dem Meeresspiegel, der größte Ort bei 3.950 m (zum Vergleich die Wasseroberfläche des Titicaca-Sees: 3.810 m).

Taquile hat etwa 1.700 quechuasprachige Einwohner, die auf Spanisch Taquileños genannt werden. Das Quechua wird von allen Altersstufen aktiv gesprochen. Besonders unter den Jüngeren sprechen viele auch Spanisch.

Die Taquileños sind in einer Genossenschaft organisiert, die sich bewusst auf die aus der Inkazeit (oder davor) stammenden Gebote "Ama suwa, ama llulla, ama qilla" (nicht stehlen, nicht lügen, nicht faul sein) bezieht. Als Folge verzichten die Einheimischen auf die Präsenz einer Polizeieinheit.

Die Insel versorgt sich durch Fischerei und Terrassenfeldbau (insbesondere Kartoffeln). Eine bedeutende Einnahmequelle ist der Tourismus geworden, der von der Genossenschaft kontrolliert wird. Diese hat bis heute auch jeden Hotelbau verhindert, der von Tourismusunternehmen angestrebt wurde. Die jährlich etwa 40.000 Touristen werden durch zentrale Vermittlung in Privatquartieren untergebracht. Auf diesem Wege konnten sich die Taquileños eine relative wirtschaftliche Unabhängigkeit erhalten.

 

An der Plaza essen wir zu Mittag und fragen die Frau vom Restaurant wegen einer Üernachtungsmöglichkeit. Wir können bei ihr übernachten, ein italienisches Päärchen übernachtet ebenfalls dort. Nachmittags machen wir noch eine Wanderung zum anderen Ende der Insel. Man hat wunderschöne Ausblicke auf die terassenfelder und den Titicaca See. Abends laufen wir noc hoch zum höchsten Punkt der Isel und genießen den Sonnenuntergang. Beim Abendessen gibt uns Felipe, unser Gastgeber noch tiefere Einblicke in die Kultur und das soziale Gefüge der Inselbewohner. Keine Autos, keine Mopeds, Licht nur über kleine Solarpanels und fließendes Wasser nur teilweise vorhanden.

                                                       Auf dem höchsten Punkt von Taquile                                                                                  Gemeinschaft und Solidarität ist sehr wichtig auf Taquile                                             

Heute ist kein Unterricht. Die ganze Schule geht an den Strand                                                                Die Kinder baden unerschrocken im Titicaca See, bei 12 grad Wassertemperatur

Morgens besuchen wir noch die Grabtürme von Sillustani. Beeindruckend. Auf der Fahrt werden wir bei 3 Polizeikontrollen angehalten. So viel wie in Peru wurde ich auf meiner ganzen Reise noch nie kontrolliert.

 

Sillustani ist eine Grabstätte im Distrikt Atuncolla, Provinz Puno, in Peru. Sie liegt auf der Halbinsel Umayo des gleichnamigen Sees auf einer Höhe von 3.897 m. Sie besteht aus zwölf zum Teil eingestürzten Grabtürmen, genannt Chullpas.

Wann diese Grabstätten errichtet wurden, ist nicht genau bekannt, Forscher schätzen ihre Entstehung jedoch um etwa 1.000 nach Christus. Erbaut wurden die meterhohen Steintürme vom Stamm der Colla, einem Untervolk der Aymara am Titicaca-See, die im 15. Jahrhundert von den Inka erobert wurden. In den Chullpas wurden die sterblichen Überreste von Königen und anderen Würdenträgern begraben. In Pflanzenfasern eingeschnürt wurden die Verstorbenen in fötaler Haltung auf ihre letzte Reise geschickt. Ihre Körper blieben aufgrund der trockenen und kalten Luft über Jahrhunderte erhalten. Oft wurden auch die Habseligkeiten des Verstorbenen, Nahrung für das Leben nach dem Tod und sogar Diener mit in die Chullpa eingemauert.

 

Danach fahren wir in das Hotel nach Juliaca, nahe am Flughafen. Irene packt ihre Sachen und wir laufen noch durch die Stadt, sie ist nicht besonders schön.

                                                                                                                               Die Grabtürme von Sillustani

                                                               Für die Gegend um Sillustani typische Ingigena- Behausungen, mit den Wächtern über dem Eingangstor